Nr. 36  |  Sonntag, 25. September 2022

26. Sonntag im Jahreskreis

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

zum Michelsmarkt 2022, der endlich wieder stattfinden kann, grüße ich Sie noch einmal ganz herzlich aus meinem Urlaubsdomizil in Italien, aber in Gedanken längst schon wieder in Andernach - unter anderem eben auch beim Michelsmarkt. Der liegt uns in Andernach besonders am Herzen, und man wird sehen, wie viele Menschen ihn am Wochenende zum Feiern nutzen werden - wenn das Wetter mitspielt.

 

Der Michelsmarkt ist der letzte der ursprünglich 4 großen Markttage eines Jahres in Andernach. Er geht zurück auf den zweiten Patron des Mariendoms, den Erzengel Michael. Sein Festtag ist im katholischen Festkalender der 29. September eines jeden Jahres, er wird gemeinsam gefeiert mit den andern beiden sogenannten Erz-Engel Rafael und Gabriel. Also, alle von Ihnen, die Rafael, Gabriel oder Michael im Namen tragen (weiblich oder männlich), haben in der kommenden Woche Namenstag. Sie können sich auf unterschiedliche Helden der Heilsgeschichte berufen, die ihre Namenspatrone sind. Allesamt "Engel", also Wesen, die "irgendwo dazwischen" liegen - also zwischen dem, was irdisch ist und dem, was himmlisch ist. Mit Worten nicht zu fassen, mit Bildern oft - aber immer nur unzureichend - dargestellt.

 

Im Dom findet sich ein Fensterbild des Erzengels Michael, Sie sehen es oben rechts. Er ist als Ritter-Engel dargestellt, mit Rüstung und Schwert, mit dem zu erlegendem Drachen und den notwendigen Flügeln als "Ausweis" für die Engel in der Ikonographie. Er schaut nicht wirklich freundlich, was aber sicher der Art der Darstellung zu jener Zeit geschuldet ist, als Pfarrer Rosch dieses Fenster für den Chorraum des Mariendoms hat anfertigen lassen.

 

Dem heiligen Michael ist aber auch unsere kleine uralte und wunderschöne Kapelle auf dem Hof des heutigen Schulzentrums in der Breite Strasse geweiht. Als man sie von 800 Jahren baute, war sie die Friedhofskapelle der Schwestern im Kloster St. Thomas - weshalb sie dem Hl. Erzengel Michael geweiht wurde. So wie übrigens die meisten der romanischen Friedhofskapellen jener alten Zeit, denn der hl. Erzengel Michael galt als guter Begleiter der Verstorbenen auf ihrem Weg zu Gott. Ein vertrauenerweckender Ortskundiger sozusagen...

Aus diesem Grund hat diese Kapelle bis heute den Namen des Erzengels Michael beibehalten, des zweiten Andernacher Stadtpatrons und Patrons des Mariendoms.

 

Engel - ich muss gestehen, ich tu mich nicht leicht mit ihnen, denn sie sind eben so sehr "dazwischen" und wenig greifbar, undefinierbar und alles andere als festgelegt. Vielleicht sind sie Bilder für die Sehnsucht von Menschen nach Transzendenz - und zwar etwas diskreter als der große, schwere Gottesbegriff. Insofern stehen sie für die religiöse Sehnsucht von Menschen überhaupt, ohne dass es gleich theologisch festgeschrieben und bedeutsam wird. Sie schützen und bergen den Menschen vor allem, was uns schwer scheint, weshalb wir sie in der Vergangenheit gerne - so wie den Michael - als Schutzengel gezeichnet haben, der auch mal grimmig dreinschauen muss, wenn er dem Bösen in die Parade fährt. In unserer nun wahrlich "verrückten" Welt des Jahres 2022 hat er da eine Menge Angriffsfläche vor sich...

Schaue ich aber in unsere Michaelskapelle hinein, so wie wir sie vor nun schon fast 4 Jahren nach langer Renovierungsphase wieder eingeweiht haben, dann ist das für mich ein besonderer Ort mit einer Ahnung von Himmel und der Gegenwart von Engeln, die hier allerdings nicht als geflügelte Wesen abgebildet sind, sondern vielmehr sinnlich spürbar und erfahrbar; vor allem dann, wenn die Sonne durch die modernen bunten Fenster hineinscheint - im Spiel von Licht und Farbe, von dezenter Festlichkeit und dem Rund der feiernden Gemeinde. Da tut sich im Kleinen mittwochs und sonntagsabends der Himmel auf.

 

Ich wünsche Ihnen für die Tage um diesen Sonntag herum auch eine gute Erfahrung von und mit "Engeln", die Ihnen etwas von der Nähe des großen transzendenten Gottes in Ihr normales Leben hineintragen - da, wo Sie es brauchen können, da wo Sie es für sich oder für andere erhoffen wollen.

 

Auch, wenn ich mich "nicht leicht tue" mit dem überlieferten Engelbild: ich kann nicht glauben, dass es nichts gibt "dazwischen", mit dem der große Gott nicht mir, dem im Verhältnis dazu "Kleinen", sagen und zeigen will, dass er mich liebt.

 

Vielleicht hilft Ihnen das, dass auch der Theologe manchmal ganz schön tief graben muss, um im überlieferten Glaubens-Gut den Anker zu finden, an den er sich selbst gerne festmacht. Aber, er liegt aus, der Anker, in so manchen Dingen des Glaubens, die uns heute vorkommen, als seien sie aus der Zeit gefallen...

