Let it roll.

Kannst du dich noch an den Moment erinnern, als du das erste Mal auf dem Fahrrad losgefahren bist?

Was für ein Gefühl! Das erste Mal auf dem Fahrrad sitzen. Ein bisschen hin- und herwackeln und dann: Woooooooar, ich faaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahre!!!!! Und plötzlich spürt man den Wind im Gesicht, der durch die heiße Weihnachtsdschungelluft fährt. Wie wunderbar!

Dieses Gefühl und viel Spaß mit den neuen Fahrrädern erlebten die Kinder und Jugendlichen zum Teil das erste Mal in ihrem Leben. Obwohl man die Fahrräder noch nicht so gut auf Langstrecken oder zur Schule benutzen kann, (da die Straßen noch nicht dafür ausgebaut sind und es daher gefährlich ist als Fahrradfahrer) so entwickelt sich doch auch langsam eine Fahrradfahr-Szene auf der Insel. Und die Hoffnung bleibt, dass irgendwann auch die Wege dafür angepasst werden und man dann eine günstigere Möglichkeit hat, in die Schule zu fahren.

Aber dieses Mal sollte es auch einfach mal etwas sein, was Spaß macht. Etwas Schönes. Oft sind natürlich eher praktische Dinge, wie Stifte, Hefte, Zahnbürsten etc. als kleine Weihnachtsgeschenke auf dem Plan. Doch dieses und letztes Jahr ist ja sowieso alles ein bisschen anders. Andere Herausforderungen und schwere Belastungen, bis hin zu extrem erschwerten Lebensbedingungen in den Familien der Kinder und Jugendlichen. 

Umso mehr war das vergangenen Weihnachtsfest ein wahrer Schein in der Dunkelheit. 

Sooooo, und wie ging es denn eigentlich nach Weihnachten weiter???

Runde Dinge für endlosen Segen im kommenden Jahr.

Eine philippinische Tradition an Neujahr: Es gibt 12 runde Früchte zu essen, sodass in allen Monaten des kommenden Jahres der Segen nicht aufhört. (Da eine runde Form kein Ende hat). 

Im Port wurde das gleich einmal ein bisschen umgeändert. Damit der Segen nicht aufhört, hat jeder einen Ball einer Ballsportart bekommen. Jonglierbälle, Federbälle, Basketbälle oder Volleybälle -es war fast alles dabei. So hat auf jeden Fall die Freude am Spielen und der Bewegung nun erstmal kein Ende -DANKE an die Unterstützer, dass die Kinder und Jugendlichen so reich beschenkt wurden! 

Auf der Suche nach Wasser.

Nach den vielen Taifunmonaten geht es nun an den Brunnenbau. Gerade für Zeiten, in denen es überall nur Schlammwasser gibt, ist ein Brunnen eine gute Möglichkeit noch an sauberes Wasser zu kommen. Jetzt wird viel gegraben und wir hoffen, dass wir auf eine gute Wasserader stoßen, die auch genügend Wasser hergibt. Leider gibt es keine Bohrmöglichkeiten auf der Insel, die für uns erreichbar sind. Aber so geht es auch: Angekommen an den Steinschichten wird mit einem großen Metallnagel und einem Hammer Stück für Stück vom Stein etwas abgehauen. Das ist mühsame Arbeit - gut, dass sich das Team immer abwechselt und sich nicht nur einer in der Tiefe damit rumquälen muss. Team work ist eben dream work!

Computerstation: Ready to go digital!

Schule, Studium: Check! Jetzt auch im Dschungel möglich.

Juhuu, es gibt eine Computerstation im Navacopah Port! Nun gibt es auch hier im Distrikt endlich eine Möglichkeit für Kinder und besonders Jugendliche der 11. und 12. Klassen, ihre Schulaufgaben und Projekte zu machen, die eine Computernutzung voraussetzen. Da es ab der 11. Klasse auch IT-Unterricht gibt, hören viele mit der Schule nach der 10. Klasse auf und haben dann nicht die Möglichkeit zu studieren oder eine Ausbildung zu machen -denn dazu braucht man den kompletten Schulabschluss hier auf den Philippinen. Die Jugendlichen fahren normalerweise dafür zu Computershops in die Stadt. Doch das ist teuer und verlangt großen Aufwand -den die Eltern auch unterstützen können müssen. Das ist natürlich oft nicht der Fall. Aber das ist nun kein Problem mehr: IT-Projekte können jetzt auch hier erledigt werden.

Doch nicht nur dafür ist die Computerstation eine echte Hilfe. Besonders zurzeit muss die gesamte Navacopah-Studiengruppe immer noch online studieren. Universitäten und Schulen bleiben leider nach wie vor geschlossen. Die Schulaufgaben laufen größtenteils über schriftliche Module. Doch bei den Universitäten bekommen die Studierenden alles Online.

Da ist es ein großer Segen, nun diese Möglichkeit der Computernutzung im Port zu haben. Denn wer kann schon Vorträge und Hausarbeiten (geschweige denn Bachelorarbeiten) auf dem Handy schreiben?

Was für ein Wunder, was hier im Navacopah Port möglich gemacht wird!

Von Herzen danken wir allen treuen Unterstützern, die jedes Projekt und auch jeden Tag im Port erlebbar machen. 

Ahoi!

euer Navacopah Telegramm