Ende 2022 waren wurde unser Intervie mit der Hersbrucker Zeitung in den Nürnberger Nachrichten abgedruckt. Hier das Interview zum nachlesen:
Bei der aktuellen Preisentwicklung ist Stromsparen angesagt. Und dabei soll ausgerechnet mehr Technik helfen?
Die Technik, die zur Steuerung und damit zur Einsparung von Energie benötigt wird, verbraucht nur sehr wenig Strom, kann im Gegenzug aber sehr viel Energie einsparen.
Inwiefern?
Viele haben zwar gute Technik im Haus, die einzelnen Geräte kommunizieren aber nicht miteinander. Das ist in einem Smart Home anders. Ich befülle zum Beispiel frühmorgens die Waschmaschine. Sie schaltet sich aber erst im Lauf des Tages an, wenn die Photovoltaikanlage genug Strom produziert und uns kostenlose Energie liefert. Dann gehen auch Spülmaschine und Saugroboter an. Ziel ist es, Energie dann zu nutzen, wenn Sie kostenlos oder günstig zur Verfügung steht. Vergangenen Sommer haben wir so sechs Monate keinen Strom zukaufen müssen. Solch eine intelligente Nutzung gilt aber nicht nur für Strom, sondern für alle Energieträger, auch für Gas und Wasser. Unsere Heizung fährt zum Beispiel die Temperatur automatisch runter, wenn niemand im Raum ist.
Wenn mein Haus weiß, ob ich zuhause bin oder nicht - Muss ich da nicht Sorge haben, dass jemand an diese Daten kommt?
Nein. Alle Daten liegen vor Ort beim jeweiligen Kunden, nirgendwo sonst.
Wie sieht’s aus mit der Kosten-Nutzen-Rechnung?
Im Neubau kostet der Einsatz der Technologie kaum mehr als ein vergleichbar ausgestattetes Haus ohne Gebäudeautomatisierung. Dafür aber spart die Technik Tag für Tag Energie und damit Geld. Bei einem Bestandsgebäude ist die Investition größer, lässt sich aber durch die Förderung reduzieren. Dafür sind die Einsparpotentiale hier merklich höher. So lassen sich mit einer Einzelraumregelung bis zu 30 Prozent Heizenergie im Jahr einsparen. Die höchsten Einsparpotentiale sehen wir im Gewerbe, weil wir hier dynamische Strompreise nutzen können. Meistens sind auch große PV-Anlagen vorhanden und es gibt viele Verbraucher, die aufeinander abgestimmt werden können. Aktuell erstellen wir ein Konzept für Einsparungsmöglichkeiten für die Kletterhalle des DAV in Hersbruck.
Ist Gebäudeautomatisierung nur was für Haus- und Wohnungseigentümer oder kann sie sich auch ein Mieter zunutze machen?
Das Einsparpotential ist dann höher, wenn die Energie zum Teil selbst erzeugt wird. Aber auch ohne eigene Photovoltaikanlage sind Einsparungen möglich, etwa über die Temperatur-Einzelraumregelung, eine Automatikbeschattung, also das Nutzen der Sonne zum Heizen, eine dezentrale Lüftung oder im Bereich der Beleuchtung. Zudem können in Mehrfamilienhäusern auch gemeinsam Investitionen beispielsweise in eine PV-Anlage getätigt werden, die dann die Heizung oder das Laden der Elektroautos unterstützt.
Gibt es Fördermöglichkeiten oder ist alles aus der eigenen Tasche zu bezahlen?
Grundsätzlich gibt es sowohl im Neubau als auch im Bestand Fördermöglichkeiten. Die Fördermöglichkeiten im Bestand sind dabei höher. Aber ganz abgesehen davon, viele Investitionen rechnen sich bei den steigenden Energiekosten auch so bereits nach kurzer Zeit.
Zum ganzen Artikel online:
https://www.nn.de/region/nuernberger-land/michael-kipfstuhl-aus-hersbruck-so-kann-technik-beim-energiesparen-helfen-1.12848789