Corona Virus: Könnte es sein, dass alles anders ist?

2008 habe ich den ersten Münchner Denkclub gegründet und drei Jahre lang moderiert und mitgestaltet. Der Begriff Denkclub geht auf den Kreativitätsforscher Edward de Bono zurück, der einen solchen Denkclub als Gelegenheit und geschützten Raum vorgeschlagen hat, um Denkwerkzeuge zu üben und unser kreatives Denk-Repertoire zu erweitern.

Eines der ersten Denkwerkzeuge, das wir damals geübt hatten, heißt APC und steht für die englischen Begriff Alternatives – Possibilities – Choices. Dahinter steht die Frage, ob es bei einer Beobachtung und der Standardinterpretation auch anders sein könnte? Gibt es andere Interpretationsmöglichkeiten für die gleiche Beobachtung? Welche Hypothesen müssten stimmen, damit diese zuträfen?

Zugegebenermaßen, für mich gab es zum Covid19 und den aktuellen weitreichenden Maßnahmen bis vor kurzem nur eine Interpretation und zwar die, in den meisten Medien verbreitete und von den Regierungen anerkannte. Diese legt die nun eingeleiteten Maßnahmen nahe, beschränkt massiv unsere Freiheit und würgt nebenbei die Weltwirtschaft ab. Dies ist nach dieser Interpretation alles medizinisch absolut notwendig und daher alternativlos.

Um Alternativen und andere Möglichkeiten beurteilen zu können, braucht es Fachwissen, welches ich nicht habe. So muss auch ich das für korrekt annehmen, was ich in der Tat 24 Stunden am Tag im Radio höre und den großen Medien wie Spiegel, Zeit, SZ und FAZ lesen kann.

Seit Jahren lese ich zusätzlich zu den in der Tat sehr konformen großen Medien und dem öffentlich rechtlichen Prorammen dazu die NachDenkSeiten, um explizit eine andere Sichtweise auf viele Ereignisse zu bekommen.

Zwei gegensätzliche Pole

In meiner Wahrnehmung zum Corona-Virus gab es bisher vor allem die Sichtweise von Prof. Dr. Drosten (und des Robert-Koch-Instituts), um den man schon alleine durch seine Präsenz auf der Bundespressekonferenz kaum herum kommt. Er hat das im Moment genutzte Testverfahren für CoVid19 entwickelt, welches von der WHO nun zum Standard erklärt wurde.

In einem Artikel der Nachdenkseiten vom 15.3.2020 habe ich dann zum ersten Mal von Ltd. Med. Dir. a.D. Dr. Wolfgang Wodarg gelesen.

Vor zwei Tagen erreichte mich ein Mail mit Artikeln und Video-Hinweisen meines Freundes Moritz Küffner, auch Mitglied unseres damaligen Denkclubs, dessen Lebensmotto es quasi ist sich täglich zu fragen „könnte es auch anders sein?“.

 Nach Sichten dieser Informationen bin ich mir in der Tat nicht mehr sicher, ob unsere momentane Reaktion auf das Virus sinnvoll, richtig ist und vor allem gerechtfertigt ist.

 Ich fände eine öffentliche Debatte von den beiden Vertretern der unterschiedlichen Pole sehr spannend, um unser aller Zusammenhangsverständnis zu erweitern. Es scheint jedoch so, dass Artikel von Wodarg von großen Medien wie der FAZ abgelehnt werden, weil sie gerade nicht ins politische Programm passen. Eine seltene Ausnahme scheint hier ein Beitrag in frontal21 zu sein. Auch hier hat die Redakteurin den Beitrag nur gegen erheblichen internen Widerstand überhaupt durchgebracht.

 Ich möchte neben den obigen Quellen hier noch andere Links teilen und kann nur empfehlen, auch einmal die im Moment kaum hörbare Seite zu hören.

• Einmal die Website von Herrn Wodarg und eine kürzliche Reaktion von ihm auf einen Aufruf der Nachdenkseiten.
• Ein Interview mit der Virologin Mölling. Hier finde ich interessant, dass die Redaktion von RadioEins das Interview dezidiert als Einzelmeinung bezeichnet, etwas dass bei Herrn Drosten niemand schreibt. Sie verweist auf viele rennomierte Epidemiologen, die nun alle erstaunlich ruhig sind und sich aus ihrer Sicht zu Wort melden müssten.

Ich selbst bin – wie erwähnt – nicht kompetent, um hier Einschätzungen zu geben. Ich kann versuchen mich aus verschiedenen Quellen zu informieren und bin mir nach einigen Stunden des Lesens und Hörens von alternativen Schlussfolgerungen nun in der Tat nicht mehr so sicher, ob wir angemessen handeln. Ich wünsche mir eine Berichterstattung und Debatte, die auch andere Perspektiven stärker mit einbezieht. Die Konsequenzen unserer aktuellen Handlungen sind ja nicht unerheblich, es stehen Millionen von wirtschaftlichen Existenzen auf dem Spiel.