 

...findet Ihr Pastor Stefan Dumont

 

Frieren wir im Winter in der Kirche?

Vielerorts und in den Gemeinden überall herrscht im Moment ziemliche Ratlosigkeit über die Frage, wie man einigermaßen kostenneutral und im Rahmen des allgemeinen Energiesparens durch die bevorstehende Heizperiode kommen soll. Auch bei uns steht die Frage zur Klärung an, ob wir manche unserer Räume oder Häuser vorübergehend schließen, oder einige davon in einen "Frostschutz-Modus" versetzen. Wie aber passt das zum Veranstaltungsplan der Gruppen, Chöre und Gemeine, der Kinder-, Jugend- und Seniorengruppen? Wollen wir konsequent sein oder Ausnahmen zulassen? Reduzieren wir uns auf die innerkirchlichen Gruppen, oder geben wir weiterhin allen Nachfragen für Veranstaltungen Raum? Wie werden sich bei den steigenden Kosten von Energie und Heizung bis hin zu Reinigung und Unterhalt die Mietpreise für nichtkirchliche Gruppen entwickeln? Fragen über Fragen, für die wir im Ganzen noch keine Antworten haben. Deshalb will ich Ihnen hier mal kurz den Stand der Dinge darlegen.

 

Vorläufige Ordnung

Mit dem Anfang der Energiekrise habe ich das Team der Pfarrsekretärinnen im Büro gebeten, bei jeder Zusage für einen Raum darauf hinzuweisen, dass die Nutzung in der Heizperiode möglicherweise nicht stattfinden kann, also immer unter Vorbehalt steht. Das gilt auch weiterhin, solange, bis die Gremien der Pfarrei am 2. November definitiv entschieden haben, wie wir diesen Winter unsere Räume nutzen, bzw. ob wir sie wie gewohnt zur freien Nutzung anbieten.

 

Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Pfarrgemeinderates und des Verwaltungsrates sichtet derzeit die Belegungspläne und macht den Gremien einen Verfahrensvorschlag, der am 26.10.22 im Verwaltungsrat und am 02.11.22 im Pfarrgemeinderat besprochen und beschlossen werden soll. Dabei geht es um die Nutzung und Temperierung der Kirchen an allen Orten und um die Pfarrsäle und -zentren.

Bis zum 2. November können wir neue Anfragen zur Saalnutzung nur unverbindlich notieren, aber nicht bestätigen.

 

Die Zeit der möglichen Raum-Reduzierungen beschränkt sich konkret auf die Zeit der Heizperiode im Winter 2022/2023. Es geht n i c h t um dauerhafte Schließung von Räumen und Häusern.

 

Private Vermietungen für Feiern (Geburtstage u.ä.) werden in der Zeit vom 1. November 2022 bis Ostern 2023 generell nicht angenommen, um Raumkapazitäten für pfarreigene Veranstaltungen ( evtl. auch Gottesdienst im Saal statt in der großen Kirche) zu behalten.

 

Alle bisherigen Mietpreise stehen wegen der steigenden Energie- und Nebenkosten unter dem Vorbehalt einer Preisanpassung durch Erhöhung der Energie-Komponenten.

 

Stefan Dumont, Pastor

Das Bild oben habe ich dieser Tage in einer Kirche in Italien geknipst. Hier ist man bzgl. der Energiekrise gewappnet - offensichtlich souverän gegenüber allen Denkmalschutzämtern.

Die Leute von Pitigliano haben einfach einen Ofen eingebaut und bringen sonntags - neben dem Euro für's Kollektenkörbchen - auch ein Brikett für den Ofen mit. Da wird niemand frieren müssen in der Messe...

Namedy "entrüstet"!

Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum 9. Oktober ist geschafft. "Namedy ist entrüstet", so schrieb mir Arno Sobek dieser Tage eine Kurznachricht in den Urlaub und schickte mir die beiden Bilder oben als Bestätigung der "Entrüstung". Eine gefühlte halbe Ewigkeit war die Kirche innen eingerüstet. Immer wieder mussten Bauarbeiten verschoben und ergänzt werden. Aber nun ist es soweit: Das Kircheninnere ist von den Gerüsten befreit und zeigt erstmals seine neue dezente Farbgebung, die im Zusammenspiel mit den bunten Glasfenstern und den neuen Kirchenmöbeln das Konzept der Schlichtheit in der Art der zisterziensischen Tradition verfolgt.

Jetzt geht's ans Großreinemachen, der Taufstein muss noch seinen neuen Standort finden, der Boden geschliffen und das neue Mobiliar eingeräumt werden. Dann noch den Stecker in die Dose... und der 9. Oktober kann kommen.

Ob das alles so klappt, will ich weiterhin hoffen - und ich weiß, dass eine Reihe Menschen in Namedy jetzt schon ganz eifrig dafür vorbereiten und arbeiten, dass alles rechtzeitig fertig ist.

Danke allen!

Filmabend am Dom

am 29.09.2022 um 19 Uhr im Pfarrsaal neben dem Mariendom

 

Es wird die erste Folge der Serie “The Chosen” gezeigt, die das Leben und Wirken Jesu Christi auf moderne Weise darstellt. Die Serie ist frei im Internet verfügbar (https://watch.angelstudios.com/thechosen).

 

Wir wollen die erste Folge gemeinsam ansehen und anschließend miteinander darüber ins Gespräch kommen. Jede und Jeder ist herzlich eingeladen.

Eine Anmeldung ist hilfreich, aber auch spontane Besucher sind herzlich willkommen.

Anmeldung: pfarrbuero@pfarrei-andernach.de.

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