Nr. 31  |  Sonntag, 21. August 2022

21. Sonntag im Jahreskreis

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wo im Rhein gelbe Tonnen (normalerweise) schwimmen, markieren sie Gebiete, von denen man sich fern halten sollte mit dem Schiff. Manchmal lauert darunter eine Sandbank, manchmal aber auch eine andere unsichtbare Gefahr. In diesen Sommerwochen liegen die Gefahrenstellen des Rheins offen zutage. Die heiße Witterung läßt den Fluß mehr und mehr weniger werden. Schwimmende Schiffahrtszeichen liegen auf dem Trockenen. In Neuwied (!) zeigte der Pegel gestern schon einen Negativstand an, also weniger als Nichts (smile). So lesen wir's heute in der Rhein-Zeitung. 

Niedrigwasser ist nicht ungewöhnlich bei uns, aber in diesen Ausmaßen und im Zusammenhang mit all den anderen Widrigkeiten unserer Zeit eine echte Herausforderung. 

Als ob die Gesamtlage nicht schon schwierig genug wäre: Die Folgen des Ukraine-Kriegs und die Wirtschaftssanktionen stehen mit ihren Auswirkungen im direkten Konflikt mit den Bemühungen, der Klimakrise nachhaltig entgegen zu treten. Und die klopft nicht nur vorsichtig an unsere Türen an. Vielmehr fällt sie mit der Tür ins Haus. Der Klimawandel beschert uns mit dem Niedrigwasser auf den Transportrouten von Rohstoffen und mit der Dürre auf den Feldern der Landwirtschaft, in den Weinbergen und im eigenen Blumenkübel zu Hause einen Sommer, den wir alle nicht so schnell vergessen werden. Von Corona mal ganz zu schweigen...

 

Um im Bild des trockenen Flußbetts zu bleiben: So wie das Wasser aus dem Fluß verschwindet, und die Fische, wie auch die Schiffe in die immer enger werdende Fahrrinne zwingt, so wird der Bewegungsraum, den wir haben, um Schwierigkeiten ausweichen zu können, immer geringer. Die Frage ist, was zuerst kommt: Laufen wir mit unserem ganzen Dasein auf Grund, oder kollidieren wir miteinander in der Enge, die uns zum Manövrieren nur noch bleibt? 

 

Man kann dieses Bild auf verschiedene Bereiche anwenden und durchspielen. Großpolitisch, kleinpolitisch, in der Kirche, in der Wirtschaft - und manche Menschen erleben das alles leider auch im persönlichen Bereich. 

 

Liegt es am berühmten Sommerloch, dass uns das gerade jetzt so auffällt und beschäftigt? Ich weiß es nicht genau, aber ich finde, unsere Zeit und Welt ist in allen Bereichen seit dem 24. Februar (Kriegsbeginn in der Ukraine) nochmal dünnhäutiger geworden, sensibler, vielleicht auch zerbrechlicher. In der Hinsicht müssen wir gut aufeinander Acht geben, dass wir uns nicht gegenseitig aufreiben, da wo man's nicht wirklich braucht. 

 

Man kann die Schwierigkeiten unserer Zeit nicht schönreden und man kann sie auch nicht wegbeten. Man sollte sie nicht geringschätzen aber auch nicht über alles stellen. Da ist eine "gesunde Mitte" gefragt, die ernst nimmt, abwägt, beurteilt und handelt - und dennoch das Leben nicht zu leben vergißt. Ich glaube, wir Christenmenschen können das. Weil wir Menschen sind, die Christus haben! Der war ja auch kein Schönwetterprophet, sondern hat Finger in Wunden gelegt, die in seiner Zeit teilweise offen, teilweise aber auch ziemlich unter den Teppich gekehrt waren. Er hat sichtbar gemacht, wo Gesellschaft krank ist, weil sie stets um den eigenen Vorteil ringt, und wo sich die politisch und/oder religiös verantwortlichen "Macher" verselbständigen und sich ebenfalls vordergründig auf Machterhalt und Besitzstandswahrung konzentrierten. 

All das hat er nicht aus Eigennutz angeprangert, sondern weil das Gebaren jener Zeit mehr Schatten in die Welt gebracht hat als Licht. Das ist heute ganz ähnlich, oder nicht?

• Können wir hinter allem, was geschieht, immer noch einen guten liebenden und wohlwollenden Gott erahnen?

• Können wir hoffen, dass Krisenzeiten zu Ende gehen und letztlich gutes Neues hervorbringen?

• Haben wir denn einen Sinn dafür, das 2000 Jahre alte Zeugnis unseres christlichen Glaubens gleichsam als Gewährleistung anzunehmen - dafür, dass Hoffnung kein billiger Trost ist, sondern berechtigt? 

 

Aus der Hoffnung zu leben, das wäre eigentlich das Gebot der Stunde. Ich bemühe mich darum, es hilft mir, die täglichen Hiobsbotschaften aus der profanen und der kirchlichen Welt zu ertragen. Das gelingt mir auch ganz gut, weil ich in meinem Leben die Gelegenheit habe, mich täglich neu mit der Zusage Gottes für die Welt zu beschäftigen, mit anderen Menschen darüber zu reden, darüber nachzudenken und sie schließlich dann auch im Gottesdienst zu feiern. 

Man muss aber kein Priester sein, um diese Gelegenheiten im Alltag zu finden und zu pflegen. Es reicht erstmal der persönliche Wille oder Vorsatz, nicht ausschließlich den Hiobsbotschaften des Tages Aufmerksamkeit zu schenken, sondern auch dem manchmal "Kleingedruckten" - also den Wahrnehmungen, Begegnungen, Stimmungen und Hoffnungszeichen des Alltags nachzuspüren. Sie schaffen es in der Regel nicht in die großen Nachrichten, aber es gibt sie, und sie zeigen sich dem, der sie sehen will. Und wenn mal nichts zu sehen ist, dann sage ich das Gott zwischendurch auch. Das soll der gerne wissen, dass bei mir im Herzen "Niedrigwasser" ist und meine Seele anfängt zu dürsten... 

