Der neue Hirtenbrief aus dem Pfarrbüro

Nr. 15 - Sonntag, 19. April  2020

Zweiter Sonntag der Osterzeit

Weißer Sonntag

Sechster Sonntag in Corona-Zeiten

 

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

ich grüße Sie alle recht herzlich in der Osterwoche und wünsche Ihnen allen den immer noch anhaltenden Segen und die tröstende Freude des Osterfestes. 

Was wir in der letzten Woche als Osterfest erlebt haben, wird hoffentlich einmalig bleiben, aber dennoch werden wir davon immer wieder erzählen.

Ostern 2020, das Jahr in dem keiner in die Kirche gehen konnte. Ostern 2020, das Jahr in dem die Kommunionfeiern ausgefallen sind. Ostern 2020, das Jahr, indem wir dennoch Ostern ganz intensiv erlebt haben, denn so sehr wie in diesem Corona-Jahr wurde Ostern selten wahrgenommen. Sowohl bei uns, den Christen mit Gemeindebezug, als auch in der gesamten Öffentlichkeit. Man hat interessiert wahrgenommen, dass wir Ostern feiern und wie wir es feiern. Viele Gemeinden landauf landab legen da eine ungeheure Kreativität an den Tag. Da muss man wirklich staunen. Und ich bin dankbar, dass auch in unserer Pfarreiengemeinschaft Menschen interessiert sind und mitmachen, wenn es darum geht, Gottesdienste zu Ihnen nach Hause zu bringen. So entsteht eine Verbundenheit mit der zentralen Feier des Festes und mit der Gemeinde, die sich in Gedanken und mit einer tiefen Sehnsucht nach Gemeinschaft vor den Monitoren zu Hause versammelt. 

Durchaus auch mit etwas Stolz und Freude nehmen wir wahr, dass unsere Andernacher Osternachtfeier im Internet bisher rund 4.500 mal angewählt wurde. Dass sicher nur ein kleiner Teil der Internetnutzer den Gottesdienst komplett angeschaut hat, ist uns auch klar, aber dennoch: Es gibt ein spürbares Grundinteresse am  Ostergottesdienst - und das ist bemerkenswert. Viele Rückmeldungen haben uns erreicht, über die wir uns sehr gefreut haben. Wir haben sogar Bilder bekommen, die zeigen, wie und wo Menschen dem Andernacher Gottesdienst folgen: zu Hause im Wohnzimmer oder am selbst gemachten Osterfeuer im Garten. Selbst aus den USA haben Andernacher geschrieben und sich über die Möglichkeit gefreut, "daheim" im Ostergottesdienst gewesen zu sein. 

 

Ich danke allen ganz herzlich, die sich und ihre Zeit mit eingebracht haben, damit wir Ostern so feiern konnten. Allen die sich mit der Technik vertraut gemacht haben und allen, die für inhaltliche oder musikalische Gestaltung gesorgt haben. Es war immer eine Gratwanderung, einerseits den behördlichen Auflagen gerecht zu werden, andererseits auch im kleinen Kreis wirklich die Gottesdienste zu "feiern".

Und so ist in Andernach Ostern geworden... im Corona-Jahr 2020.

 

Jeder von uns hat Ostern in diesem Jahr besonders erlebt. Wie schon gesagt: Wir werden davon noch lange erzählen können. Sehr bewegend war für mich persönlich der Ostersonntag. So viele Menschen sind - diszipliniert "social distanced" - in die Kirchen gekommen, weil sie eine Sehnsucht danach hatten, den "GottesOrt" zu besuchen. Und das nicht nur im Mariendom, sondern auch in den anderen Orten. Auf Facebook habe ich z.B. auch die schön geschmückte Kirche in Kell gesehen und ahne, wieviel Einsatz und Gefühl die Verantwortlichen dort und überall in die offene Kirche am Ostertag eingebracht haben. In jeder Kirche brannte das Osterlicht auf der großen Osterkerze und es gab gesegnete Palmen vom Palmsonntag. Im Mariendom wurden bis zum frühen Nachmittag 500 (!) Osterkerzen mitgenommen. Viele kamen auch, um die Osterkommunion zu empfangen, die wir vormittags und am Abend angeboten hatten. Es war berührend, viele Leute wiederzusehen, ein paar kurze Worte zu wechseln und sich gegenseitig ein frohes Osterfest zu wünschen. Als Herr Esten zwischendurch auf der Orgel über bekannte Osterlieder improvisierte, sangen Menschen aus unterschiedlichen Ecken im Kirchenraum laut mit. Manchem war die innere Rührung sichtbar ins Gesicht geschrieben...

