Das oberste Gericht des Iran hat das Todesurteil gegen den Deutschiraner Jamshid Sharmahd bestätigt. Das teilte Justizsprecher Massud Setajeschi mit. Unklar ist, wann das Urteil vollstreckt werden soll. 

Ein Revolutionsgericht hatte den 68-Jährigen im Februar unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht. Außerdem legte das Gericht ihm die Kooperation mit ausländischen Geheimdiensten zur Last. Überprüfen lassen sich die Vorwürfe nicht.    

Das Auswärtige Amt in Berlin bezeichnete das Todesurteil gegen Sharmahd als "absolut inakzeptabel". In dem Verfahren gegen den Deutschiraner sei "zu keinem Zeitpunkt auch nur der Ansatz eines fairen Prozesses gewährleistet" gewesen, sagte ein Sprecher. Der Geschäftsträger der deutschen Botschaft in Teheran bemühe sich um Informationen zu der Gerichtsentscheidung. "Wenn sich das tatsächlich bestätigt, wäre das ein sehr schwerwiegender Vorgang."

"Entsetzt und schockiert" über die Bestätigung des Todesurteils äußerte sich auch Amnesty International. Der Iran-Experte der Menschenrechtsorganisation, Dieter Karg, sagte, die Todesstrafe gegen Sharmahd sei "zutiefst unmenschlich und grausam". Die iranische Justiz habe "hier erneut ihre menschenrechtswidrige Praxis angewandt, Todesurteile nach unfairen Gerichtsverfahren zu bestätigen, nachdem erzwungene "Geständnisse" als Beweismittel verwendet wurden".

Engagement in Exil-Oppositionsgruppe

Sharmahd soll im Sommer 2023 vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht worden sein. Seitdem ist er in Teheran inhaftiert. Zuvor lebte Sharmahd jahrelang in den USA. Seine Familie und Menschenrechtsgruppen weisen die Vorwürfe zurück.

Sharmahd engagierte sich in den USA in der promonarchischen Exil-Oppositionsgruppe Tondar. Irans Justiz macht die Organisation für einen Anschlag im Jahr 2008 in einer Moschee der Stadt Schiras mit mehreren Toten verantwortlich. Drei Männer wurden in diesem Zusammenhang bereits hingerichtet.

Derzeit sind mehrere europäische Staatsbürger im Iran inhaftiert, viele von ihnen haben auch einen iranischen Pass. Der Iran behandelt Doppelstaatsbürger juristisch wie Iraner. Kritiker werfen dem Regime in Teheran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln zu instrumentalisieren. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen üblicherweise mit dem Vorwurf der Spionage.