 

Vielleicht geht's Ihnen manchmal ganz ähnlich? Dann könnten die vorstehenden Gedanken zeigen, dass Sie damit nicht alleine sind. 

ChristenMenschen hoffen gemeinsam! Bleiben wir in der Hoffnung.

 

Herzliche Grüße - und Ihnen allen ein hoffentlich schönes Wochenende!

 

Ihr Pastor 

Stefan Dumont

 

Die Pfarrei St. Marien in Andernach,

insbesondere die Gemeinde  St. Lubentius in Kell

gedenkt ihres langjährigen Seelsorgers Franz Strieder,

der am 14. August 2022 im Alter von 95 Jahren in München gestorben ist.

 

70 Jahre lang war er Priester und „guter Hirte“ für uns und viele andere Menschen, denen er in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen als Begleiter und Therapeut begegnet ist.

 

In Kell war er über 40 Jahre zu Hause und hat in so vielen Familien die Kinder getauft und zur Kommunion geführt, junge Menschen verheiratet, Kranke besucht und Sterbende begleitet. Mit seinem sympathisch bayrischen Zungenschlag hat  er die christliche Botschaft glaubhaft verkündet und gelebt. Er war immer da.

 

Dankbar halten wir das Andenken an den äußerst liebenswürdigen, bescheidenen und klugen Seelsorger und Menschen wach.

 

Am kommenden Sonntag wollen wir im Gottesdienst der Gemeinde besonders für ihn beten, und am Freitag, 21.10.22 werden wir um 18:00 Uhr für ihn die Eucharistie in einem Gedenkgottesdienst in der St. Lubentius-Kirche in Kell feiern.

 

Die Beerdigung findet am Freitag, 02.09.2022 um 9:30 Uhr in der Heimat seiner Familie in Garmisch-Partenkirchen statt.

Traueranzeige zum Ausdrucken
Erinnerung an Franz Strieder

St. Bartholomäus-Kirche in Namedy

Wiedereröffnung am 9. Oktober 2022

Wenn man heute die Baustelle der Namedyer KIrche besucht, glaubt man es eigentlich kaum. Aber dennoch: das Ende der Kirchenrenovierung (innen) ist absehbar, und so wollen wir keine Zeit verlieren, uns nach der langen Zeit ohne eigenen Gottesdienstraum endlich darauf zu freuen, bald unsere neue "Alte Kirche" wieder in Besitz nehmen zu können, um darin Gottesdienst zu feiern. 

Im Außenbereich und am Pfarrheim ist noch viel zu tun, das wird in diesem Jahr nicht fertig. Aber der Kirchenraum zeigt mehr und mehr seine Reize, das Farbenspiel der leicht verschiedenen Tuff-Töne zwischen Wandflächen und Gewölbegrat gibt dem Raum eine vornehme Schlichtheit, ganz wie es der Bautradition der Zisterzienserinnen entspricht, für die die Kirche im 13. Jahrhundert an dieser Stelle errichtet wurde. 

Wenn auch die Jahrhunderte alle ihre Spuren am Baukörper hinterlassen haben, so zeigt sich zwischen historischen Chorraum und zeitgenössischer Giebelwand, die jetzt neu errichtet wurde, eine Vielfalt im einheitlich schlichten Farbkleid, in dem sich die neuen Kirchenmöbel (Stühle, Orgel, Altar und Ambo, Tabernakel) aus Eichenholz wunderbar einpassen werden. 

Auch wenn die Gerüste noch ein paar Wochen stehen müssen läßt sich erahnen, dass unser neuen Kirchenraum wunderschön werden wird. Klein, aber fein... 

 

Nach Beratung mit den Architekten haben wir Sonntag, den 9. Oktober 2022 in den Blick genommen, um am Nachmittag den ersten Gemeindegottesdienst in der Kirche zu feiern. Wenn auch Sie sich mit freuen möchten, halten Sie sich diesen Termin frei...

„Schaut her!“: 800 Euro für Diakonischen Arbeitskreis

dank Büchertisch von Pastor Günter Schmidt 

 

Pastor Günter Schmidt (†) war ein belesener Mann, der eine große, wertvolle Bibliothek hinterließ. Ganz in seinem Sinne war also der Büchertisch in der Kirche St. Stephan, denn Pastor Schmidt wollte seine Bücher und Bildbände in den Händen von Menschen wissen, die diese auch schätzen. Eigentlich wurden die Bücher ja verschenkt. Doch die Beschenkten bedankten sich mit der einen kleinen oder anderen größeren Geldspende, sodass Organisatorin Gertrud Hüttges dem Diakonische Arbeitskreis am Ende 800 Euro überreichen konnte. „Schaut her“, präsentierte Getrud Hüttges (Bildmitte) das unglaubliche Ergebnis Diakon Andreas Schlösser und Susanne Fetscher-Knopp. „Eine überraschende, große Einzelspende hatte den Spendenbetrag vom Büchertisch nochmals deutliche erhöht“, erklärte Gertrud Hüttges.

Susanne Fetscher-Knopp und Diakon Andreas Schlösser bedankten sich herzlich bei Getrud Hüttges und allen Organisatorinnen, die an mehreren Tagen am Büchertisch gestanden und die Gäste am Himmelfahrtstag mit Kaffee und Kuchen verwöhnt hatten.

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