Navacopah Telegramm                                                                    4. Quartal/2020

Ein Dach über dem Kopf.

Ist nicht gleich ein Zuhause.

Ein repariertes Dach ist nicht gleich ein Zuhause. Liebe und Geborgenheit macht ein richtiges Zuhause erst aus. Gerade in der Weihnachtszeit fällt den Menschen auf, dass sie danach suchen. In letzter Zeit sind es mehr geworden. Mehr Kinder, die in ihren Familien oder durch die Umstände der vergangenen Monate keinen Halt mehr bekommen. Sich nicht mehr geborgen fühlen. Keine Perspektiven mehr sehen. Keiner fragt sie zuhause:"Und, wie war dein Tag?" "Magst du was essen oder dich ausruhen?" "Komm rein. Du bist willkommen. Hier bist du zuhause."

Der Shelter im Port beschützt diese Kinder. Schützt sie vor emotionaler Armut und Vernachlässigung. Ein warmes Essen, ein offenes Ohr. Weihnachten symbolisiert diese Art von Geschenk einer bedingungslosen Liebe durch die Geburt des kleinen Jesus-Kinds. Diese bedingungslose Liebe und Geborgenheit ist auch das Geschenk, was wir gemeinsam den Kindern und Jugendlichen im Port schenken. 

Doch wie wird eigentlich "Weihnachten" dort gefeiert? Auf was freut man sich? Auf Schnee warten lohnt sich ja schon mal nicht ;). Diese Fragen und auch, was der Navacopah Port für die Menschen vor Ort bedeutet, beantworten uns heute mal direkt Grace und Rovie aus dem Team vor Ort in einem kleinen Interview. (prepare your english skills :D)

Interview vom 11. Dezember 2020 mit Grace und Rovie.

Interviewer: Patricia

 

I would be great if you could introduce yourself shortly:

Grace: I am a social worker for almost three years now. Before I got my work here at Navacopah, I used to work for the government. I used to work with children that were abused, and I tried to help them to cope with their problems.

 

Rovie: At Navacopah, I am the cook. I love cooking. That's why I enjoy what I'm doing.

 

What does Navacopah mean to you and to the society in Palawan?

Grace: Navacopah is an organisation that supports and helps the children in the community. So that is what I am doing. The port is a place that supports children in schooling but also helps them improve and express themselves. To realize they are loved in this world and that they are special even though they are having some hard times because they are not rich and don’t have enough food to eat. That’s why Navacopah helps them and supports them, especially with schooling and school supplies so that even though their family can't send them to school they can still continue the studies and reach their dreams someday.

 

Rovie: Navacopah is like a generous heart. It is a blessing for us. Navacopah gave us a shelter, and to everybody in our community. Navacopah share their blessing that they have and they take care of people. They give a home to children. Navacopah gives hope to the children here and that every child or youth here can grow and is supported to develop their own talent and what makes them special.

 

   Do you celebrate Christmas at the Port and if you do so, is there any

tradition that you normally do?

 

Grace: Yes, we celebrate Christmas here in Navacopah. We have Christmas activities and a celebration for the children and their families. We prepare small gifts for them. Traditionally, we spend Christmas with our whole family and have a meal all together with everyone.

 

Rovie: We prepare food like spaghetti and chicken. That is a typical Filipino dish. We have also Queso on our table for the noche buena. And we all come together with the family. And we cook for our family and the extended family (extended family is the whole community and all neighbors).

 

Im Bild: links Grace, rechts Rovie

So, das heißt die Tage vor Weihnachten wird fleißig geschnippelt, gekocht und für ein ganzes Dorf Essen vorbereitet -puhhhh. Und nochmal der Tanz oder das Lied eingeübt, welches gezeigt werden soll. Eine Weihnachtswerkstatt im Port.. 

Auf den Philippinen heisst es, Weihnachten nach "draußen" zu gehen. Man isst zusammen und jeder aus dem ganzen Dorf ist eingeladen, vorbeizukommen und mit zu essen. Man will damit Liebe und Freude mit möglichst vielen Menschen teilen. Dabei wird auch viel Programm vorbereitet. Hier im Port seht ihr die Kinder schon mal einen Tanz für Weihnachten mit Grace einstudieren. Und das Essen muss vorher natürlich auch schon mal getestet werden ;). 

Ein Taifun nach dem anderen.

In den vergangenen Monaten wurden die Philippinen von einem Taifun nach dem anderen getroffen. Es regnete fast nur noch und Wege verwandelten sich in Schlammpfade und Flüsse. Unser Wasserbüffel "Tambling" erwies sich als unser Held und Mitarbeiter des Jahres! Er zog die Kinder über die Matschwege hinweg und durch Flüsse hindurch - wenn auch manchmal etwas sturköpfig. 

Die Kinder entschieden sich auch einfach irgendwann, im Matschfluss zu baden und ihre Freude zu haben, als ewig auf die Sonne und trockenen Boden zu warten.

Ein neues Dach für den Shelter.

Native roofing: Ganz schön filigrane Handarbeit, so ein Dach zu decken! 

Juhuu, wir haben Unterstützung bekommen für ein neues Shelter-Dach, welches unter den vielen Taifunen ganz schön gelitten hat. Aber das ist gar nicht so einfach gewesen: Nach der langen Regenzeit und den Taifunen genügend trockenes Dachmaterial zu bekommen, war eine echte Herausforderung. Das Material „kugon“ muss trocken geerntet, trocken gelagert und ausgelegt werden, sodass es dann behandelt werden kann. Ganz zu schweigen vom Dachdecken, wo man auch viele Sonnenstunden braucht, in denen jedes kleine Bündel einzeln mit Nylonschnur an Bambuslatten gebunden und dann nochmal von einer anderen Bambuslatte nochmal festgeklemmt wird. Echte filigrane Handarbeit!

Auf den Philippinen ist nun das Besondere an Weihnachten und Heilig Abend, gemeinsam zu essen und dass man überall hingehen kann und willkommen ist. Es gibt eigentlich keine anderen materiellen "Geschenke", was sicherlich auch mit der unter großen Armut lebenden Bevölkerung zusammenhängt. Aber genau das macht sie reich. Ein Fest der Gemeinschaft und des Teilens. Jeder ist eingeladen. Jeder ist willkommen. Weil jeder Mensch durch dieses Fest geliebt und wertvoll gemacht ist. Und das wird hier sehr deutlich. 

Wie schön, dass wir das feiern dürfen!

Ein fröhliches, gesegnetes Weihnachten euch allen! Und vom Heilig Abend im Port mitten in heißer Dschungelluft so ganz ohne Schnee erzählen wir dann in der nächsten Dschungelpost...

Ahoi!

euer Navacopah Telegramm

Navacopah e.V, Seebener Str. 192, 06114 Halle (Saale), Germany
0345-2905866

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