Nr. 9 - Achter Sonntag im Jahreskreis

Sonntag, 27. Februar 2022

einhundertzweiter Sonntag in Corona-Zeiten

Stell Dir vor, Du wachst morgens auf - und es ist Krieg...

Was für ein eigentlich verrückter Gedanke. Aber so war es heute nunmal, genau so. Was hat man nicht alles noch probiert in den letzten Tagen? Wieviele Staatsmänner haben sich an dem 8-Meter Tisch im Kreml vorführen lassen - um dem Frieden auf die Sprünge zu helfen. Es hat wohl nichts genützt...

Diplomatie und Frieden brauchen immer Zwei, die's auch wollen. Offensichtlich fehlt hier einer davon...

Wohin das Ganze führt, wissen wir nicht. Wir ahnen, dass sich jetzt eine Spirale von Aktion und Reaktion dreht, aber keiner weiß, wie weit man sie drehen kann. 

Krieg am Ost-Ende von Europa. Es ist eigentlich kaum vorstellbar. Wie oft ist in den letzten Jahrzehnten das berühmte "Nie wieder" formuliert worden. Wieviele Kränze wurden an Gedenkstätten für Kriegstote niedergelegt und wieviele Lichter entzündet, Glocken geläutet, Mahnwachen gestaltet. Auf beiden Seiten. 

Man kann ans Zweifeln kommen... Gibt's denn da niemanden, der den Mächtigen Einhalt gebieten kann? Europa, im Jahr 2022. 

Dem Bericht der biblischen Apostelgeschichte folgend, ist er durch eine Wahlversammlung der ersten Gemeinde damals in den Kreis der Apostel berufen worden. Ein Nachrück-Kandidat als Ersatz für Judas. Wahlentscheidend war aber das Los, das nach einem gemeinsamen Gebet um Gottes Geist und Beistand zu seinen Gunsten fiel. Wenn man so sagen will, war Matthias der erste Apostel der zweiten Generation. Dass wir im Bistum Trier sein Grab beherbergen dürfen, macht ihn für uns zum Vorbild im Glauben und Patron des Bistums. Deshalb ist heute bei uns ein Fest-Tag.

Aber viel mehr noch richtet sich die Aufmerksamkeit des Tages auf den Anfang des Fastelovend und der Annenacher Faasenacht, die heute auf die Zielgerade einbiegen würde - wenn nicht der ganze Corona-Schammers immernoch alles größere Feiern und versammeln blockieren würde. Für Sonntag hatten wir uns auf Initiative des Festausschusses eigentlich wieder einen großen Fastnachtsgottesdienst mit Beteiligung aller Korps und Gruppen vorgenommen - auch in Erinnerung an die festliche DomjubiläumsFastnachtsMess' vor 2 Jahren. Aber auf Abstand, mit Zugangs-beschränkungen und Masken vor der Schnüss läßt sich nicht wirklich feiern. Weder in der aktuell nicht vorhandenen Mittelrheinhalle, noch im Mariendom. Die Zeit wird aber wieder kommen... ganz bestimmt! 

Vielleicht ist jetzt auch die Zeit, all die guten Vorsätze vom Jahreswechsel nochmal rauszukramen und ein privates Update zu machen.

Das äußere Zeichen dafür ist für uns Christen das Aschenkreuz, das wir uns zu Beginn der österlichen Vorbereitungszeit auf den Kopf "auflegen" lassen. Am nächsten Mittwoch wollen wir so uns selbst, die Kirche im Ganzen, und das große Anliegen des Friedens mit ins Gebet nehmen. Unsere Zeit braucht es...

„Nichts ist verloren mit dem Frieden –

alles kann verloren sein mit dem Krieg“

Pius XII, 24.08.1939

Damals waren es prophetische Worte, die Papst Pius Ende August 1939 in einen dramatischen Friedensappell per Radio an die Mächtigen sandte. Beten wir drum, dass sie sich nicht noch einmal so bewahrheiten, wie damals. 

Ich lade heute Abend zum Gottesdienst im Mariendom um 18.00 Uhr ein. Im Wissen, dass wir selber im Moment nicht mehr tun können, als um den Frieden zu beten, wollen wir den Festtag des Apostels Matthias nutzen, und Gottes guten Geist mit der Gabe der Vernunft (für die Mächtigen) und des Trostes für alle, die jetzt schon unter den Auseinandersetzungen in der Ukraine leiden, zu erbitten. 

Auch wenn uns die Fastnachtsfreude in diesem Jahr gleichsam doppelt abhanden kommt, wünsche ich Ihnen allen ein gutes Wochenende.

Ihr Pastor 

Stefan Dumont

kfd-Frauen wollen wieder...

Wie so viele andere auch, wollen die kfd-Frauen auch endlich wieder loslegen, sich treffen, einander einladen, etwas unternehmen. Auch wenn's drinnen noch nicht so wirklich gut geht, wie vor Corona, findet sich dennoch immer wieder die Möglichkeit, sich draußen zu treffen. Bei einer kleinen Wanderung am Laacher See entstand letzte Woche dieses Bild, das die alte Weisheit bestätigt, dass es kein schlechtes Wetter gibt, wenn die Kleidung warm genug ist...

Aber der Frühling soll ja kommen. Bald. 

Kirchenbaustelle Namedy

Jetzt aber! Es tut sich sichtbar was an der Baustelle. In dieser Woche haben die Arbeiten zur Rückbau der "neuen" Namedyer Kirche begonnen. Wenn alles gut geht, steht in 4 Wochen der gotische Kirchbau wieder solitär. Anders als geplant wird zunächst das Dach vom Schiefer befreit und dann von oben nach unten Stück für Stück abgetragen. Es folgt dann die Betonhülle des Kirchenanbaus aus den 70er Jahren. Ursprünglich wollte die Abbruchfirma den ganzen Bau "schnell" niederlegen, aber die Gefahr ist zu groß, dass dabei der historische Bestand, und in ihm das gerade frisch sanierte Gewölbe, in Mitleidenschaft gezogen wird. Also dann doch lieber langsam von oben nach unten knabbern...

Gottesdienste und Pfarrbüro-Zeiten

während der Fastnachtstage 

Da die Fastnachtstage in Folge der Corona-Schutzmaßnahmen größtenteils ausfallen, hier folgende Informationen: 

Herzliche Einladung zum Sonntagsgottesdienst in St. Peter

und zum anschließenden Predigtgespräch und Austausch. 

Die folgenden Termine und Prediger sind:

Sonntag, 6. März 2022 | 9:30 Uhr | Pastor Andreas Lenz          

Sonntag, 20. März 2022 | 9:30 Uhr | Pastor René Unkelbach

Sonntag, 3. April 2022 | 9:30 Uhr | Diakon Andreas Schlösser

Der neue Pfarrbrief ist als Druckversion ab Freitag, 4. März 2022 erhältlich.

In der Online-Version können Sie schon ab Rosenmontag drin blättern.