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Ganzheitliches Verkehrskonzept statt Schnellschüsse


Uns geht es heute wie schon damals grundsätzlich um weit mehr: Wir halten die Entwicklung eines ganzheitlichen Verkehrskonzeptes für notwendig. Schnellschüsse wie die Forderung der Grünen nach Ausweitung der samstäglichen Betriebszeiten aller 3 Stadtbuslinien ohne vorherige Bedarfsanalyse und Kosten-Nutzen-Schätzung sind dazu nicht hilfreich. Vielmehr gehört zu einem ganzheitlichen Konzept auch die Verbesserung der Anbindung der westlichen Nachbarkommunen, eine engere Zusammenarbeit mit VHT/ RMV sowie die Berücksichtigung weitentwickelter AST-Konzepte (z.B. Hopper und On Demand Mobility, ODM). Dies benötigt natürlich auch eine vorgeschaltete Bedarfsermittlung sowie eine abschließende Kosten-Nutzen-Analyse.


So ist zu prüfen, wie das Bad Sodener Krankenhaus besser angebunden werden kann. Heute benötigt man für die nur 4 km lange Strecke rund 50 Min. mit 2 Buslinien über Königstein oder 35 Min. mit der S4, wenn man in Niederhöchstadt rechtzeitig ein AST des RMV bestellt hat. Wir reden hier vergleichsweise über Schrittgeschwindigkeit. Mit einem solchen Angebot bekommt man keine Autos von den Straßen.


Dieses Problem kann das Kronberger Stadtbussystem nicht lösen, sondern nur Verhandlungen mit dem RMV über einen Lückenschluss z.B. durch ein AST des RMV. Wenn man am Krankenhaus in die Buslinie 812 umsteigt, hat man von dort in höchstens 10 Min. die Arbeitsplätze bei Continental und Procter & Gamble in Schwalbach erreicht. Damit wären auch von Kronberg her diese Arbeitsplätze besser angebunden.


Auch die Attraktivität des Kronberger Stadtbusses muss erhöht werden. Die letzte Fahrgastzählung 2015 ergab, dass an Wochentagen durchschnittlich nur 1.212 Personen die 3 Stadtbuslinien nutzten, samstags nur 168. Das entspricht nur rund 7% der Einwohner Kronbergs und ist zu wenig.


Daher muss mit externer Unterstützung der tatsächliche Bedarf ermittelt werden, damit ggf. schwach nachgefragte Streckenverläufe verbessert oder zusätzliche eingerichtet werden können. Dafür stehen Mittel im Haushalt.


Mit der z.Zt. suboptimalen Aufstellung des Kronberger Stadtbusses einher geht ein hohes und leider fortschreitendes Defizit von rund einer halben Million Euro. Auch dieses Problem sollte durch eine engere Zusammenarbeit mit VHT/RMV angegangen werden: Hier sollte geprüft werden, ob der VHT/RMV evtl. Teile unseres Stadtbusverkehrs in sein Kronberger Liniensystem übernehmen oder wenig frequentierte Strecken in sein AST-System integrieren kann.


Dabei ist wichtig zu wissen, dass der VHT den gesetzlichen Versorgungsauftrag bzgl. des ÖPNV für alle Kommunen des HTK hat. Diesen finanzieren die HTK-Kommunen mit ihrer Verbandsumlage, die an die Einwohnerzahl und nicht an die erbrachte Leistung gebunden ist! Die Verbandsumlage beträgt für Kronberg rund 150.000 Euro pro Jahr.


Als erfolgreiches Beispiel mag uns hier das Vorgehen Steinbachs gelten, denen der VHT seit 1.12.2016 eine Stadtbuslinie (Linie 91) zur Verfügung stellt. Zusätzlich konnten die Steinbacher erreichen, dass seit 2018 die RMV Buslinie 251 weitere Teile des Steinbacher Stadtgebietes bedient. Beide Verbesserungen des Versorgungsgrades führten zu keinerlei zusätzlichen Belastungen für die Stadt.


Für die geschilderten Untersuchungen und Verhandlungen benötigen wir sicherlich Haushaltsmittel für externe Unterstützung und erhebliche Vorlaufzeit, also keine Schnellschüsse für nicht integrierte Teillösungen. Die neueren Zahlen zur Nutzung des Stadtbusses werden erst nach der ohnehin durch den VHT in diesem Jahr vorgesehenen Verkehrszählung vorliegen.

Außerdem sind neben dem AST-Konzept auch neuartige on-demand-Mobilitätskonzepte zu prüfen. Als Beispiel möchte ich hier das für Hofheim beschlossene ODM (on demand Mobilität)-Konzept oder den bereits seit vergangenem Jahr im Kreis Offenbach fahrenden Hopper des RMV nennen.



So hat die Presse berichtet:

F.A.Z. vom 21.2.2020: Unterstützung für Sammeltaxi (nicht online verfügbar)

Taunus-Zeitung vom 19.2.2020: Mehr als eine Frage von Takt und Antriebsart (nicht online verfügbar)


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