Der neue Hirtenbrief aus dem Pfarrbüro

Nr. 31 - Sonntag, 15. August 2021

Hochfest Maria Himmelfahrt

Fünfundsiebzigster Sonntag in Corona-Zeiten

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

"Ferragosto" ist in Italien der Höhepunkt des Sommers, die Mitte der Ferien und das Bergfest der Urlaubssaison. Jedes Jahr wird dort der 15. August gefeiert - "auf-Teufel -komm-raus"... Der eigentlich kirchlich besetzte Feiertag des 15. August - das Hochfest Maria Himmelfahrt - wurde auf Initiative Mussolinis in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts im besten Sinne des Wortes zum Volksfest-Tag. Jede(r) sollte fortan an diesem Tag die Gelegenheit zum Urlaub haben. Dem ganzen Land wurde ein freier Tag geschenkt, um ihn mit der Familie an einem der Strände von Adria oder Riviera verbringen zu können. Das hat sich im Wesentlichen bis heute so erhalten, wenn auch kaum einer dafür mehr kostenfreie Sonderzüge in Anspruch nimmt. Aber ans Meer zieht's die Menschen noch immer in diesen Tagen...

Bei uns ist der 15. August auch Feiertag, wenn auch bei weitem nicht so lebendig wie in Italien. Immerhin: im saarländischen Teil unseres Trierer Bistums ist sogar gesetzlicher Feiertag. 

Und für uns Andernacher ist der 15. August seit alters her das Patronatsfest des Mariendoms, der in der Turmkapelle des Nordwest-Turmes eine alte Darstellung dieses Festtages birgt..

Das Relief ist fast 500 Jahre alt und zeigt den Moment des Todes der Mutter Jesu. Sie hat - so heißt es in der nicht biblischen Legende - die 11 Apostel kommen lassen und um sich versammelt. Maria und die Apostel - das ist seit Pfingsten das Bild der Urkirche schlechthin. Aus dieser Gruppe heraus hat Kirche als Glaubensgemeinschaft zu wachsen begonnen. 

Klicken Sie mal auf das Bild. Es sollte sich vergrößern und Sie können dann sehen, was sich oben im Halbrund ereignet: Engel tragen die Seele Mariens in den Himmel, wo Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist sie erwarten, begrüßen und aufnehmen. In diesem Bild steckt ganz viel von unserem Selbstverständnis als Kirche im Bezug auf "die letzten Dinge" drin...

Wenn der Mensch ans Sterben kommt, dann begleitet ihn (oder sie) die "irdische Kirche" in Person der nahestehenden Menschen mit Beistand und Gebet. Niemand soll alleine Abschied vom Leben nehmen müssen. Hier im Bild sind es eben die Apostel, die mit und für Maria wachen und beten - und im Moment des Todes auch den irdischen Leichnam ehren, indem einer von ihnen das Weihrauchfäßchen schwenkt. Die "himmlische Kirche" freut sich dann über den Neuzugang. Der vom irdischen erlöste Mensch ist ab sofort Teil der himmlischen Kirche Gottes. Dass in ihr selbst der Heilige Geist eine Mitra trägt, wie auf dem Relief zu sehen, befremdet uns heute etwas, ist aber wohl eher der Vorstellungswelt des Mittelalters zuzuordnen. 

 

In der überlieferten Aufnahme Mariens in den Himmel erkennen wir Christen einen wesentlichen Teil unserer Zukunftshoffnung wieder. Gott macht wahr, was er in Jesus immer wieder versprochen hat: "Ich werde Euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin" (Joh 14,3). Wer sein Leben in aller Freiheit auf Gott hin ausgerichtet hat, der darf genau darauf hoffen. Und weil wir Menschen nunmal sind, wie wir sind - d.h. also nicht perfekt - ist es der Dienst der Kirche, mit den Menschen und für die Menschen zu beten, und Gott immer wieder zu bitten, dass seine Barmherzigkeit gegenüber jedem Menschen größer sein möge als alles, was den Menschen im Leben als fehlerhaft (man kann auch sagen: "sündig") erscheinen läßt. 

Da sieht man wieder: "Glauben" ist gemeinschaftsbildend. Denn die Gemeinschaft der Glaubenden trägt mit ihrer Hoffnung den, der gelegentlich ans Zweifeln kommt, und sie trägt im fürbittenden Gebet denjenigen, der sich mit seinem Leben irgendwann mal vor höherer Instanz verantwortet. Also, uns alle...

 

Wenn man so sagen will: Mit Maria zeigt Gott uns, wie's geht. Sie hat in ihrem Leben in allen Situationen Bereitschaft gezeigt, Gott und seinen Plänen zu trauen - auch wenn das manchmal alles völlig undurchschaubar war. Und sie hat wesentlich Anteil dran, dass sich die engsten Anhänger Jesu als frühe Form von Kirche gefunden und gesammelt haben - nach seinem Tod und seiner Auferstehung. Die Aufnahme Mariens in den Himmel zeigt Gottes Wertschätzung für den Menschen. Nicht nur für Maria, sondern im Vorausblick auch schon für jeden von uns. 

Nicht, das wir das morgen schon in Anspruch nehmen wollten... aber daran glauben und darauf vertrauen zu können, gibt dem Leben hier ("unter" dem Himmel) doch auch eine gewisse Gelassenheit,

 

meint Ihr Pastor

Stefan Dumont

 

 

 

Im September wieder Messe in der Michaelskapelle

Ab Mittwoch, 1.September nehmen wir die Michaelskapelle wieder ins Gottesdienstprogramm auf. Allerdings ermöglichen die Abstandsregeln immer noch nur eine reduzierte Teilnehmerzahl. In einem Raum, der ohne Abstand mit 40 Besuchern sonst mehr als gut gefüllt ist, bleibt da nicht viel Spielraum.

Dennoch wollen wir die schöne Michaelskapelle als Gottesdienstraum trotz Corona jetzt wieder zumindest mittwochs zum Abendgottesdienst um 18:00 Uhr nutzen. 

Sonntags geht's einfach noch nicht: wir müssten wahrscheinlich viel zu vielen Leuten jedesmal absagen, wenn die Maximalzahl von 12-14 Personen erreicht ist. Genau das ist aber ungefähr die Zahl der regelmäßigen Besucher einer Werktagsmesse.

Also versuchen wir's und wecken unser Kleinod aus dem Corona-Schlaf...

Zeltlager startet

Am Sonntagnachmittag startet der Vortrupp und am Dienstag gehts für die Hauptgruppe der Kinder und Jugendlichen los. Ein besonderes Zeltlager erwartet alle Teilnehmer*innen insofern, als dass es erstmals ein Lager mit besonderem Hygienekonzept gibt. 

Wir wünschen allen Beteiligten viel Freude und der Lagerleitung viel Ausdauern, Geduld und trotz aller Mühe ausreichend Spaß an der Arbeit. 

Arbeitskreis DOMFEST2021

Der AK trifft sich am Montag um 19:00 Uhr im Pfarrhausgarten zu den letzten Absprachen vor dem Festwochenende 3.-5. September 2021.

Pfarrbrief für Juli und August '21

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Am Sonntag,  15. August 2021  ist die Messe auf dem Vorplatz des Doms.

Von dort ist (noch) keine Übertragung möglich.

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