Am 19. Februar 2020 tötete ein Rechtsextremist neun Menschen mit Migrationsgeschichte in Hanau. Ein Jahr später fehlen immer noch viele Antworten. Aber eines ist klar: In Deutschland ist Rassismus weiterhin ein sehr großes Problem, das vom Alltagsrassismus bis hin zu Gewaltübergriffen rechtsextremistischer Gruppen oder Einzelpersonen reicht. Damit wollen wir uns in Pankow nicht abfinden - denn unser Bezirk steht für Vielfalt. Zahlreiche Vereine und Organisationen waren auch in diesem Jahr wieder dabei, als es darum ging, während der Internationalen Wochen gegen Rassismus, in Pankow Farbe zu bekennen. Als Migra UP! wünschen wir uns, dass sich die Menschen in unserem Bezirk auch in diesen schwierigen Zeiten mit Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen. |
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LINGUA PANKOW - „Internationaler Tag der Muttersprache“
Da wir auch weiterhin das Thema Mehrsprachigkeit durch verschiedene Aktionen fördern wollen, haben wir in diesem Jahr am 21. Februar wieder den „Internationalen Tag der Muttersprache“ gefeiert. Im Vorjahr waren wir durch eine Initiative der AG Mehrsprachigkeit des Integrationsbeirates noch dazu in der Lage gewesen, das Seminar „Muttersprache - Halbe-Sprache“ als Präsenzveranstaltung zu organisieren. In diesem Jahr hat sich der AK Lingua Pankow dem Thema angenommen und den Tag mit einem interaktiven, digitalen Format gefeiert. Das Resultat war ein Video unter der Leitung der argentinischen Künstlerin Lucila Guichon. Ihr Beitrag ist das Ergebnis der guten Zusammenarbeit zwischen Lingua Pankow, dem Integrationsbüro, den Mitgliedern des Integrationsbeirates und dem Bürgermeister. Hier der Link zum Video. - AG Vorbereitung Fachtag 2021
Für die Vorbereitung unseres diesjährigen Fachtages zum Thema Mehrsprachigkeit haben wir eine temporäre Arbeitsgruppe mitgegründet. Unsere digitalen Treffen finden an jedem letzten Freitag im Monat von 12-14 Uhr statt. Das Thema des diesjährigen Fachtages ist „Mehrsprachigkeit und Bildung“, wobei der Schwerpunkt auf unseren politischen Forderungen in diesem Bereich liegen soll. Der Fachtag wird am 21.09.21 als Online-Konferenz stattfinden. Die große Neuerung in diesem Jahr besteht darin, dass sich unser Event aus zwei Teilen zusammensetzen wird. Der erste Teil umfasst eine Veranstaltungsreihe, die aus zwei Fachgesprächen und drei Workshops besteht. Im zweiten Teil werden wir die Ergebnisse dieser Veranstaltungsreihe präsentieren. Des Weiteren wird es einen Impulsvortrag sowie einen Runden Tisch mit verschiedenen Akteur*innen geben. Die Dokumentation zu unserem letzten Fachtag (2020) finden sie hier. |
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AK DIVERSITY Der AK Diversity plant am 20. April und am 11. Mai zwei Info-Veranstaltungen zum neuen Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG). Damit das LADG zu einem wirksames Instrument wird, um sich gegen Ungleichwertigkeiten zu wehren, sollen Multiplikator*innen und Interessierte in Pankow über die Neuerungen informiert werden. Außerdem wird ihnen die Möglichkeit gegeben, sich über die Chancen und Herausforderungen, die sich aus dem Gesetz ergeben, auszutauschen. Ein breites Spektrum an zivilgesellschaftlichen Akteur*innen hat verschiedene Initiativen für die Pankower Wochen gegen Rassismus organisiert. Der AK Diversity hat sich in besonderem Maße im Rahmen der Vorbereitung eines Fachtages gegen Rassismus engagiert. Dieser Fachtag wird im Kontext des Tages der Diversität stattfinden. |
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AG „FRAUEN IN TRENNUNG“ - Workshop mit dem Jugendamt
Am 2. März trafen sich das Jugendamt und verschiedene Pankower MSO zu einem Online-Workshop über „interkulturelle Aspekte in der Trennungsberatung“. Dabei sollte es darum gehen, Gemeinsamkeiten in der Beratungsarbeit zu identifizieren, Unterschiede zu beschreiben und anzuerkennen und vor allem auch neue Ansätze für eine gute Zusammenarbeit zwischen Migrant*innenorganisationen und dem Jugendamt auszuarbeiten. Insgesamt sprachen sich die Teilnehmenden in der Gruppenarbeit dafür aus, die Angebote der anderen Seite besser kennenzulernen und die direkte Zusammenarbeit zu verbessern - zum Beispiel durch gemischte Arbeitsgruppen und den Abbau gegenseitiger Vorurteile. Sowohl