Der neue Hirtenbrief aus dem Pfarrbüro |
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Nr. 28 | Sonntag, 17. Juli 2022 16. Sonntag im Jahreskreis |
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Jahrestage von Katastrophen und Unglücken haben ein eigenes Gepräge. Sie angemessen zu begehen, ist schon eine kleine Kunst. Es gilt, sie nicht zu überfrachten. Sie erinnern, rufen ins Gedächtnis, halten wach. Sie bieten Grund zur Dankbarkeit für Geleistetes, sie mahnen an, was noch zu tun ist. Beispielhaft nennen sie Namen und Geschichten einzelner Personen und meinen doch immer die Gesamtheit all derer, für die ein Ereignis wie aus heiterem Himmel ins Leben eingebrochen ist und es durcheinander gebracht hat. Der Jahrestag der Flut an der Ahr ist heute, am 14. Juli. Können Sie sich noch erinnern an den Tag vor genau einem Jahr? An diesem Abend war eine Sitzung des Pfarreienrates im Pfarrheim Maria Himmelfahrt. Es hat geregnet... Wer hätte geahnt, dass um diese Zeit an der oberen Ahr schon Tote zu beklagen waren. Was damals passiert ist, wird dieser Tage vielfach dokumentiert und aufgearbeitet. Es sind nochmal Tage der betroffenen Repräsentanten und der vielstimmigen Expertenmeinungen. Fassungslos sind die Trauernden, die liebe Angehörige und Freunde verloren haben. Manche haben hilflos zusehen müssen, wie die Flut Menschen mitnahm, die eben noch neben ihnen standen... Ernüchtert sind die vielen Betroffenen, die nach wie vor auf Perspektiven warten, die nicht weiter bauen oder renovieren können, die Haus und Hof verloren haben. Sicher haben die Politiker es "gut gemeint", als sie unbürokratische Hilfen versprachen. Vielleicht haben sie sogar wirklich dran geglaubt. Aber auch sie sind machtlos im Zweikampf mit den eigenen Paragraphen und ihren Reitern in den Instanzen der Verwaltung. Der erste Jahrestag... Oftmals ein publikumswirksamer Abschluss eines Großereignisses, das den stillen Rückzug aus der öffentlichen Wahrnehmung antritt, wenn die Kränze niedergelegt und die Reden gehalten sind. Vor Ort bleibt viel zu tun... Wie viele - auch aus Andernach - haben in den Tagen nach dem 14. Juli 21 angepackt und geholfen, das Chaos zu bewältigen. Mit Schippen und Eimern sind sie losgezogen, mit Pumpen und Schubkarren. Während die einen gegen den Schlamm kämpften, haben die andern sie verpflegt, beherbergt, versorgt. Viele sind über sich hinaus gewachsen. Es war bewundernswert. Der "Nächste", der Hilfe brauchte, war gar nicht weit. Der Weg dorthin ins Ahrtal war schon schwieriger, denn es gab ihn anfänglich gar nicht mehr. |
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Die St. Alberter Pfadfinder mit Bollerwagen und Suppentopf unterwegs durch die Strassen im Flutgebiet. Der ganze Stamm hatte im Thomas-Becket-Haus Gemüse geschnippelt und Suppe gekocht, die dann von den "Großen" zu den Helfenden an der Ahr gebracht wurde. |
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Wir hatten ein Spendenkonto eingerichtet. Vom Ergebnis waren wir beeindruckt: 56.439,00 Euro sind damals allein auf dieses Konto gespendet worden. Wir haben es dann weitergegeben, haben Ihre Spende ins Ahrtal gebracht, hauptsächlich mit Hilfe des lokalen Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr. Es wurde zur Ersthilfe verwendet, wie auch für nachhaltige Maßnahmen. Einen guten Einblick in die vielfältige Hilfe der Caritas im Ahrtal vermittelt ein Film, der jetzt zum Jahrestag entstanden ist, gleichsam ein Rechenschaftsbericht über das von Ihnen und vielen anderen unterstützte Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Caritas. Sie können Ihn am Ende dieses Artikels finden und abspielen, oder sich zur Youtube-Seite weiterleiten lassen. Für uns als Christen sind solche Ereignisse immer wieder auch Prüfsteine unseres Glaubens. Wie kann das sein? Warum läßt Gott das zu? Wo ist Gott in der Not? Fragen, die in solchen Extremsituationen nicht nur von eigentlich glaubenden Menschen gestellt werden, sondern von allen. Ist es nicht so, dass es diesen Moment der Einsicht, gibt, dass der Mensch nicht mehr selbst Herr der Lage sein kann? Und in diesem Moment hoffen doch alle, dass da "jemand" sein möge, der einem solchen Naturereignis Einhalt gebieten kann. |
