Obwohl ein Inkrafttreten noch ziemlich genau zweieinhalb Spielzeiten entfernt ist, mag man es kaum glauben: Die Deutsche Fussball Liga (DFL) wird die nächste Liga unter den ⚽ „Big-5“ in 🇪🇺 Europa sein, die einen neuen Medienrechtevertrag für ihren Heimatmarkt wird aushandeln müssen. 💸 Bereits jetzt laufen die internen Vorbereitung sowohl auf der Angebotsseite (= DFL als Vertreter der 36 Erst- und Zweitligisten) als auch auf der Nachfrageseite (= potenzielle Bieter für die medialen Verwertungsrechte) auf Hochtouren. Während sich Erstere wohl vor allem über eine umsatzmaximierende Segmentierung der Rechtepakete den Kopf zerbricht 🤑, laufen in den Büros der Letzteren die Spreadsheets heiß und man macht sich Gedanken um mögliche Refinanzierungsmodelle, die aus dem Investment "Bundesliga" ein hoffentlich profitables Geschäft machen. 🤔
Im ersten Teil zu diesem Thema geht es um den Umstand, dass man in den heiligen Hallen der DFL und ihrer Vereine anscheinend sehr stark auf neue Bieter auf dem Bundesliga-Sportrechtemarkt aus 🇺🇸 Nordamerika hofft, um das imposante Umsatzwachstum aus der aktuelle Rechteperiode (2017 - 2021) auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. 🚀 Warum dies höchstwahrscheinlich ein Trugschluss ist und die zunehmende Involvierung von nordamerikanischen Technologieunternehemen eventuell sogar als deflationäre Kraft auf mediale Verwertungsrechte wirken könnte, ist eine der Frage, die beantwortet werden soll. Bis auf scheinbar unbegrenzte finanzielle Ressourcen - vor allem im Vergleich zu den traditionellen Rechtekäufern im Sport - spricht nämlich der Großteil der Argumente deutlich gegen die hoffnungsvolle Sichtweise der Bundesligisten und weiteren Ligen bzw. Organisationen aus der Welt des Sports: Das globale Geschäftsmodell solcher von Skaleneffekten abhängigen Plattformen, die abnehmende Wettbewerbsfähigkeit der puren Werbefinanzierung und die mangelnde Adaption digitaler Medien beim Sportkonsum durch den durchschnittlichen Sportfan werfen jedenfalls eine Menge Fragezeichen auf. 👎🏼
Zum Abschluss des ersten Teils möchte ich noch kurz auf den kuriosen Fall "Netflix" eingehen: Trotz wiederholtem Ausschließen bezüglich eines Aktivwerdens auf dem Sportrechtemarkt, wird der Streaming-Gigant immer wieder im selben Atemzug mit Facebook, Amazon, Twitter & Co. genannt, wenn es um die potenziellen Bieter um Sportrechte der Zukunft geht. 🤦♂ Da der Fantasie allerdings keine Grenzen gesetzt sein sollen, habe ich auch für Netflix einen Vorschlag: die WWE. 😅
Zusammengefasst: Noch weniger als im Fall von Twitter, Facebook und YouTube, sollte die Deutsche Fussball Liga (DFL) erst recht nicht auf Netflix hoffen, als Preistreiber in der kommenden Medienrechteausschreibung zu dienen. Amazon scheint der einzige halbwegs valide Bieter aus Nordamerika für die audiovisuellen Live-Verwertungsrechte der Bundesliga zu sein. Ob dieses Interesse allerdings materielle Auswirkungen auf die Gesamterlöse haben wird, ist nochmal eine ganz andere Frage. ☝🏼
Der zweite Teil, in dem es vor allem um alternative (und realistischere) Katalysatoren bzw. Stellschrauben aus SIcht der DFL für eine weitere Erlössteigerung der Medieneinnahmen gehen soll, wenn man schon nicht auf "Big-Tech" hoffen kann bzw. sollte, gibt es später in dieser Woche.