Navacopah Telegramm                                                                    1. Quartal/2019

Zuhause sein im Navacopah Port.

Ein neues Jahr im Navacopah Port hat begonnen. Ganz besonders für drei Jugendliche fängt ein ganz neuer Abschnitt ihres Lebens an.

Die 14 jährige Hydie ist seit Anfang dieses Jahres zu uns gestoßen und lebt nun im Navacopah Port. Hydie hat vor ein paar Jahren ihren Vater verloren und lebte seitdem mit ihren 12 Geschwistern und ihrer Mutter in der Nähe des Navacopah Ports. Vor ein paar Monaten zog die Familie um und Hydie musste die Schule wegen sozialer und finanzieller Probleme abbrechen. Hydie fand ihren Weg zu uns, da sie vorher schon oft an den Handwerksprogrammen teilnahm und sich im Navacopah Port Team von Anfang an wohl fühlte. Mit ihrer Mutter überlegten wir gemeinsam, was ihr und ihrer Familie helfen könnte.

Hydie wird nun von uns begleitet und lebt im Navacopah Port, sodass sie weiterhin regelmäßig in die Schule gehen kann und währendessen ihre Mutter entlastet ist. Weiterhin bleiben wir in gutem Kontakt zu ihrer Mutter, um ihr mit administrativen Aufgaben zu helfen. Da sie nicht lesen und schreiben kann sind es oft kleine Hilfen bei Amtsgängen, die ihr helfen, weitere finanzielle Unterstützung vom Staat zu bekommen und den Schulbesuch ihrer anderen Kinder zu organisieren. 

Auch der 17-jährige Moises und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Maco haben im Navacopah Port seit nun fast einem halben Jahr ihr Zuhause gefunden. Ihre Eltern haben sie zum Teil wochenlang alleine gelassen und sie mussten sich zu zweit selbst organisieren. Seit sie in das Nachbardorf umgezogen sind, wurden sie von den Jugendlichen als die "Neuen" diskriminiert. Die Situation hat sich so verschlimmert, dass ihnen aufgelauert wurde und sie zusammmengeschlagen wurden wenn sie aus dem Haus gingen. Da Moises mit dem Gaumenspalten-Syndrom geboren wurde, hatte er zusätzlich Schwierigkeiten sich verbal dagegen zu wehren. Nun ist er auf einem guten Weg, sein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen und geht vielleicht ab kommenden Sommer mit anderen Jugendlichen aus dem Navacopah Port auch wieder in die Schule.

Nähwerkstatt im Navacopah Port

Es gibt nun eine Nähwerkstatt im Navacopah Port und es wurden schon in mehreren Workshops unterschiedliche Produkte angefertigt. Zunächst wurde eingehend studiert, wie die Nähmaschinen funktionieren; wie man manuell näht und wie man mit elektrischen Nähmaschinen näht. Dann wurden Schnittmuster gemacht, Stoffe zugeschnitten und das Annähen von Reißverschlüssen geübt. Viel Zeit wurde - mehr und weniger euphorisch - in das Auftrennen von Nähten gesteckt. Nach einigen Workshops sind tolle Haarbänder, Bauchtaschen, Handyhüllen, Rucksackbeutel und allerlei andere Dinge entstanden - und entstehen weiterhin in der Nähabteilung der Talentewerkstatt.

Weiteres aus der Talentewerkstatt: Trommelwirbel im Dschungel zu hören...

...bis zum Dorfzentrum hinaus hört man nun die Trommel-Übungen aus dem Navacopah Port. Nach einer langen Zeit der Vorbereitung mit Holzschnitzereien, Schweißarbeiten und Bespannung der Trommelfelle sind nun endlich die ersten Trommeln fertig. Seitdem probieren sich besonders die Jugendlichen fast jeden Tag im Trommeln aus und lassen so auch öfters mal ihre Energie hinaus. Ein gutes Ventil für Tage, an denen sich gerade bei unserer heranwachsenden Jungs-Gruppe einiges anstaut. Sie hatten nun sogar schon ihren ersten Auftritt mit den Trommeln beim Dorf-Festival. 

Teambuilding und Weiterbildungen

In Zusammenarbeit mit unserem Praktikanten für Soziale Arbeit, Samuel Schulte, haben wir mit dem Team in den vergangenen Monaten einige Mini-Fortbildungen und Teambuildings organisiert. Damit auch das ungelernte Team die pädagogische Arbeit mit den Kindern gelingend gestalten kann, bekommen sie nun mehrmals im Jahr Schulungen zu relevanten Themen. Dieser Prozess wird zukünftig regelmäßig von einer philippinischen Sozialarbeiterin gestaltet.

Bau-News:

Das Küchenhaus hat ein Dach und die Wände werden verputzt. Das gemeinsame Essen an einem Ort und die Ruhe vor stibitzenden Hühnern ist nicht mehr weit! 

Auch einige Wege werden zur Zeit noch erschlossen, bevor die Regenzeit einbricht. Doch die Kinder können auch dann ganz entspannt über dem schlammigen Boden schweben: Sie haben eine neue Schaukel, auf der sie oft zu zweit, zu dritt, und auch manchmal zu viert in Gedanken schwelgen oder singend hin- und herschwingen.

Neues aus dem Shop:

Coffee-to-go-Becher

 

Der Bambus Coffe-to-go-Becher mit dem Navacopah Dschungeldorf und einem individuell einsetzbaren Namen geht mit dir zur Arbeit, in die Schule oder steht einfach auf deinem Schreibtisch, um dich mit einem heißen Dschungelwettergefühl aufzuwärmen. Dabei kann man sich auch seine ganz eigene Navacopah-Figur aussuchen.

Und wenn man eine neue Kollektion für die Familie sucht: Tassen mit individuellen Navacopah Motiven gibt es nun auch im Shop!

Mit unserer Jugendgruppe auf diesem Foto senden wir warme Dschungelgrüße und sagen Danke an alle Paten und Unterstützer für die vielen Dinge, die durch euch möglich sind! Danke, dass der Navacopah Port Zuhause und Talentewerkstatt sein darf und dadurch so viele kleine Dinge passieren, die man gar nicht in Worte fassen kann und die für die einzelnen Lebensgeschichten hier ganz schön groß sind.

Um ab Mai eine philippinische Sozialarbeiterin einstellen zu können, suchen wir noch nach Menschen, die Lust haben, Paten für unser Kinder- und Jugendhaus zu werden. Als Paten sorgt man dafür, dass die Arbeit im Navacopah Port verlässlich und kontinuierlich gestaltet werden kann. Wer denkt, das wär was für mich, der kann uns einfach schreiben oder hier nachschauen.

Zum Schluss des Telegramms senden wir euch noch einen kleinen Film von Momenten aus dem Navacopah Port der letzten drei Monate. Bewegte Bilder sind schließlich auch immer mal was Schönes:

Zum kleinen Film

Ahoi!

euer Navacopah Telegramm

Navacopah e.V, Seebener Str. 192, 06114 Halle (Saale), Germany
0345-2905866

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