Zum Inhalt springen

Regulierung G7 fordern technische Standards für KI

Beim Einsatz moderner Technologien muss nach Ansicht der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte die Wahrung gemeinsamer Werte wie Freiheit und Menschenrechte sichergestellt werden. Eine Arbeitsgruppe soll sich nun mit potenziellen Gefahren befassen.
Kaum absehbare Auswirkungen: Die G7-Staaten diskutieren technische Standards für KI

Kaum absehbare Auswirkungen: Die G7-Staaten diskutieren technische Standards für KI

Foto: IMAGO/No 10 Downing Street / IMAGO/UPI Photo

Die G7-Staaten haben eine dringende Befassung mit den Gefahren und Chancen von Künstlicher Intelligenz (KI) angemahnt. Notwendig sei eine "unverzügliche Bestandsaufnahme" bei den sich schnell verbreitenden selbst lernenden Systemen wie dem Chatbot ChatGPT, heißt es in der Abschlusserklärung des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Die G7 gründeten dazu eine Arbeitsgruppe, die sich mit Fragen von Urheberrechtsschutz bis zur Nutzung von KI für Desinformation durch ausländische Mächte befassen soll.

Sogenannte generative KI kann auf Grundlage der Auswertung großer Datenmengen in Sekundenbruchteilen selbst Neues erschaffen – seien es Texte, Bilder oder auch Musik. Angesichts der kaum absehbaren Auswirkungen werden seit Monaten die Rufe nach einer Regulierung der Technologie lauter. Der Technologie-Milliardär Elon Musk (51), sowie Google-Chef Sundar Pichai (50) und andere Experten forderten wegen der Risiken sogar einen vorläufigen Entwicklungsstopp.

Bis Jahresende: KI-Prozess von Hiroshima

Rasante technologische Veränderungen hätten Gesellschaften und Volkswirtschaften in der Vergangenheit "zwar gestärkt", heißt es in der Gipfelerklärung. Die internationalen Regelungen zu ihnen hätten dabei "jedoch nicht immer Schritt gehalten". Ziel der G7 sei nun "die Entwicklung von Instrumenten für eine vertrauenswürdige KI im Rahmen von internationalen Organisationen".

Die G7-Arbeitsgruppe soll dazu zusammen mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Initiative Globale Partnerschaft für künstliche Intelligenz (GPAI) "Herausforderungen und Chancen" der Technologie bewerten, heißt es in der Gipfel-Erklärung. "Bis Jahresende" sollen die zuständigen G7-Minister dafür einen "KI-Prozess von Hiroshima" ins Leben rufen.

Am Dienstag hatte sich auch der Chef des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, Sam Altman (38), für ein Eingreifen durch Regierungen ausgesprochen. Staatliche Regulierung sei wichtig, "um Risiken von zunehmend mächtigen Modellen einzudämmen", sagte er bei einer Anhörung vor dem US-Senat. Er hatte dabei die Notwendigkeit weltweiter Zusammenarbeit beim Aufstellen von Regeln zum Umgang mit KI  betont.

Das EU-Parlament hatte seinerseits diesen Monat erste Schritte mit Blick auf fortschrittliche KI-Systeme unternommen. Die zuständigen Parlamentsausschüsse stimmten mit breiter Mehrheit für strenge Auflagen für Gesichtserkennungssysteme oder andere möglicherweise problematische Anwendungen. Das Plenum soll sich nun Mitte Juni mit der Vorlage befassen. Dann stehen Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten an.

mje/ AFP, dpa