Der neue Hirtenbrief aus dem Pfarrbüro

Nr. 12 - 3. Fastensonntag 

Sonntag, 20. März 2022

einhundertfünfter Sonntag in Corona-Zeiten

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

einen herzlichen Gruß zum Sonntag sende ich Ihnen wiedermal gerne heute schon - am Donnerstag. Diesmal mit einem Bild, das ich in der vergangenen Woche in der Zeitung "Christ in der Gegenwart " entdeckt habe. Es zeigt eine Ikone des polnischen Künstlers Borys Fiodorowicz. Ikonen sind in der Tradition der Ostkirchen mehr als nur gemalte Heiligenbilder. Sie sind insofern auch "GottesOrte" und Gelegenheiten der Begegnung mit den Heiligen, die sie abbilden. Sie zeigen meistens heilige Gestalten oder Szenen aus der Heilsgeschichte auf einem goldenen Hintergrund. Das bedeutet im Verständnis der Ostkirche, dass sich dem Betrachter beim Anschauen der Ikone der Himmel öffnet und man einen sich mit der dargestellten Szene verbindet, dass man hineingenommen wird in den Segen oder das in Heilsgeschehen. 

Nun ist die oben dargestellte Ikone keine gewöhnliche, wie man sie kennt. Ikonen müssen nicht antik sein. Es gibt sie - wie man sieht - auch "aktuell". Sie zeigt Maria und Jesus auf der Flucht. Statt der bekannten Darstellung mit dem Esel, den Josef meistens an einer Leine hinter sich herzieht, ist hier ein LKW der Fluchtwagen. 

 

"Jesus war ein Flüchtlingskind, laut biblischer Überlieferung musste seine Familie vor einem gewalttätigen Herrscher ins rettende Ägypten fliehen.

Aktuell sind mehr als zwei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Flucht vor dem russischen Angriffskrieg, aber auch zahlreiche andere Flüchtlinge versuchen regelmäßig, ins sichere Europa zu gelangen. Mit seinem aufrüttelnden ikonenhaften Bild „300 Meilen zum Himmel“ spannt nun Borys Fiodorowicz den Bogen von der Kindheit Jesu in die Gegenwart und erinnert uns gerade jetzt wieder daran, dass wir als Christinnen und Christen die Geflüchteten immer mit offenen Armen und helfenden Händen empfangen sollten – wissend, dass Jesus besonders bei den Bedürftigen und Schutzlosen zu suchen und zu finden ist. Die, die zu uns kommen, wollen wir gerne aufnehmen und helfen, so gut wir es können." (Johanna Beck, CIG 11/22) 

Weiter unten lesen Sie in diesem elektronischen Hirtenbrief, wie das bei uns in Andernach jetzt im Organisationsbereich der Kirchengemeinde möglich ist. Darüber hinaus sind auch viele andere private und öffentliche Initiativen dabei, Hilfe zu organisieren. Allen sei dafür herzlich gedankt.

 

Die Ikone oben läßt mich aber den Blick auch mal auf die Rolle des Christentums im Osten werfen. Auf die orthodoxen Kirchen in Rußland und in der Ukraine. Ganz ehrlich: Das mutet ziemlich durcheinander an. Die Orthodoxie scheint noch vielfältiger zu sein, als die Pluralität von katholischen und reformierten Kirchen bei uns. Wer sich da mal wirklich mit einem einzigen Artikel informieren und einlesen möchte, findet auf der Webseite von katholisch.de den Beitrag des Eichstätter Professors Thomas Kremer, der einen guten Aufriß dessen gibt, wie Rußland und die Ukraine aus der Geschichte der Ostkirche heraus zueinander stehen, und welche Interessen für Putin nun kriegsrelevant und kriegstreibend sind. Der Autor nutzt großzügig den theologischen Sprachschatz - aber der Informationsgehalt des Artikels ist wirklich umfangreich. 

 

Tragisch ist nun, dass das Moskauer Kirchenoberhaupt dem Krieg nichts entgegensetzt. Noch nicht mal ein Wort... Viele gläubige Russen sind über den Schmusekurs des Moskauer Patriarchen Kyrill mit dem Kreml-Chef und seinem Eroberungskrieg entsetzt und wenden sich ab. "Die Haltung des Patriarchen Kyrill markiert einen moralischen Tiefpunkt in der Geschichte der Christenheit", schreibt Kremer. Ganze Gemeinden der russisch-Orthodoxen Kirche distanzieren sich von ihrem Oberhaupt und zeigen Solidarität mit der ukrainischen Kirche. 

