Während des Besuchs der FMI-Vorstandsmitglieder bei den Bethsaida-Sozialprojekten in Kerala fragte ich Ute Fischer (Anm.: Vorstandsmitglied FMI Deutschland), ob sie eine besondere Auslegung der Predigt von Pater Bernadine bei ihrem Besuch am Sonntag im Presentation Convent der Carmelites of Divine Mercy wolle. Ute wünschte, das Thema „Liebe als Schlüssel“ näher zu beleuchten. Anschliessend bat mich Anita Clerc, ein paar Worte für den FMI-Jahresbericht über "Kommunikation" zu schreiben. Somit verband ich Kommunikation als Schlüssel zum Leben mit bedingungsloser Liebe.
Jedes Lebewesen drückt vom Ursprung her Liebe aus auf seine Art: entweder versteckt oder in vielfältiger Weise sichtbar, und in jedem Moment unseres täglichen Lebens fühlbar und erkennbar. Was zählt, ist die Qualität unserer inneren und äusseren Wahrnehmung, um alles, was wir um uns herum beobachten, dank diesem Schlüssel in diese Liebe für Leben und Kommunikation zu verwandeln. "Bedingungslos" bedeutet ohne jegliche Erwartungen. Das Herz liebt nur auf diese Weise, sobald Vernunft involviert ist, entstehen Erwartungen.
Liebe wird in der Kommunikation erfahren. Wir alle verbringen unsere Zeit entweder in Gedanken, in Mitteilung oder in Tätigkeit. Die inneren Sinne, wie Intellekt, Erinnerung, Wille und Leidenschaft, reinigen das, was von unseren äusseren Sinnen gesammelt wurde: in uns findet die Liebe statt und transzendiert jeden unserer Gedanken.
Wenn wir unsere Gedanken mit denen teilen, die mit uns verbunden sind, verwandeln sie sich augenblicklich in Liebe und schliessen damit Respekt und Fürsorge für alle Wesen ein. Auf diese Weise führen auch das Mitteilen und Teilen automatisch in eine tiefere Ebene der Verbindung, begleitet von Vertrauen ins und Enthusiasmus für das Leben, also Liebe an sich.
Was im Austausch mit andern gesammelt und in Taten umgewandelt wird, ist ebenfalls Liebe. Möglich wird dies, wenn wir auf unsere Fähigkeiten und unsere innere Stimme hören, die schon vor unserer Geburt in uns verankert ist. Die Tat wird produktiver, wenn sie von einem Individuum zusammen mit seiner Familie und Gemeinschaft durchgeführt werden kann. Kollektives Handeln ist immer wünschenswert, auch wegen seiner Rückwirkung und den positiven Einfluss auf Familie und Gesellschaft. Es benötigt viel Vertrauen und Engagement, das von jedem ausgeht, der an dieser Form der Liebe teilnimmt und zur Erfüllung des Gedankens beiträgt.
Der heilige Paulus ermahnt in seinem Brief das Volk von Korinth:
"Liebe ist geduldig, Liebe ist gütig. Liebe ist nicht prahlerisch, neidisch, arrogant oder unhöflich. Liebe ist nicht eigensinnig. Liebe ist nicht zornig oder nachtragend. Liebe freut sich nicht an Ungerechtigkeit, sondern freut sich an der Wahrheit. Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles und duldet alles.“
Deshalb, meine lieben Brüder und Schwestern, warum bemühen wir uns nicht verstärkt, diese Liebe als einzigen Schlüssel, als Passwort zur Mitteilung in diesem kurzen Leben anzunehmen? Lasst uns in unserem Leben nach diesem Grundsatz leben und andere inspirieren, ihr Leben nach demselben Schlüssel (Liebe = Gott / Göttlich) in Liebe und Kommunikation zu leben.