Der neue Hirtenbrief aus dem Pfarrbüro

Nr. 32 - Sonntag, 22. August 2021

21. Sonntag im Jahreskreis

Sechsundsiebzigster Sonntag in Corona-Zeiten

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

mit dem Bild der Fahnen aller Andernacher Nachbarschaften grüße ich Sie herzlich zum Sonntag. Das Foto entstand am vergangenen Sonntag, nachdem wir bei schönstem Wetter draußen vor dem Mariendom den Festgottesdienst zu Maria Himmelfahrt gehalten haben. Traditionell werden an diesem Festtag auch die Fahnen der Nachbarschaften im Gottesdienst mitgetragen, denn sie stellen gleichsam die ganze Stadt dar, die an diesem Tag mit der Andernacher Kirche zusammen zum Himmel schaut. Dorthin - so dürfen und wollen wir glauben - hat Gott Maria nach ihrem Tode aufgenommen, mit allem was sie ausmacht. Wenn man so sagen will: mit Leib und Seele. Es ist sicher nicht zielführend, sich das irgendwie praktisch vorzustellen, es handelt sich beim Glauben an die Aufnahme Mariens in den Himmel eher um eine theologische Dimension, weniger um eine naturwissenschaftlich nachvollziehbare. 

 

Auf jeden Fall ist der Himmel für uns im übertragenen Sinne ein "Ort", der uns mal aufnimmt, wenn für uns die Zeit des Abschieds von der Erde kommt, und wir sterben. Mancher mag über sowas nicht nachdenken, aber für uns Christen ist mit dem Sterben bei allem Verlust des irdischen Lebens gleichzeitig der Gewinn des himmlischen, des ewigen Lebens verknüpft. Da kommt also noch was, und das darf uns durchaus mit einer gewissen Erwartung dorthin blicken lassen. An Maria, so glauben wir, hat Gott gleichsam ein Exempel statuiert, hat gezeigt wie's geht, wenn ein Mensch sich voll Vertrauen der Führung Gottes im Leben überläßt, und so aus Glauben und Gottvertrauen heraus lebt - so gut man es eben kann. Die Aufnahme Mariens in den Himmel ist sozusagen die "Wertschätzung" Gottes für die Menschen und die ganze Schöpfung, wenn sie sich im Leben auf den Schöpfer hin ausrichtet. Dazu hatte ich ja letzte Woche schon ein paar Gedanken an dieser Stelle geschrieben...

 

Was aber haben die Fahnen der Nachbarschaften damit zu tun? Jede Menge, denn sie stehen (nach dem rheinisch-katholischen Prinzip der Stellvertretung)  für alle Andernacher Bürgerinnen und Bürger, die miteinander eben nicht nur das Hier und Jetzt im Blick haben, sondern auch die Zukunft, die uns mal im Himmel bereitet ist. 

Und diesen Blick schärfen wir miteinander am Patronatstag des Mariendoms, der als die älteste Andernacher Kirche Zeugnis von der langen Tradition des Glaubens in dieser Stadt gibt.

Ein anders Zeugnis, das ich in der Predigt am letzten Sonntag herangezogen habe, ist die Tradition der Andernacher Stadtsiegel, die seit dem frühen Mittelalter die Gottesmutter Maria als Bild haben. Es ist die Darstellung der Himmelskönigin, die in ihren Händen die Stadt und die Kirche in Andernach trägt. Und im Kreis um diese Darstellung herum steht der Satz: "Mutter Gottes, Patronin der Andernacher Bürger". Das heißt, dass unsere Stadt schon seit weit über 800 Jahren bewußt unter dem Schutz der Gottesmutter steht... 

Dafür stehen die Fahnen der Nachbarschaften, dafür steht der Dom mit seinem Titelfest am 15. August eines jeden Jahres. 

Wir hoffen auch, dass das weiterhin so bleibt, und dass unsere gute "Verbindung" zum Himmel in der Person Mariens als der Andernacher Schutzheiligen die Veränderungen, auf die wir zugehen, überdauert.

