Bar News Mai 2020

Wo zwei oder drei...

zusammen sind, da entsteht Gemeinschaft. Darauf wird in dieser Ausgabe – statt Bargeschichte – philosophisch-theologisch eingegangen. Denn das Gesellschaftliche – der Kern der Unfassbar – fehlt uns. Seit dem Lockdown fanden gar keine Events mehr statt. Trotzdem bleiben wir aktiv. Es folgt eine Momentaufnahme von den Unfassbar-Pfarrern. Viel Freude beim Lesen!

Manuel im Stillstand 

Kurz nach der Unfassbar-Velotour letzten September habe ich einen 

mehrmonatigen Studienaufenthalt im Nordosten Englands, in der schönen Kleinstadt Durham verbracht. Sowohl die Zeit an der Uni als auch meine Freizeit, habe ich sehr genossen, bis alles Ende März Corona bedingt zu einem jähen Ende kam. Nun bin ich zurück in der Schweiz und schliesse die Kurse von hier aus ab. Das ist zwar mühsam, aber ich bin froh, dass es überhaupt möglich ist. Der Kontakt mit Bernhard und Tobias ist auch während der Zeit in England nicht abgebrochen. Ich habe von dort aus mitgetrauert als die Basler Fasnacht und schliesslich bis auf Weiteres alle Anlässe abgesagt wurden. Zurück in der Schweiz, habe ich an diversen Team- und Vorstandssitzungen teilgenommen, natürlich über Zoom. Nun freue ich mich, wieder näher am Puls der Unfassbar zu sein und mitzuarbeiten - besonders, wenn dies dann wieder mit Bar, Bier und Begegnung möglich ist. mz

Mänu auf dem Heimweg Ende März, in der menschenleeren London Underground. 

Bernhard im Stillstand 

Als im März die Fasnacht ausfiel, zog ich mich «für ein kleines Pöiseli» in die Berge zurück. Mit dem Lockdown kam die Anfrage des Wirteverbandes, in dieser Zeit einen Video-Blog zu produzieren, um die Gastwirte zu ermutigen. Ich sagte zu für einen täglichen Blog und rechnete mit einem Sprint von ein bis zwei Wochen. Als aus dem Sprint ein Marathon wurde, reduzierte ich auf zwei Blogs pro Woche. Und jetzt die surreale Erfahrung: Obschon die 22 Blogs bisher rund 30‘000 Mal angeklickt wurden, bleibe ich ziemlich im Dunkeln, was die Wirkung betrifft. Mir fehlen die fragenden Gesichter, die leuchtenden Augen, das überraschte Lachen – alles, was ich «live» erleben möchte. Trotz den unzähligen Telefon-Kontakten, sehe ich mich selbst zu viel nur durch die Linse meiner eigenen Kamera. (Im Bild der improvisierte «Teleprompter»!) Ich bin nicht einsam, aber einseitig. Ich lebe in einem geräumigen Haus, aber in einer kleinen Welt. Ich habe neue Freunde gewonnen, aber vermisse die alten! Ich bin Video-Filmer geworden, aber kann vielleicht nicht mehr Bier zapfen. Momentan habe ich mich wieder in die Berge zurückgezogen, um nach dem «kleinen Pöisei“in einem weiteren Blog zu bilanzieren: Was nehme ich mit aus dieser Zeit, was lasse ich zurück? bj

«Ich sehe mich zu viel nur durch die Linse meiner eigenen Kamera!» 

Tobias im Stillstand - der "Herr Unfassbar"

 

Die Corona-Krise hat die Unfassbar zum Stillstand gebracht und das schmerzt. In den letzten drei Monaten wären wir an über 30 Tagen im Einsatz gestanden, hätten «gelieferet und gelaferet», Bier gezapft und uns mit vielen verschiedenen Menschen unterhalten. In dieser Bar-losen Zeit musste ich mich selbst neu erfinden. Dass daraus ein regelrechter Bart hervorgegangen ist, ist nur ein Teil der Wahrheit. Am Anfang war für mich die reine Home-Office-Arbeit sehr schwer. Deshalb habe ich mir andere Betätigungsfelder gesucht. Neben Administrationsarbeiten für die Unfassbar und ersten Gesprächen mit Menschen aus der ganzen Schweiz für weitere Unfassbar-Standorte, habe ich mich bei einem Altersheim für den Mahlzeitendienst gemeldet. Die Pensionäre, die diese Arbeit sonst erledigen, dürfen nun nicht mehr in die Wohnungen der betagten Leute hinein. Menschen so zu bedienen, ist zwar nicht ganz dasselbe wie an der Bar, aber die kurzen Kontakte hinterlassen zumindest bei mir eine grosse Freude. Hier und da ergab sich auch schon ein Schwatz über die Unfassbar. Eine Frau begrüsst mich manchmal so: «Ah, der Herr Unfassbar kommt mit meinem Essen, sehr gut!»
Allzu fest will ich mich aber nicht an diese Situation gewöhnen. In einer Krise kann ein Notstand ausnahmsweise die richtige Lösung sein. Grundsätzlich sollten wir aber so schnell wie möglich wieder dahin kommen, dass wir einander per Handschlag begrüssen, mit einer Umarmung verabschieden und bei einem Bier herzlich prosten und Gesundheit wünschen dürfen. tr

Aus Töbus Dreitagebart wurde ein richtiger Bart. 

 

 
Wo zwei oder drei...

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