Zahl der Hinrichtungen im Iran steigt um 30 Prozent
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Mindestens 419 Menschen hat der Iran laut einem UN-Bericht in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres hingerichtet. Generalsekretär António Guterres wirft dem Regime in Teheran vor, juristische Standards im großen Stil zu missachten.
Der Iran richtet nach UN-Angaben in einem alarmierenden Tempo Menschen hin. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres seien es mindestens 419 gewesen, hieß es in einem Bericht von UN-Generalsekretär António Guterres zur Menschenrechtssituation im Iran. Das entspreche einer Steigerung um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders stark stieg die Zahl der Exekutionen wegen Drogenvergehen. Sie habe bei 239 gelegen, was einem Anstieg von 98 Prozent im Vergleich zu den ersten sieben Monaten 2022 entspreche.
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Guterres sagte, sieben Männer seien im Zusammenhang mit den großen Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini hingerichtet worden, die nach der Festnahme durch die Sittenpolizei gestorben war. Die Gerichtsverfahren gegen die Hingerichteten hätten nach Informationen des UN-Menschenrechtsbüros durchweg nicht den Anforderungen an ein ordnungsgemäßes Verfahren und einen fairen Prozess gemäß den internationalen Menschenrechtsnormen entsprochen.
„Der fristgerechte Zugang zu einem angemessenen Rechtsbeistand wurde häufig verweigert, und es gab Berichte über erzwungene Geständnisse, die möglicherweise durch Folter erzwungen wurden“, sagte er.
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Guterres forderte den Iran auf, die Hinrichtungen zu stoppen, die Todesstrafe abzuschaffen und alle willkürlich Verhafteten freizulassen, „einschließlich der Frauen und Mädchen, Menschenrechtsverteidiger, Anwälte und Journalistinnen, weil sie ihr Recht auf Meinungsfreiheit, freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung rechtmäßig wahrgenommen haben“. Der Iran müsse das Recht auf friedliche Versammlung garantieren, dafür sorgen, dass die Sicherheitsvorkehrungen bei Protesten den internationalen Menschenrechtsnormen und -standards entsprechen, und das Recht auf ein ordnungsgemäßes Verfahren und faire Prozesse achten.