Jonas Briner und Urs Leisinger leiten zusammen das Rektorat der gymnasialen Oberstufe der Kantonsschule Zug im Jobsharing. Jonas Briner hat als Schüler den Chemieunterricht von Urs Leisinger besucht und unterrichtet selbst seit 2012 an der Kantonsschule Zug. Die beiden vertreten zwei verschiedene Generationen von Lehrpersonen und zwei verschiedene Fachschaften, was sie als enorm bereichernd beschreiben für’s Topsharing. In unserem neusten Blogbeitrag berichten sie darüber, wie sie sich gegenseitige inspirieren und dass sie gemeinsam Projekte anstossen, an welche sie sich alleine nicht gewagt hätten.
An der Kantonsschule Zug spricht man sich für Topsharing aus, um Diversität auf verschiedenen Führungsstufen zu fördern und in der Rekrutierung Personen anzusprechen, die sich auf eine 100 % Einzelleitung nicht bewerben würden. Ein oft genannter Vorteil des Jobsharing. Der Pool an potentiellen Mitarbeitenden wird durch die grössere Spannbreite des Pensums markant erweitert. Zusätzlich können Talente, welche z. B. aufgrund von Vereinbarkeitsthemen kein Vollzeitpensum in einer Führungsfunktion annehmen können, mit Topsharing im Unternehmen gehalten werden. Jobsharing ist aber nicht nur eine Frage des Pensums. Viele Jobtandems äussern, dass sie den Schritt in eine Führungsrolle alleine nicht gewagt hätten - sich jedoch aufgrund ergänzender Kompetenzen und dem Sparring im Co-Lead einen Karriereschritt zutrauen.
Der Fachkräftemangel und die Frage, welchen Beitrag Diversität zur Erhöhung der Erwerbsquote leisten kann, ist auch Thema des diesjährigen Gender Intelligence Reports von der HSG und Advance, welcher zum Ziel hat, Transparenz in die Entwicklung der Geschlechterdiversität in Schweizer Unternehmen zu bringen. Dabei werden verschiedene Handlungsempfehlungen abgegeben, u.a. starre Arbeitsnormen zu überdenken und Arbeitsmodelle wie Job- und Topsharing zu fördern.
Dass Job- und Topsharing im “War of Talents” Antworten liefern kann, zeigt sich auch anhand der Situation in Schweizer Gemeindeverwaltungen. In diesen arbeiten mehr Frauen als Männer, Kaderpositionen jedoch sind mehrheitlich durch Männer besetzt. Viele Gemeinden bekunden Schwierigkeiten, vakante Kaderpositionen (z.B. diejenigen von Gemeindeschreibenden) gut besetzen zu können. Dies, obwohl viele Frauen, die in Gemeindeverwaltungen tätig sind, die gewünschten Erfahrungen und Qualifikationen für Kaderpositionen mitbringen. Viele Frauen sehen aber von einer solchen Position ab. Dies, weil sie denken, Beruf und Familie liesse sich nicht zufriedenstellend vereinbaren. Hier kann Topsharing eine Lösung bieten.
Aus diesen Gründen machen wir Job- und Topsharing zum Thema und freuen uns, wenn sich viele Unternehmen und Mitarbeitende davon inspirieren lassen.
Herzlich,
Karin & Stephanie
Co-Leiterinnen WEshare1
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