 

Was gerade in der Ukraine und in Rußland geschieht, wird auch auf dem Sektor der Religion historische Veränderungen mit sich bringen. Und wir leben mittendrin in diesem Umbruch von Welt, Gesellschaft und Religion. Da kann uns schon ganz schön schwindlig werden... Wer soll das alles überblicken? Wer bietet da noch Orientierung und Halt?

 

Ich glaube, dass auch diese Ohnmacht Menschen unserer Tage vermehrt dazu animiert, die Frage nach Gott zu stellen, die Frage nach dem, was nicht in der Verfügung des Menschen liegt und nach dem, der vielleicht helfen kann, der zumindest eine "Hoffnung" bietet. Viele Menschen drücken ihre Unsicherheit und ihr "Suchen nach Halt" einfach in einem Kerzchen aus, das sie in der Kirche aufstellen. Sie verbinden es mit einem Wunsch oder einem guten Gedanken - oder einer echten Bitte an Gott. 

Wenn Sie das auch machen möchten, können Sie das täglich im Mariendom tun. Hier ist von 9-18 Uhr die Türe offen. Beim Ungarn-Kreuz vorne haben Sie Gelegenheit, Ihre Bitten auf einen Zettel zu schreiben und abzulegen. Die Gemeinde nimmt sie an jedem Donnerstagabend mit in ihr Gebet. 

 

Damit schließt sich für heute der Kreis von Gedanken zum Wochenende, die mit dem Blick auf die Ikone der flüchtenden Maria mit dem Jesuskind begonnen haben.

Das ist Gottes Stärke: dass es kein Leid der Welt gibt, das er nicht selber am eigenen Leib schon erlebt hat - bis hin zum gewaltsamen Tod. Egal, was passiert - sein Platz ist bei den Leidenden. Mitten unter ihnen.

Nicht obendrüber als der, der das Elend abstellen könnte, sondern mittendrin, als der, der tröstet, stärkt und Kraft gibt zum Weitergehen. All denen, die unter dem Krieg leiden. Und allen, die mit-leiden, auch von zu Hause aus.

Der Blick auf die Bilder des Krieges läßt nichts anderes zu,

 

meint Ihr Pastor

Stefan Dumont

 

und wünscht Ihnen dennoch ein gutes Wochenende, an dem es bestimmt auch viel Schönes zu entdecken gibt...

 

 

 

Ihr Vorschlag ist gefragt:

 

Wahl zum ersten Verwaltungsrat der neuen Pfarrei St. Marien

Neben dem Pfarrgemeinderat wird es auch in der neuen Pfarrei einen Verwaltungsrat geben, der sich um die Vermögensverwaltung der Kirchengemeinde kümmert. Dazu gehört die Sorge um Gebäude und Inventar sowie die Verwaltung von Liegenschaften, mit deren Ertrag das Leben der Pfarrgemeinde vor Ort finanziert wird. Grundlage für Auftrag und Handeln des Verwaltungsrates ist das kirchliche Vermögens- und Verwaltungsgesetz (KVVG). Es beschreibt die Zusammensetzung des VR, die Wahlmodalitäten, die Aufgaben und Verfahren der kirchlichen Verwaltung. 
Dem Verwaltungsrat werden außer dem Pfarrer (Vorsitzender) weitere 10 Personen angehören. Die Wahl wird vom neuen Pfarrgemeinderat durchgeführt. Vorschlagsberechtigt sind aber alle Pfarreimitglieder. 
Deshalb ergeht hiermit der Aufruf, Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zum ersten Verwaltungsrat vorzuschlagen. 
Die Wahlperiode dauert immer 8 Jahre, die Hälfte der Mitglieder wird nach 4 Jahren ausscheiden, bzw. erneut wählbar sein. Somit erneuert sich der Rat alle 4 Jahre um die Hälfte der Mitglieder. Damit wird eine stetige Kontinuität in der Arbeit des Rates gewährleistet. 
Kandidatinnen und Kandidaten müssen katholisch und volljährig sein, Mitglied der Kirche, und sie sollten ihren Wohnsitz innerhalb der Kirchengemeinde St. Marien haben. Des weiteren dürfen sie nicht in einem Angestelltenverhältnis zur Kirchengemeinde stehen. 
Auf dem Wahlvorschlag, den jedes Gemeindemitglied einreichen darf, muss der Kandidat/die Kandidatin Name, Geburtsdatum, Adresse und Beruf angeben, sowie das Einverständnis für die Kandidatur durch Unterschrift bestätigen. Nutzen Sie dazu gerne das vorbereitete Formular, das Sie gerne im pdf-Format downloaden können.
Abgabeschluss für die Wahlvorschläge ist Freitag, 1. April 2022!

