Reflexionsmethoden bei Kindern

Reflexionsmethoden kommen regelmäßig im sozialen Bereich zum Einsatz und gehören daher auch zum Kita-Alltag. Erzieher/innen und andere pädagogische Fachkräfte gehen so den Empfindungen der einzelnen Kinder auf den Grund und erfahren, welche Aktionen bei den Kindern besonders gut ankommen. Da es um eine adäquate Förderung der einzelnen Kinder geht, erweisen sich die Reflexionsmethoden als wichtige Werkzeuge zur Kontrolle der pädagogischen Arbeit.

Wer einen pädagogischen Beruf ausübt, sollte mit verschiedenen Reflexionsmethoden und ihrer Anwendung bei Kindern vertraut sein. Das Thema kann mitunter auch für engagierte Eltern interessant sein und diesen helfen, ihrem Nachwuchs einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen. Gleichzeitig kann man sich so ein besseres Urteil über die pädagogische Einrichtung erlauben, der man sein Kind anvertraut. Reflexionsmethoden bei Kindern sind somit ein spannendes Thema, das ausreichend Aufmerksamkeit verdient. Im Folgenden erfahren Interessierte viel Wissenswertes dazu.

 

 

Das versteht man unter Reflexion

Der Begriff Reflexion tritt vielfach in philosophischen Kontexten in Erscheinung und beschreibt hier ein vergleichendes und prüfendes Nachdenken. Es geht folglich darum, Dinge zu hinterfragen und eine möglichst objektive Perspektive einzunehmen. Auf diese Art und Weise sollen sich Erkenntnisse ergeben, zu denen man ansonsten nicht gelangen würde.

Im Rahmen der Selbstreflexion geht es beispielsweise um das eigene Verhalten. Indem man sich intensiv damit auseinandersetzt, kann man ein etwaiges Fehlverhalten identifizieren und bestimmte Situationen künftig besser meistern.

Diese Reflexionsmethoden kommen in pädagogischen Einrichtungen zum Einsatz

Die Reflexion ist nicht nur in der Philosophie relevant, sondern auch ein wesentlicher Teil der Pädagogik. Das prüfende Nachdenken ist im Umgang mit Kindern besonders wichtig, schließlich sollen diese optimal betreut und gefördert werden. Wer den Erzieherberuf ergreift, muss sich somit nicht nur pädagogische Kenntnisse aneignen, sondern auch mit der Reflexion befassen.

In der Kita sowie in der Schule sind dabei vor allem die folgenden Reflexionsmethoden von zentraler Bedeutung:

  • Stimmungsbarometer: Die Kinder geben vor, während und nach einer Aktion ihre Stimmung an, indem sie einen passenden Smiley wählen.
  • Abstimmung per Daumenprobe: Die Kinder geben eine kurze Bewertung ab, indem sie mit dem Daumen nach oben, zur Seite oder nach unten zeigen.
  • Satzanfänge: Es wird ein Satzanfang vorgegeben, woraufhin die Kinder den Satz vervollständigen müssen. Anhand der Ergebnisse wird das Feedback deutlich.

So werden die Kinder direkt in den Prozess einbezogen und können auf altersgerechte Art und Weise ein Feedback geben. Die pädagogischen Kräfte erfahren so aus erster Hand, wie ihre Arbeit auf die Kinder wirkt.

5 Tipps für die Anwendung von Reflexionsmethoden bei Kindern

Feedback ist in vielen Bereichen sehr wichtig und trägt zu einer Verbesserung der Arbeitsqualität bei. Das kann auch auf den pädagogischen Bereich zutreffen, wobei Reflexionsmethoden bei Kindern mit besonderen Anforderungen einhergehen. Aus diesem Grund gibt es nachfolgend fünf kurze Tipps dazu:

  • Beachten Sie bei der Auswahl der Reflexionsmethode das Alter der Kinder!
  • Bedenken Sie den Einfluss der Gruppendynamik auf die Bewertung!
  • Planen Sie ausreichend Zeit ein!
  • Sorgen Sie gegebenenfalls dafür, dass sich die Kinder anonym äußern können!
  • Gestalten Sie die Reflexion so, dass möglichst alle Kinder mitmachen!

Checkliste für die Selbstreflexion im pädagogischen Bereich

Im Zuge der Durchführung einer Reflexionsmethode bei Kindern sollten Erzieher/innen beziehungsweise Lehrer/innen einiges beachten. Die genannten Tipps erweisen sich oftmals als sehr hilfreich. Zusätzlich darf die Selbstreflexion nicht auf der Strecke bleiben. Pädagogische Kräfte sollten ihr Verhalten und Handeln immer wieder hinterfragen und einzelne Situationen gegebenenfalls aufarbeiten.

Die folgende Checkliste bietet eine erste Orientierung hinsichtlich der wesentlichen Punkte:

  • realistische Zielsetzung
  • Partizipation der Kinder
  • persönlicher Umgang mit Störungen
  • Einschätzung der eigenen Leistung
  • persönliches Empfinden

Warum sind Reflexionsmethoden in der Pädagogik so wichtig?

Ein reflektierter Umgang mit dem Leben ist grundsätzlich immer sinnvoll. Durch den Blick zurück und die Analyse vergangener Situationen kann man für die Zukunft lernen und betreffende Situationen künftig besonnener meistern. Insbesondere im pädagogischen Bereich ist dies immens wichtig. Erzieher/innen erwerben im Zuge ihrer Ausbildung umfassende Kenntnisse und Kompetenzen, die Anwendung im stressigen Kita-Alltag kann aber sehr herausfordernd sein. Pädagogische Fachkräfte sind auch nur Menschen und machen dementsprechend auch Fehler.

Indem im Kindergarten Reflexionsmethoden eingesetzt werden, werden einzelne Situationen noch einmal analysiert und bearbeitet. Zudem tauschen sich die pädagogischen Kräfte aus und unterstützen sich gegenseitig. Auf diese Art und Weise kann die Betreuung und Förderung der Kinder immer wieder optimiert werden.

Welche Gefahren drohen, wenn die Reflexion vernachlässigt wird?

Ohne regelmäßige Reflexionen verlieren Erzieher/innen mitunter den äußeren Blick auf die Abläufe in der Einrichtung. Zudem haben sie keine Gelegenheit, noch einmal über ihr Verhalten nachzudenken.

Ein Lerneffekt bleibt somit aus. Die Qualität der Betreuung und Förderung leidet darunter. Aus diesem Grund sollten regelmäßige Reflexionen im pädagogischen Bereich absoluter Standard sein.

Wie können sich Erzieher/innen im Bereich Reflexion weiterbilden?

Dass Reflexionen für Erzieher/innen immens wichtig sind, erfahren diese bereits in der Ausbildung. Zudem sollten sie im beruflichen Alltag verschiedene Reflexionsmethoden praktizieren.

Wer diesbezüglich mehr erfahren und sich weiterbilden möchte, kann beispielsweise ein Seminar besuchen. Im Zuge dessen werden Reflexionsmethoden in einem geschützten Rahmen thematisiert und eingeübt. Nach einer solchen Weiterbildung sind Erzieher/innen dann bestens für den fordernden Kita-Alltag gewappnet.