Migrant*innenorganisationen wie auch das Jugendamt wünschten sich grundsätzlich mehr Kontakt und mehr Materialaustausch. Verschiedene Teilnehmende zeigten sich besonders beeindruckt von der Expertise und der großen Vielfalt an Pankower MSO’s, die in der Trennungsberatung tätig sind. Vielen Dank noch einmal an Angela Schneider und Marie Biallet vom Pankower Jugendamt für die tolle Zusammenarbeit im Rahmen der Organisation dieses Workshops sowie an Jessica Albrecht von SHIA e.V. und Sofía Oelsner von Xochicuicatl e.V. für ihre besondere Unterstützung! Pandemiebedingt fanden die meisten Veranstaltungen zum Frauentag auch in diesem Jahr in Pankow wieder online statt. Unter anderem waren alle Berliner*innen dazu aufgerufen, beschriftete Luftballons vor laufender Kamera platzen zu lassen. Als Zeichen gegen die immer noch existierenden Hindernisse auf dem Weg zur Gleichstellung sollten diese Aufnahmen dann in den sozialen Medien geteilt werden. Aufgrund der Corona-Krise fand keine zentrale Großdemonstration statt, sondern mehrere dezentrale, kleine Aktionen. Nicht erst an diesem Frauentag ist deutlich geworden, dass gerade Frauen besonders stark von der Krise betroffen sind. In erster Linie durch die zunehmende Gewalt gegen Frauen, aber auch in den sogenannten Frauenberufen oder durch die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit, die sich weiter zu Ungunsten von Frauen verschoben hat. Proteste im großen Rahmen sind derzeit nicht möglich - doch das Problem ist drängender denn je. Deshalb hoffen wir darauf, dass es bald wieder möglich ist, gemeinsam auf die Straße zu gehen. |
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INTEGRATIONSBEIRAT AG Mehrsprachigkeit Der Schwerpunkt dieser AG war die Ausarbeitung des Forderungskataloges zum herkunftssprachlichen Unterricht, der sich an die politischen Parteien in Pankow richten soll. Die Ausarbeitung geschah in direkter Koordination mit unserer Integrationsbeauftragten Nina Tsonkidis. Der Forderungskatalog stützt sich auf eine Anfrage zur Institutionalisierung des Tages der Muttersprache im Bezirk. Der Vorschlag wurde durch die Fraktion der Grünen in der Pankower BVV vorgestellt und in der Februarsitzung verabschiedet. Unsere AG schließt darüberhinaus im Moment nicht aus, mit einer eigenen Empfehlung auf das BA Pankow zuzukommen. In diesem Zusammenhang hat die AG ein Dokument formuliert, das sich an den Bezirk Pankow richtet und das Konzept der „ndH“ („nicht deutsche Herkunftssprache“) thematisiert. Da es sich dabei um ein Thema handelt, das nicht in die Entscheidungsgewalt des Bezirkes fällt, planen wir, im Pankower Integrationsbeirat zu diskutieren, inwieweit man diesen Vorschlag in andere Bezirke tragen kann. Der fertige Antrag soll am Ende dem Berliner Abgeordnetenhaus vorgestellt werden. Außerdem gehören einige der AG-Mitglieder zu den Referenten des Symposiums über den Tag der Muttersprache, das am 22. Februar von Yekmal e.V. organisiert worden ist. Hier der Link zu dem Programm AG Öffentlichkeitsarbeit: Die Aufnahmen für einen Kurzfilm über den Pankower Integrationsbeirat laufen noch, bisher wurden sechs Mitglieder interviewt. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen die Vorstellungskraft, die Motivation und das Engagement der Frauen und Männer in diesem Gremium. Den Kurzfilm werden sie nach Fertigstellung in den Social-Media-Kanälen der AG (Facebook und Twitter) sehen können. |
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SENIORENBEIRAT In Koordination mit der Vorsitzenden Dr. Gisela Grunewald organisiert Migra Up die Veranstaltungsreihe „Storytelling +60“, die Seniorinnen mit Migrationsgeschichte zu Protagonistinnen macht. Nach dem gegenwärtigen Stand soll es monatliche Veranstaltungen geben. Wir haben am 15. März mit Mónica Luza, einer peruanischen Künstlerin (MigrArte Peru), begonnen und werden unsere Veranstaltungsreihe mit folgenden Damen fortsetzen: Enriqueta Lamas (MaMis en Movimiento e.V.), Elettra De Salvo (Bocconcini di Cultura e.V. + ComitEs Berlin) und Krystina Sar (SprachCafé Polnisch e.V.). Die Geschichten werden auf den jeweiligen Muttersprachen erzählt und sollen das Potenzial dieser wertvollen Frauen, die uns alle inspirieren können, aufzeigen. |
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„Storytelling +60“ mit Elettra De Salvo am 29.04.2021 |