 

Das sind "Kleinigkeiten", denen wir "im normalen Ostergeschäft" keine Bedeutung zumessen würden, vielleicht auch, weil sie uns gar nicht auffallen würden. Aber das war eben in diesem Jahr anders. Diese Kleinigkeiten, Regungen, Emotionen und guten Erfahrungen zeigen mir, wie wichtig es ist, "GottesOrte" zu haben und zu öffnen. Der Begegnung von Gott und Mensch Raum zu geben. Jetzt sicher noch mehr, als in Zeiten, in denen in denen wie keine kollektive Not verspüren. 

Je nachdem, wie sich Ende der Woche der Austausch der Kirchen mit den staatlichen Stellen bzgl. der weiteren Dauer des Verbotes öffentlicher Gottesdienste gestaltet, müssen wir hier auch nochmal überlegen, wie wir dem Bedürfnis nach offenen Kirchen nachkommen können... 

 

Nun steht der Weiße Sonntag an. Eigentlich würden in den kommenden Wochen die  Erstkommunionfeiern sein. Wieviele Kinder haben sich mit Freude schon darauf vorbereitet. Aber auch diese Feste in Kirche und Familie müssen derzeit ausfallen - und verschoben werden. Auch eine Geduldsprobe für viele Familien.

Wir denken an Euch und beten auch für Euch an den kommenden Sonntagen - und hoffen mit Euch, dass noch in diesem Jahr die Möglichkeit besteht, dieses Fest zu feiern. In welcher Form auch immer...

 

"Fürchtet Euch nicht!"

Zweimal haben wir diese Aufforderung in der Osternacht im Evangelium gehört. Es ist für mich die zentrale Botschaft des Festes in diesem Jahr, dass so voll ist von Verunsicherung, Sorge, Angst. Und wir können uns nicht dagegen wehren, dass wir alle davon erfasst werden.

Ostern bedeutet, dass Gott uns den Himmel offen hält, und dass wir dort begründet Hoffnung finden. Hoffnung darauf, dass Leben letzthin immer stärker ist, als Tod.

Auch wenn wir hier auf Erden gerade vordergründig ganz andere Erfahrungen machen. 

 

Ostern will uns stärken, unserer Angst selber entgegen zu treten

im Vertrauen, dass der Auferstandene mit uns geht. 

Ostern redet nichts schön.

Es nimmt uns nicht unsere Erfahrungen mit der gegenwärtigen Situation

und es macht das Virus nicht unschädlich.

Aber Ostern ist Zusage Gottes, an unserer Seite zu sein.

 

Ostern ist Auferstehung.

Darauf zu vertrauen, dass das wirklich wahr ist mit Ostern, hilft uns,

selber aufrecht zu stehen gegen die Angst, die uns täglich überkommt,

wenn wir in der Berichterstattung aus Krankenhäusern sehen,

was das Virus alles anrichten kann.

Es hilft, zu leben - auch mit der Sorge und Angst um Eltern und Großeltern.

Es hilft, zu leben - in der Isolation der eigenen vier Wände und im Kontakt zur Familie,

der sich bestenfalls auf einen Monitor mit Kamera und Mikrofon beschränkt.  

 

Gerade deshalb: Fürchtet Euch nicht!

