Nach Debatte in Frankreich :
Verbot von Burkinis bestätigt

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Der Burkini in öffentlichen Schwimmbädern: ein großes Streitthema
Frankreich streitet über Ganzkörperbadeanzüge. In Grenoble wollte der Bürgermeister Burkinis in Schwimmbädern erlauben. Doch hat jetzt das oberste Verwaltungsgericht ein Verbot ausgesprochen.

In den öffentlichen Schwimmbädern der französischen Alpenstadt Grenoble dürfen Frauen nicht im Burkini baden. Das oberste Verwaltungsgericht, der Staatsrat (Conseil d’État), hat am Dienstag eine Beschwerde der grünen Stadtverwaltung zurückgewiesen. Der grüne Bürgermeister Éric Piolle klagte gegen eine einstweilige Verfügung des Verwaltungsgerichts in Grenoble, mit der die von ihm erteilte Burkini-Erlaubnis aufgehoben wurde. Der Staatsrat gab nun dem Verwaltungsgericht recht.

Die neue Badeordnung sei beschlossen worden, „um religiöse Forderungen zu befriedigen“, und nehme eine bestimmte Kategorie von Schwimmbadnutzern von den allgemeinen Hygieneregeln aus. Das sei im Namen der Gleichbehandlung aller Nutzer nicht zu rechtfertigen.

Grenoble hat als erste Stadt mit der Burkini-Erlaubnis experimentiert. Bei der Anhörung vor dem Conseil d’État zeigte der Bürgermeister unterschiedliche Burkini-Modelle. Er setze sich für komplette Freiheit in den Schwimmbädern ein und wolle sowohl Oben-ohne-Baden als auch Ganzkörper-Badeanzüge erlauben.