Liebe Leserin, lieber Leser,
man möchte am liebsten einsteigen in das Boot und irgendwohin losfahren. Das Ziel ist egal, Hauptsache raus aus der gegenwärtigen Situation, die uns zunehmend in Beschlag nimmt und hilflos macht. Einerseits sehen wir die Corona-Zahlen, wie sie steigen und steigen. Wir verstehen, dass man da mit drastischen Maßnahmen etwas gegen tun muss. Andererseits trifft es wieder so viele, die eigentlich mit aller Kraft bemüht waren, Hygienevorschriften einzuhalten. Ist das gerecht? Diese Frage liegt echt schwer über der ganzen Gemengelage aus Unsicherheit, Sorge, Angst und Frust.
Wie schön wär's, wenn man einfach am Rhein ein Schiff besteigen könnte, das uns mitnimmt, wohin auch immer...
Aber - es geht nicht. Wir können nicht fliehen. Niemand kann fliehen vor dem, was Corona mit uns macht. Das ist vielleicht die einzige Gerechtigkeit, die wir der Sache abgewinnen können. Niemand kann sich da raus nehmen, niemand kann sich freikaufen. Alle sind betroffen, alles verändert sich. Kontostand, Konfession, Parteibuch - nichts hilft, sich von Corona zu distanzieren.
Also, gehen wir in den November, der ja an sich schon ein dunkler Monat ist. Machen wir Licht, wo es geht - und wenn es nur in den eigenen 4 Wänden ist. Helfen wir mit, dass es - hoffentlich - bei den 4 verordneten stillen Wochen bleibt, und dass wir Advent und Weihnachten freier begehen können.
Und: Planen wir voraus! Lassen wir nicht nach, uns weiter Gedanken zu machen über den Advent und Weihnachten. Wenn wir immer nur sagen: "Wer weiß, ob das alles überhaupt stattfinden kann...", dann glauben wir am Ende schon selbst nicht mehr dran. Dann werden wir perspektivlos. Das ist aber nicht unser Ding. Als Christen "ticken" wir anders. Wir versuchen immer irgendwie, nach vorne zu blicken, ins Licht. Und wenn Feste und Versammlungen in der großen Form eben nicht möglich sind - das kann man ja absehen - dann gestalten wir halt eben alles zwei Nummern kleiner, ohne großen Aufwand.
Ich bin sicher, dass die nächsten 4 Wochen wieder, wie im Frühjahr, hier und da ganz kreative Wochen werden. In den Einrichtungen, in den Kirchen, im Privaten. Allerheiligen, St. Martin, Nikolaus, Advent. Eine so geprägte Zeit läßt sich nicht abschalten...
Bleiben Sie fit, gesund und guten Mutes !
Ihr Pastor
Stefan Dumont