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Mein Kollege und Mitbruder in Ahrweiler hat die Ereignisse rund um die Flut, sowie die damit verbundenen existenziellen Fragen aufgeschrieben. Fast wie ein Tagebuch lesen sich seine Einträge bei Facebook in den Tagen und Wochen nach der Katastrophe. Ungeschönt ehrlich erzählt Jörg Meyrer von Menschen, Begegnungen, praktischer Hilfe, seinen Zweifeln und seinem Schweigen gegenüber Gott, der ungeahnten Hilfs-bereitschaft anderer und der Hoffnung, die viele im Zusammenhalten finden. • Ein Buch ist daraus geworden. Vielleicht eine gute, interessante, nachdenkliche und guttuende Lektüre für eine stille Stunde im Sommer... • Am Sonntag überträgt das ZDF den Gottesdienst aus der Laurentiuskirche in Ahrweiler um 9:30 Uhr. |
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Liebe Leserin, lieber Leser, am Jahrestag der Flut habe ich Ihnen all diese Gedanken aufgeschrieben, in Erinnerung an das, was sich in unserer unmittelbaren Nachbarschaft letztes Jahr ereignet hat. Jeder und jede von Ihnen wird in diesen Tagen eigene Erinnerungen kommen lassen. Entziehen kann und darf man sich dem nicht, denn es kann jeden treffen - in welcher Form auch immer. Das haben wir im letzten Jahr auch gelernt und wir ahnen es, wenn wir uns die Entwicklung der Klimaveränderungen anschauen. Dass uns das kommende Wochenende dennoch mit dem richtigen Maß an Sonne und Lebensfreude verwöhnen möge, dass wünsch ich uns allen von Herzen und grüße Sie alle ganz herzlich. Ih Pastor Stefan Dumont |
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Der Film ist ein gemeinsamer Bericht aus den Flutgebieten in NRW, von der Ahr und in der Eifel. Der Bericht von der Ahr beginnt bei 8:40'. Es lohnt aber auch, den ganzen Fulm anzusehen (24'). |
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Gemeindereferentin Alena Becker wechselt ins Adenauer Land Das Personalkarussell des Bistums dreht sich weiter – leider auch bei uns in Andernach. Zum 15. Oktober wird Gemeindereferentin Alena Becker den Dienst in der Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land aufnehmen. Nach den beiden Jahren der Berufseinführung und dem ersten Jahr als Gemeindereferentin hat sie sich nun auf diese Stelle hin beworben. Seit 2019 ist Frau Becker bei uns und hat sich mit ihrer verbindlichen und unkomplizierten Art in dieser Zeit schnell viele Sympathien erobert. Sie hat vor allem im Bereich der Jugendarbeit, der Firmvorbereitung, der Begleitung von KiTa-Teams und in der aufsuchenden Seelsorge gearbeitet und manche Neuaufbrüche begleitet. Nach den ersten Jahren der Berufserfahrung in Andernach wünschen wir Ihr für den Dienst im Adenauer Land viel Freude, Rückenwind und Segen. Im Rahmen eines freien Wortgottesdienstes wollen wir sie am Freitag, 14. Oktober um 19:00 Uhr in St. Peter verabschieden und haben Gelegenheit, ihr im Saal anschliessend noch gute Wünsche mit auf den Weg zu geben. Dazu lädt die Pfarrgemeinde herzlich ein. |
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Einladung für alle Kommunionkinder |
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Für alle Kommunionkinder die Lust haben, auch nach ihrer Erstkommunion weiterhin in der Gemeinde aktiv zu sein, wollen wir vor den Sommerferien noch Gelegenheit zum "Reinschnuppern" bei den Messdienern geben. |
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Kirchenbaustelle Namedy Es gibt berechtigten Grund zu der Hoffnung, dass wir tatsächlich Anfang Oktober den ersten Gottesdienst in der neu renovierten Kirche feiern können. Die Zahl der noch ausstehenden Gewerke reduziert sich zwar langsam, aber beständig. Wo heute noch Gerüste stehen, damit der Verputzer ab kommender Woche die Giebelwand von innen verputzen und im Rest der Kirche den finalen Anstrich aufbringen kann, soll im August schon der Kirchenraum in seiner ganzen neuen Größe (die ja wieder die alte, ursprüngliche Größe ist) sichtbar sein. Es fehlen noch die Elektroinstallationen (Lampen, Lautsprecher, Liedanzeiger. Sie sollen auch im August eingebaut werden. Im September schließlich wird der Fußboden geschliffen und der Stein neu versiegelt, sodass dann sogar noch rund 2 Wochen "Luft" sind für Unvorhergesehenes... Auch wenn's draußen dann noch immer nicht wirklich nach gepflegtem Kirchplatz aussieht - innen tut sich was und der eigentliche "GottesOrt" putzt sich heraus. Es wird gut... |
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