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NEUES AUS DEN PANKOWER MSO’s Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Mitgliedern und Engagierten sind die MSOs in Pankow weiterhin aktiv. Wichtige Ereignisse waren: 23.03.2021: Vortrag, Film & Forum: „Vietnamesische Jugendliche in Berlin“" Dokumentation/Film „Vietlin“ Eine Präsentation der vietnamesischen Migrationsgeschichte in Deutschland durch ein Gespräch, eine Videoausstellung und eine Diskussion. Die Grundlage dieser Präsentation war die persönliche Erfahrung der sozialpädagogischen Familienhelferin bei Stützrad gGmbH, Quynh Nguyen. 26.03.2021: Podiumsdiskussion: Der Wert seltener Sprachen in Berlin Eine Veranstaltung mit in Berlin lebenden Vertreter*Innen lateinamerikanischer oder afrikanischer Sprachen. Zu diesem Zweck organisierten wir eine Podiumsdiskussion mit drei Vereinen, die Quechua, Mapudungun und Swahili in ihren Gemeinden und Familien als Organisationen der Zivilgesellschaft fördern. Referent*Innen waren: Frau Anastacia Nganga (Swahili, Swahili) – Swahili, Frau Daniela Zambrano (Yakunewen e.V.) – Quechua, Frau Ornella Amichetti Quentrequeo (Yakunewen e.V.) – Mapudungun, Herr Dr. Jacky Talonto – Integrationsbeirat Pankow: AG Mehrsprachigkeit. Moderatorin: Frau Rachel Nangally Kouombi (Sources-d'Espoir e.V.) 26.03.2021: Sind Willkommensklassen eine Diskriminierung, ein Provisorium oder ein Schutzraum? Der Einstieg eingewanderter Schüler*Innen in die Berliner Schule ist die „Willkommensklasse“. Abgesondert von Altersgenoss*Innen werden die neuen Schüler*Innen ein bis zwei Jahre, hauptsächlich in Deutsch unterrichtet. Die Ressourcen und Kontakte ihrer Gastschule stehen ihnen nur eingeschränkt zur Verfügung. Das führt zu kritischen Fragen: Was genau soll den Schüler*Innen in diesen Klassen vermittelt werden? Wie wird die hochdifferenzierte Lernbiografie berücksichtigt? Welche Hilfen bekommt diese sensible Gruppe beim und nach dem Übergang in die Regelschulen? Wie wird ihre Mehrsprachigkeit geschätzt, genutzt und weiterentwickelt? Gibt es Erfahrungen mit integrierenden, inkludierenden Beschulungsformen? Was soll auf dies dauerhafte Provisorium folgen? Zu Wort kamen Betroffene, Bildungsforscher*Innen, WiKo-Lehrer*Innen und Politiker*Innen. Referent*Innen waren: Mareike Heller, Bildungswissenschaftlerin im Bereich Flucht und Migration, Stefanie Remmlinger (Grüne), Dennis Buchner (SPD), Betroffene, Wiko-Lehrer Veranstalter: AG Schule und Bildung - Integrationsbeirat Pankow |
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WICHTIGE TERMINE Projektmanagement für Migrant*innenorganisationen (online) Workshop zur Planung, Finanzierung und Realisierung eines von Migrant*innen gegründeten Vereines oder einer Initiative. Das Seminar behandelt alle wichtigen Aspekte des Projektmanagements - von der Konzeption eines Projektes oder eines Projektantrages bis hin zur Finanzierung durch öffentliche Fördertöpfe und Stiftungen. Des Weiteren soll es um Themen wie Finanzkontrolle oder den Abschlussbericht gehen. Referent: Holger Förster (VIA e.V.) Regionalverband Berlin/Brandenburg e.V. - Modul I: Projektmanagement in MO : Einführung in das Projektmanagement
08.04.2021, 15:00-18:00 Uhr - Modul II: Projektmanagement in MO: Fördertöpfe und –programme
15.04.2021, 15:00-18:00 Uhr - Modul III: Projektmanagement in MO: Wie funktioniert ein Projekt? Projektdurchführung und Dokumentation
22.04.2021, 15:00-18:00 Uhr - Modul IV: Projektmanagement in MO: Verwendungsnachweis und Abschlussbericht
29.04.2021, 15:00-18:00 Uhr Anmeldungen Mehr Information an info@migra-up.org |
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Wir wünschen Euch von Herzen ein frohes Osterfest und sonnige Frühlingstage! Eure Migra Up-Team |
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Organisiert von: Migra Up. Fachvernetzung für die Stärkung die Pankower Migrantinnen Organisationen (MSO) Ein gefördertes Modellprojekt vom Bezirksamt Pankow und ein Tandem Projekt von OASE Berlin e.V. und Verband für Interkulturelle Arbeit e.V. (VIA). Ein gefördertes Modellprojekt vom Bezirksamt Pankow und ein Tandem Projekt von OASE Berlin e.V. und Verband für Interkulturelle Arbeit e.V. (VIA). |
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