Der neue Hirtenbrief aus dem Pfarrbüro

Nr. 27  |  Sonntag, 10. Juli 2022

15. Sonntag im Jahreskreis

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

wiedermal sende ich Ihnen mit diesem "elektronischen Hirtenbrief" einen herzlichen Gruß zum bevorstehenden Sonntag. 

Ich will Ihnen heute von einer kleinen positiven Kampagne erzählen, die derzeit durch die sozialen Medien geht, aber die - wie so vieles von Kirchens - im Übermaß der Negativschlagzeilen verhallt. Diese Kampagne begleitet die Veröffentlichung der kirchlichen Statistik des Jahres 2021, die ja bekanntermaßen ungeschminkt zeigt, wie sehr sich die Menschen von Kirche entbinden und distanzieren. Ich glaube sogar, dass es für manche, die es innerlich zerreißt bei all dem, was da bei uns im Argen liegt, auch eine Befreiung ist, den Schritt aus der Institution heraus zu machen. 

Das ist die Lage derzeit - und das sollte man nicht versuchen schön- oder klein zu reden. 

 

Die Medienleute bei der deutschen Bischofskonferenz nehmen das zum Anlass, aus dem Statement des Vorsitzenden zur Veröffentlichung der Statistik ein paar Zitate herauszulösen, und daraus eine Social-Media-Kampagne mit dem Titel "Das Plus von Kirche" zu machen.

Täglich gibts auf facebook, Instagram und Co ein neues Bild mit ein paar Worten von Bischof Bätzing, der in dieser irgendwie hoch aufgeladenen Zeit nicht müde wird, neben dem selbstverursachten Dilemma von Kirche auch die andere Seite zu betonen: "Das Plus von Kirche". Und das gibt's ja nach wie vor!

Wir alle sind ja nicht Christinnen und Christen in einer Kirche, weil uns ihre überkommene Struktur schon immer so gut gefallen hat. Vielmehr hält uns doch die Erfahrung von Heimat und einer Lebens-, Glaubens-, und Hoffnungsgemeinschaft, die uns von Kindheit an geprägt hat. Wir wissen genau um das Plus von Kirche in vielen Bereichen und wir ahnen, dass es das auch heute noch gibt:

• Wie oft geben die Leute -  wenn Sie Gelegenheit zur Wahl haben - einem kirchlichen Kindergarten den Vorzug, liegen lieber in einem kirchlich geprägten Krankenhaus, melden ihre Kinder in einer kirchlichen Schule an.

• Gerade derzeit wissen wir viele Menschen, die unter den aktuell wirtschaftlichen Verhältnissen schon wirklich leiden, bei den kirchlichen Hilfsstellen gut aufgehoben. Bei der Caritas und den Tafeln leisten viele ehren- und hauptamtliche MItarbeiterinnen und Mitarbeiter enorm viel. Ein Plus von Kirche!

• Wie gut tut es, Helferinnen und Helfer von Sozialstation und ambulantem Hospizdienst an der Seite zu haben, wenn ein Familienmitglied schwer krank oder zu Ende therapiert ist. Wie segensreich ist die Einrichtung einer Notfallseelsorge oder der Telefonseelsorge.

Wer jemals in der Not darauf zurückgreifen konnte, weiß, wie wertvoll sie sind. Auch hier stehen Menschen im Dienst von Kirche an der Seite derer, die Hilfe brauchen. 

• Und auch der sichtbarste Bereich von Kirche - die Gebäude, die Gemeinden, die Dienstleistungen zu den Gelegenheiten, in denen Glauben und Leben einen Ausdruck brauchen, eine Gestaltung und eine Form in Festen und Feiern, aber auch in Tagen der Trauer und Sorge. Das sind die Gelegenheiten, in denen das ganz normale Leben herausgehoben wird aus dem Alltäglichen in das Besondere, das zu Machen wir nicht selber in der Hand haben. Mit der Frage nach Gott und Ewigkeit, nach Sinn und Leben laufen wir ohne Kirche, d.h. ohne die Gemeinschaft glaubender Menschen, ins Leere. 

Ein Plus von Kirche...