 

Unser Bischof hat ja unsere Bereitschaft zur Fusion der 7 Pfarrgemeinden in der Andernacher Pfarreiengemeinschaft entgegen genommen. Es sieht derzeit wie geplant so aus, dass wir aus der bisherigen Pfarreiengemeinschaft nun  e i n e  neue Pfarrei bilden. Und die braucht natürlich einen Namen - und ein Patrozinium. Darüber haben sich die Räte der 7 Pfarreien in den letzten Wochen auch Gedanken gemacht und haben dem Bischof eine Vorschlagsliste zukommen lassen. Darauf findet sich ganz oben die Gottesmutter Maria, gefolgt vom Heiligen Erzengel Michael und weiteren Heiligen. Die Entscheidung über den Namen der neuen Pfarrei wird der Bischof treffen, aber wir hoffen mal ganz zuversichtlich, das wir in der langen Tradition unserer Vorfahren bleiben. 

Der neue Name betrifft übrigens "nur" die neue Pfarrei Andernach. Alle Kirchen und Kapellen hingegen behalten ihre Namen und Patronate. 

 

Also, Heilige Maria, Mutter Gottes,

bleib' uns gewogen und schau weiterhin gütig

und mit viel Segen auf uns.

Nimm uns und unsere Stadt mit

in deine Fürsprache beim himmlischen Vater: 

dass sie gesegnet bleibe

- und mit ihr die Menschen, die in ihr leben.

Amen.

Ihnen allen einen guten Sonntag!

 

Ihr Pastor Stefan Dumont

 

Nach der Flut: Gestrandet in Andernach?

Seelsorgerinnen und Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft

bieten "offenes Ohr" für Flutopfer an • Fluthilfefond weiterhin offen 

5 Wochen ist die Flutkatastrophe im Ahrtal jetzt her. In dieser Zeit ist viel passiert. Hilfe wurde organisiert, Hilfsgüter gesammelt, Viele haben selbst angepackt. Die Caritas in Ahrweiler haben wir mit unserem sog. "Fluthilfefond" unterstützt, haben Hilfe leisten können bei denen, die's ohnehin schon schwer haben im Leben. Viele von ihnen stehen ohne alles da... Daist es gut, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas vor Ort helfen können, so wie viele andere wohltätige und gemeinnützige Organisationen auch. Bisher sind in unserem Spendenfond rund 47.500 Euro eingegangen. Das ist eine enorme Zahl und dafür sagen wir zunächst mal auf diesem Weg ein aufrichtiges Vergelt's Gott allen Spenderinnen und Spendern, Privatleuten, Gemeinschaften, Vereine und Institutionen. Sicher sind Sie auch daran interessiert, wo mit dem Geld geholfen werden konnte. Die Caritas wird darüber beim Domfest in 3 Wochen mit einem eigenen Infostand berichten und informieren. Und für alle, die noch etwas beisteuern möchten, ist dann auch dort noch Gelegenheit...

 

Was aber ist z.B. mit den Leuten aus dem Ahrtal, die vorübergehend oder gar nicht mehr in ihr Haus oder ihre Wohnung zurückkehren können? Eine ganze Reihe von ihnen sind am Tag nach der Flut und in den folgenden Tagen und Wochen auch hier bei uns in Andernach "gestrandet", wohnen zunächst mal im Hotel oder in einem der Seniorenzentren, im Schwesternwohnheim des Krankenhauses oder in einer Ferienwohnung. Manche sind bei Freunden oder Verwandten untergekommen, andere hatten zunächst mal keine Bezugsperson vor Ort. Nachdem einige aus Ahrweiler am Sonntag nach der Flut hier im Gottesdienst waren, kam es zum Kontakt mit Diakon Schlösser, der ja als "Jung von der Ahr" dort "Gott und die Welt" kennt. Aus deisem Kontakt hat sich ein regelmäßiger Besuch bei den "Gestrandeten" im Park-Hotel ergeben. Auch andere Kontakte sind recht ungeplant und unkompliziert zustande gekommen, sodass sich auch hier bei uns ein neuer Bedarf an Gespräch und Seelsorge zeigte. 

Niemand weiß bisher wirklich genau, wieviele Menschen aus den Flutgebieten hier "gestrandet" sind. Manche bleiben nur kurz, andere länger. Einige finden schnell eine Wohnung, andere müssen sich auf ein längeres Provisorium einrichten. Was allen gemeinsam ist, ist das Bedürfnis, mehr oder weniger intensiv von dem zu erzählen, was sie erlebt haben, ihre Fragen zu stellen und jemanden zum Zuhören zu haben. Also haben wir uns als Seelsorgerinnen und Seeslsorger in Andernach organisiert, haben Ausschau gehalten, wer hier bei uns im kirchlich-ökumenischen Umfeld in Sachen Seeslsorge "unterwegs" ist. Und es sind eine ganze Menge Frauen und Männer, die in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern und Institutionen im Bereich Seelsorge tätig sind. 