Formular: Wahlvorschlag

Krieg in der Ukraine - Flüchtlinge in Andernach

 

Mittlerweile sind auch in Andernach schon einige geflüchtete Menschen aus der Ukraine angekommen. Meistens sind sie schon privat untergekommen, haben  Verwandte hier vor Ort und werden dort betreut und versorgt.

Die Flüchtlinge, die einmal im Kolpinghaus oder im alten Pfarrheim unterkommen sollen, nehmen eher den Weg über Landesaufnahmestelle in Trier und werden von dort der Stadt oder dem Landkreis zugewiesen. Insofern ist jetzt erstmal die Zeit, die Unterkünfte herzurichten, was seitens der Stadt bereits veranlasst ist. 

 

Um für die dann konkrete Hilfe vorbereitet zu sein, schalten wir nun ein Spendenkonto seitens der Pfarrgemeinde frei. Mit den eingehenden Spenden ergänzen wir den Bedarf an Hilfsgütern, die wir nicht mithilfe der Sachspenden decken können, die wir mit Hilfe der Andernacher Caritas über die "Tafel" verteilen. Wenn Sie mithelfen wollen, die  geflüchteten Menschen zu unterstützen, bitten wir Sie um eine finanzielle Hilfe unter dem Stichwort "Ukraine" auf dieses Konto:

IBAN DE85 5765 0010  0020 0261 26   |  BIC:  MALADE51MYN

 

Diakon Andreas Schlösser und die MitarbeiterInnnen des Caritas-Hauses im Pfarrzentrum St. Stephan werden damit die nötigsten Hilfsgüter beschaffen. Das Spendengeld, das auf diesem Konto eingeht, wird also für die geflüchteten Menschen hier in Andernach verwendet. 

 

Sie können aber jetzt auch konkrete Sachspenden im Pfarrhaus abgeben.

Wir reichen diese Spenden an die Andernacher "Tafel" im Pfarrzentrum von  St. Stephan weiter. Weil die Tafel nur dienstags geöffnet ist, nehmen wir die Sachspenden ab sofort und in der kommenden Woche im Pfarrbüro entgegen. Sollte mal niemand öffnen können, stellen Sie die Spenden einfach im Vorraum / Hauseingang ab. 

VIELEN DANK FÜR IHRE MITHILFE!

Wenn Sie die Hilfen an der polnisch-ukrainischen Grenze oder generell in der Ukraine oder den Flüchtlingslagern unterstützen wollen, bieten wir Ihnen hier das Konto von Caritas International an. Klicken Sie dazu einfach auf das Logo und lassen Sie sich auf die entsprechende Internetseite weiterleiten. 

Für Ihre Hilfe und Ihren Einsatz danken wir ganz herzlich.

Textvorlage (pdf)

"Frühschicht" in Eich mit Gebet um den Frieden

Bei der Frühschicht heute morgen in Eich wurde auch besonders für den Frieden gebetet. Es ist nunmal  d a s  große Anliegen aller Menschen unserer Tage. Als kleines Hoffnungszeichen gabs für alle TeilnehmerInnen schonmal einen vorösterlichen Appetizer in Blau-Gelb. 

Danke an alle, die sich in diesen Tagen Gedanken machen, wie wir hier bei uns solidarisch einerseits, aber auch zuversichtlich und christlich-hoffnungsvoll mit der Tragödie dieses Krieges umgehen können...

Save the Date:

2024 geht's wieder nach Rom

 

In dieser Woche wurde bekannt, dass der Teron für die nächste Messdienerwallfahrt nach Rom im Sommer 2024 ist. Wollen wir dabei sein? 

Eigentlich ja, oder? Es ist ja noch ein bisschen Zeit bis dahin, aber manche Leute planen ja schon lang im Voraus - auch den Urlaub. 

Also Achtung, Mütter und Väter der Messdienerinnen und Messdiener!

Achtung Zeltlagerleitung!  

In 2 Jahren fahren wir Ende Juli mit den Messdieners in die Ewige Stadt!  

Jetzt schon mal eintragen und einplanen...

Herzliche Einladung zum Sonntagsgottesdienst in St. Peter

und zum anschließenden Predigtgespräch und Austausch. 

Die folgenden Termine und Prediger sind:          

Sonntag, 20. März 2022 | 9:30 Uhr | Pastor René Unkelbach

Sonntag, 3. April 2022 | 9:30 Uhr | Diakon Andreas Schlösser

Lesen Sie

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