Liebe Freunde,
mit Freude habe ich die Nachfolge von Domherr Christoph Casetti als geistlicher Begleiter der katholischen Ärzte in der Schweiz angetreten. Ich bin nun im Vorstand dieses Vereins, welcher sehr gute Ärzte und Ärztinnen zu seinen Mitgliedern zählt. An der letzten Versammlung in der Abtei St. Otmarsberg war Gabriele Kuby die Hauptreferentin. Sie ist durch ihre Bücher bekannt.
Im zurückliegenden Monat ging die Firmsaison zu Ende. Firmungen sind sehr herausfordernd. Sie geben mir die Gelegenheit, jungen Menschen ein grosses Sakrament und ein starkes Wort auf den Weg zu geben. Jeder Firmung geht eine persönliche Begegnung voraus. In den Gottesdiensten sitzen viele Verwandten, die wir sonst nicht in der Kirche sehen. Auch das ist eine Herausforderung. Leider glänzen auch die Neugefirmten bald durch Abwesenheit. So kommen Zweifel auf an der Sinnhaftigkeit dieser Praxis. Zum ersten Mal hielt ich in Schwyz eine Firmung im Alten Ritus. Es gibt in jener Personalpfarrei eine sehr rege Teilnahme am sakramentalen Leben, darunter sehr viele junge Familien und Jugendliche. Die Bischöfe dürfen diese Gläubigen nicht vernachlässigen oder an den Rand in ein Nischendasein drängen.
Mit jungen Menschen vom sog. "Oremus" im Zürcher Niederdorf haben ich eine Fusswallfahrt von Rapperswil nach Maria Bildstein durchgeführt. Wir waren über 20 Personen. Der lange Fussweg hat mich an meine physischen Grenzen gebracht. Aber die Wallfahrt mit Impulsen zum Rosenkranzgebet war sehr gesegnet und hat allen sehr gut getan. In der Kreuzkirche in Uznach feierten wir die hl. Messe.
Im Kloster Brandenburg in Deutschland hielt ich einen Exerzitienkurs und bei Ulm einen Einkehrtag. Bei solchen Gelegenheit lerne ich häufig ganz heiligmässige Menschen kennen, die mich durch ihre Glaubenskraft beschämen.
Auf Radio Maria habe ich eine Sendereihe über die Wüstenväter fortgesetzt. Geplant ist auch eine Sendung über die sog. Wüstenmütter. Es ist umsstritten, ob es solche im strengen Sinn des Wortes gab. Eine der berühmtesten von ihnen ist Maria von Aegypten, eine ehemalige Prostituierte, die sich auf einer Reise nach Jerusalem in der Grabeskirche bekehrt hat.
Auch die Jugendmesse in der Liebfrauenkirche macht mir grosse Freude. Es kommen auch immer wieder einzelne und junge Paare zu mir in die Begleitung oder Ehevorbereitung. Meine Kapelle ist ein Ort des Gebetes, in welchem ich viele Stunden im Gebet verbringe.
Im Klausenhof in Flüeli-Ranft hielt ich eine Retraite mit allen Leitern der Bibelgruppen Immanuel. Auch in diesen Gruppen gibt es durch die Bank sehr liebenswerte Menschen, die Christus von Herzen lieben im Alltag alles mit IHM tun. Ich begleite sie, damit sie nicht ohne Hirte sind. Vor mir liegt eine Exerzitienwoche in Lauterach für Schwestern, ein Einkehrtag und eine Tagung im Kloster Disentis.
Der Hl. Benedikt sagt uns, dass wir mit aufgeschrecktem Ohr hören sollen, was die hl. Schrift uns täglich zuruft. Heute berührten mich verschiedene Stellen der Tageslesungen. "Keiner von uns lebt sich selber; und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem dem Herrn." Röm 14, 7f. Dazu die Psalmworte: "Der Herr ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen?" Ps 27. Wir könnten auch ergänzen: Vor was sollte ich mich fürchten bzw. bangen? "Hoffe auf den Herrn, und sei stark! Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!" Ps 27.
Die Antwort auf die Fragen unserer Zeit ist Jesus CHristus
Wir dürfen das Christentum nicht auf den barmherziger Samariter reduzieren und nur ein innerweltliches Reich GOTTES der universalen Brüderlichkeit anstreben, das ohne Christus als sein Mittler eine Utopie bzw. ein blanke Illusion bleibt, ein Blendwerk. «Das Christentum ist JESUS CHRISTUS» (Romano Guardini). Und JESUS CHRISTUS, Sein Antlitz und Wesen ist die Offenbarung des unsichtbaren GOTTES, den kein Mensch jemals gesehen hat und zu sehen vermag. JESUS CHRISTUS ist GOTT, der Mensch geworden ist, um uns zu erlösen und uns Sein Wesen und Antlitz zu zeigen. Sein Reich ist nicht von dieser Welt, aber entscheidend für die kommende. Es ist in uns, wenn wir uns bekehren und JESUS CHRISTUS gläubig annehmen. Dann bekommen wir den HEILIGEN GEIST, damit wir Sein Reich sehen können und verkünden können. Es soll durch uns zu allen Menschen gelangen. «Geht hinaus in alle Welt und macht alle Menschen zu Meinen Jüngern!» Das bedeutet: Wir müssen unser Innerstes total auf GOTT ausrichten und so für die Ewigkeit leben, für IHN und das ewige Leben in IHM, nicht für diese Welt, die vergänglich ist wie unser kurzes Leben in ihr. Ohne Übernatürlichkeit und Transzendenz – in jeden flüchtigen Augenblick hat GOTT nach dem Propheten Kohelet die Ewigkeit hineingelegt – degeneriert das Christentum zu einem reinen, sich selbst als letztes Ziel setzenden Humanitarismus ohne Ausrichtung auf GOTT. Auch Atheisten sind zu einer solchen Humanität fähig. Der christliche Glaube ist mehr. Das Faszinierende am Christentum ist nicht seine Feindesliebe und Humanität, sondern JESUS CHRISTUS selbst, das Fleisch gewordene GOTT (IMMANUEL: GOTT mitten unter uns und mit uns):
LICHT vom LICHT
Wahrer GOTT vom Wahren GOTT,
GEZEUGT, nicht geschaffen,
eines WESENS mit dem VATER.
Eine ungezählte Schar von Menschen hat an Jesus Christus geglaubt. Unter ihnen sind arme und reiche, gebildete und ungebildete, intellektuell starke und schwache. Sie haben offenbar in ihrem Leben Erfahrungen gemacht, die sie an GOTT festhalten liessen, auch in den schwersten Momenten und im Tod. Sie haben die Vorsehung GOTTES in ihrem Leben bezeugt und blieben ruhig und im Frieden, egal, was sie getroffen hat. Sie sind zuversichtlich gestorben. Sie hatten eine Ausstrahlung, die viele überzeugten. Sie sind immer noch überzeugend: die Heiligen. Ich glaube nicht, dass sie ihr Leben und Sterben, ihr Kämpfen, auf Illusionen gebaut haben. Was sie erreicht und vollbracht haben, spricht dafür, dass der Glaube an Jesus Christus wahr ist.
Es gibt keine glaubwürdigere und überzeugendere Gestalt in der Geschichte der Menschheit als JESUS CHRISTUS, der SOHN GOTTES, der WEG, die WAHRHEIT und das LEBEN.