 

Gut, dass Ostern ist, jetzt und in den kommenden Wochen,

 

meint Ihr Pastor

Stefan Dumont

 

 

 

An den kommenden Sonntagen sind folgende Gottesdienstübertragungen geplant:

 

Sonntag, 19.04.2020    

Sonntagsmesse aus der St. Thomas-Kirche der Rhein-Mosel-Fachklinik

Im Internet ab 9:00 Uhr

 

Freitag, 24.04.2020

Abendmesse am Gedenktag des Hl. Rockes (Bistumsfest) aus dem Mariendom

Live-Stream im Internet um 18:00 Uhr

 

Sonntag, 26.04.2020

Sonntagsmesse aus der St. Lubentiuskirche  in Kell

im Internet ab 9:00 Uhr

 

Sonntag, 03.05.2020

Sonntagsmesse aus der Kirche Maria Geburt in Eich

im Internet ab 9:00 Uhr

Eicher Wallfahrt nach St. Sebastian

Nachdem wir zum Hochfest Verkündigung am 25.03.2020 schon einmal eine Messe in der Eicher Kirche gehalten und auf dem Youtube-Kanal der Pfarreiengemeinschaft gesendet haben (https://www.youtube.com/watch?v=OnGjqtOOeh0&t=373s ) wollen wir das im Zusammenhang mit der Wallfahrt nach St. Sebastian noch einmal tun.

Angedacht ist, dass wir dazu die Sonntagsmesse am Wochenende 2./3. Mai nehmen. Wir wollen dann in der Messe in Form von Bildern und Texten auch die Wallfahrtstradition nach St. Sebastian zum 1. Mai vorkommen lassen.

 

Dazu haben wir verschiedene Anliegen:

Auch wenn die Wallfahrt am 1. Mai diesen Jahres als Großveranstaltung bereits abgesagt werden musste, laden wir doch dazu ein, die Wallfahrt in zulässigen selbst organisierten kleinen Gruppen (zwei oder drei Personen) am 1. Mai oder schon an einem der voran gehenden Tage durchzuführen. Die Kirche in St. Sebastian ist grundsätzlich jeden Tag von 10 Uhr bis zum Abend geöffnet. Man kann also auch außerhalb des 1. Mai dort hinein.

Die offizielle Eicher Wallfahrtskerze soll aber in jedem Fall am 1. Mai dorthin gebracht werden. Inwiefern wir dabei zumindest eine kurze Andacht halten können, werden die kommenden Wochen zeigen müssen…

 

Als Ausdruck und Unterstützung für den Gemeinschaftscharakter und die Tradition der Wallfahrt möchten wir gerne Fotos in unsere Videoberichterstattung einbauen. Wir sind einerseits interessiert an Fotos aus den vergangenen Jahren, um die Tradition darzustellen. Wir nehmen aber sehr gerne auch Fotos von diesem Jahr, um dann die Einzel- oder Kleingruppenbilder zu einer Art Gemeinschaftscollage zusammen zu führen.
Bitte senden Sie uns die entsprechenden Bilder nach Möglichkeit auf digitalem Weg zu mit einem kurzen Begleittext, der erkennen lässt, dass wir die Bilder veröffentlichen dürfen.

 

Rückfragen und Kontakt:  Pfr. René Unkelbach

(unkelbach@pfarreiengemeinschaft-andernach.de)

Osterpfarrbrief

Der Oster-Pfarrbrief

liegt hier zur Ansicht als PDF

mit der Möglichkeit zum Download bereit. 

 
Pfarrbrief (PDF)

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Wir sind eine Initiative von Andernacher Freiwilligen und ehrenamtlich arbeitenden Menschen, die sich für ihre Stadt engagieren möchten. Unterstützt werden wir von der Pfarreiengemeinschaft Andernach, der Sparkasse und dem REWE-Markt. Idee und Konzept, sowie die Gesamtorganisation liegt in den Händen von Clemens Helf. Details finden Sie auf der Internetseite. Schauen Sie rein und machen Sie Gebrauch davon. 

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Pfarrbüro • Agrippastraße 13, 56626 Andernach

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