Die Kampagne bei facebook und Instagram hat - wenn ich das so von den Kommentaren Klickzahlen und Likes her betrachte - nicht viel Resonanz. Sie scheint auch nicht auf große mediale Aufmerksamkeit hin konzipiert zu sein. Aber mir ist sie aufgefallen und ich hab mir gedacht: Bei allem berechtigten Klagen und Stöhnen, bei allem Ärger und Kirchenfrust, bei all dem genervt-sein davon, dass man sich als Gemeindemitglied ständig im Freundes- und Bekanntenkreis rechtfertigen muss oder dass man als Priester oder Diakon dauernd in einer Mithaftung steht für die Vergehen zahlreicher Einzelner und die Vertuschungspraxis der Institution - bei all dem will ich die Einladung der kleinen Medienkampagne gerne annehmen, und den Blick auch immer wieder auf das dicke Plus von Kirche lenken. Hier vor Ort und auch im Gesamten. 

 

Stellen Sie sich mal vor, das wäre alles nicht (mehr)... 

 

Ich glaube, dass es im Moment wichtig ist, in den eigenen Blick zu nehmen, dass Kirche eben auch die andere (Plus-)Seite hat. Und das ist die, die über Generationen hinweg Menschen gesammelt, unterstützt, gefördert, begleitet und getragen hat.

Übrigens: Dass Sie jede Woche diesen Infobrief lesen können mit all dem, was sich in unserer Gemeinde so tut - auch das ist ein Plus von Kirche. 

 

Heute will der Hirtenbrief einfach einen kleinen Beitrag dazu leisten, dem Verdruß und Frust etwas entgegen zu setzen. Material dazu ist vorhanden, man muss es nur sehen wollen... das dicke Plus von Kirche

 

meint

Ihr Pastor Stefan Dumont

Einladung für alle Kommunionkinder

Für alle Kommunionkinder die Lust haben, auch nach ihrer Erstkommunion weiterhin in der Gemeinde aktiv zu sein, wollen wir vor den Sommerferien noch Gelegenheit zum "Reinschnuppern" bei den Messdienern geben. 

TerminInfo zum Ausdrucken

Gemeindeteams und Initiativen gründen sich  

Es tut sich was...

 

Ja, es ist ganz schön mühsam, nach einer Pfarreienfusion in der neu gegründeten Pfarrei zunächst die Räte (Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat) zu bilden und ans Laufen zu bringen. Dann bestätigt sich schon nach ein paar Woche, dass es vor Ort unbedingt Menschen braucht, die das "Leben" der Gemeinden rund um den eigenen Kirchturm weiter begleiten, organisieren, gestalten. 50 Jahre lang kannten wir nun den eigenen Pfarrgemeinderat am Ort. Das waren die Leute, die gewählt wurden, damit sie die Dinge in die Hand nehmen. Nun sieht die Welt plötzlich anders aus. Aus jeder der Gemeinden sind bloß nur noch 2 Leute "gewählt" und Mitglied im großen gemeinsamen Pfarrgemeinderat. Dass man "die beiden" nicht für die Gesamtorganisation des Gemeindelebens verantwortlich machen kann, liegt auf der Hand. Die Aufgabe der Gewählten ist es, den Kirchort in der Gesamtpfarrei zu vertreten, die pastorale Arbeit des Ganzen zu begleiten und den Kontakt von Pfarrei und Gemeinde immer wieder herzustellen. 

Damit aber auch gewohnte Abläufe (wie z.B. die Organisation von Fronleichnam, St. Martin oder der Krippenbau) weiterhin klappen, braucht es ein ehrenamtliches Team von Leuten, die sich um solche Angelegenheiten kümmern. Menschen, die Lust und Freude haben, am eigenen Ort mit Sorge zu trage, dass unterm Kirchturm was los ist. 

 

Dazu haben sich nun schon in Namedy, Kell und Eich sogenannte Gemeindeteams gegründet. Wer hier mitmacht, macht es wirklich ganz ehrenamtlich, freiwillig und ohne dafür durch eine Wahl in die Pflicht genommen zu sein. Mehr dazu finden Sie im kommenden Sommerpfarrbrief.

 

In der Innenstadt organisiert sich das Leben etwas anders: Hier bilden sich gerade Teams zu bestimmten Themen. Unter dem Moto: "Idee haben, Verbündete suchen, loslegen" haben sich schon Menschen getroffen, die für den September wieder einen Familiengottesdienst planen, andere machen sich Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit und Energie für die Häuser und Einrichtungen der Pfarrei. Wieder andere suchen und fragen nach "Spiritualität jenseits der Sonntagsmesse". 

 

Also, es tut sich was. Nicht immer so, dass es man es gleich in die Zeitung schreiben kann, aber doch so viel, dass man merkt: In Andernach sind eine Menge Menschen mit Kopf und Herz und Hand dabei!

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