Ganz viele von Ihnen haben spontan "Ja" gesagt auf die Frage, ob sie sich beim Netzwerk der Seelsorge einklinken wollen. 

Auch wenn das Hochwasser inzwischen zurückgegangen ist, auch wenn die Aufräumarbeiten auf den Strassen und in den Häusern schon eine Menge Fortschritte gemacht haben: Das Aufräumen der Herzen, der Gedanken und der Seelen, v.a. der Betroffenen Menschen ist noch lange nicht erledigt. Für viele fängt die schwere Zeit jetzt erst an, wenn äußerlich erst mal alles getan ist...

 

Unser Angebot für "in Andernach Gestrandete" und für Helferinnen und Helfer, die einfach Bedarf nach Gespräch und Aufarbeitung dessen haben, was sie vor Ort im Ahrtal erlebt haben, ist nun Folgendes: 

Zwei von unserem "Netzwerk Seelsorge" sind fortan einmal die Woche persönlich für Sie da: im Café des Marienstifts, Bürresheimer Gasse 12. Jeden Mittwoch finden Sie uns dort von 15-17 Uhr an dem Tisch, auf dem ein großer Rettungsring liegt.

Wir sind da, hören Ihnen gerne zu, beantworten Ihre Fragen (sofern wir das können) oder versuchen, Kontakte zu vermitteln - je nach Bedarf. Wir können vor Ort miteinander sprechen, können uns aber auch für einen anderen Termin verabreden. 

Sollte jemand erstmal einen telefonischen Kontakt suchen, dann ist das auch möglich unter der der Nummer 01520/1410412. 

Weitere Informationen finden Sie im Flyer, den wir an vielen Stellen in der Stadt auslegen, oder den Sie hier auch aus dem Netz laden können.

Download Infoflyer "Gestrandet" im pdf-Format

Neustart des Albertus-Magnus-Chors 

Am Freitag, 13.08.2021 trafen sich die Mitglieder und Gastsänger und -sängerinnen zu ihrem jährlichen Grillfest im Pfarrhausgarten von Maria Himmelfahrt und feierten bei schönem Sommerwetter damit den Neustart der ab sofort wieder möglichen Chorproben. Diese beginnen am Freitag, 20.08.2021 zum 20:00 Uhr im Thomas-Becket-Haus. Nach den aktuellen Corona-Bestimmungen darf eine Stunde lang gesungen werden. Einmalig wird an diesem Abend der Impfstatus überprüft und protokolliert. Wer noch nicht über den benötigten Impfschutz verfügt, bringt bitte einen Schnelltest zur Durchführung vor Ort mit. Die geltenden AHA-Regeln sind zu beachten.

 

Der Vorstand freut sich, wenn viele Sängerinnen und Sänger wieder teilnehmen. Schnupperproben für Interessierte sind selbstverständlich möglich.

Informationen zum Chor erteilt die Chorleiterin Elke Schäfgen, Tel. 02632-491272.

Nachlese zum 15. August

 

Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die am letzten Sonntag zum schönen Festgottesdienst vor dem Mariendom beigetragen haben. Dank den Nachbarschaften und ihren Fahnenträgern, Dank Bertram Kleis und dem Ensemble des Stadtorchesters für die musikalische Gestaltung, Dank Werner und Tobias Stein für den routinierten Aufbau und jede helfende Hand beim Abbau, Dank den Messdienern und Gottesdiensthelfern, dem Empfangsdienst und Herrn Müller für den guten Ton, und Danke Burkhard Esten für Sang und Klang.

Danke allen, die in diesem verregneten Sommer  immer wieder auch für gutes Wetter beten und Danke K.P. Schmelzeisen, der den Gottesdienst und das "Drumherum" wieder mit wachem Auge fotografisch dokumentiert hat. 

Bilder vom Gottesdienst am 15.08.2021 vor dem Mariendom

Pfarrbrief für  August '21

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Sonntag,  22. August 2021  um 11:00 Uhr    Sonntagsmesse

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