Der neue Hirtenbrief aus dem Pfarrbüro

Nr. 34 - Sonntag, 13. September  2020

24. Sonntag im Jahreskreis

Siebenundzwanzigster Sonntag in Corona-Zeiten

 

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

lodernde Flammen, die zum Himmel schlagen, tausende zu Plastikklumpen geschmolzene Zelte und ausgebrannte Wohncontainer. Was haben diese Menschen nicht schon alles durchgemacht – und jetzt auch noch das!

Viele der knapp 13.000 Bewohnerinnen und Bewohner des Flüchtlingscamps Moria auf Lesbos waren sich bis gestern sicher, dass es nicht mehr schlimmer kommen könnte. Das Lager war europaweit für seine unzumutbaren Zustände bekannt.
Das Feuer hat das Lager nahezu vollständig zerstört. Das Wenige, dass die Menschen besaßen, ist nun den Flammen zum Opfer gefallen. Kinder sind zutiefst verängstigt, ihre Eltern stehen unter Schock. Die meisten Menschen haben bereits traumatische Erlebnisse während Krieg und Flucht erleben müssen. Für viele beginnt diese Odyssee jetzt erneut. 

 

Wie soll das weitergehen? Wer läßt sich in die moralische Verpflichtung nehmen zu helfen? Ein Drama "mit Ansage", so werden manche zitiert, die das Ganze haben kommen sehen. Auf der andern Seite, in den sozialen Medien und sicher bald auch wieder auf der Strasse, wird es lautstark Protest geben: "Wir können sie doch nicht alle hierher holen", so wird es dann heißen. Und in der Tat, alleine "schaffen" wir das nicht in Deutschland. Da müssten alle im Westen an einen Strang ziehen. Unerträglich ist aber die Verweigerungshaltung mancher, die für sich das Privileg in Anspruch nehmen, Mitgliedsstaaten jener EU zu sein, die für ihre Friedenspolitik 2012 noch mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde. Was für eine verkehrte Welt...

 

Es fehlen die Worte - und die Ideen, wie man es anstellen könnte, eine gute Lösung zu finden. Und dennoch: da sind doch Menschen, bei denen sich jetzt gerade im Elend des Flüchtlingslagers noch eine unermessliche Portion Leid obendrauf gelegt hat...

 

Das Jahr 2020 wird zu einem Jahr der kleinen und großen Tragödien. Beirut, Moria - und weltweit zwischen allem was lebt, das Corona-Virus mit seinen Auswirkungen auf Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft. 

Sonst verorten wir solche Dramen immer woanders, irgendwo in der Welt. In diesem Jahr lassen sie niemanden aus, die Dramen. Wir alle müssen uns damit auseinandersetzen. 

Denn: es trifft manche Menschen besonders schlimm. 

Moria liegt vor unserer europäischen Haustür. Die können wir nicht auf Dauer zu halten. Allein schon nicht, weil dort Menschen liegen, warten, hoffen...

 

Gott,

lenke, leite, zeige Wege und überzeuge,

schenke guten Geist jedem Gewissen, 

aber auch besonders denen, die Macht und Möglichkeit haben, zu helfen.

Stärke die Stimmen der oft stummen Mehrheit,

die doch eigentlich auch nur helfen möchte, wo sie kann,

mit Vernunft und Herz.

Hilf Schweigen denen, die - warum auch immer - nur auf sich schauen

und das Wort führen gegen die Menschlichkeit.

Gib Kraft denen, die sie brauchen,

um zu tragen, was das Leben ihnen zumutet...

und die Welt, die du, Schöpfer, uns allen anvertraut hast. 

 

Halten wir unsere Welt im Blick. Die große, weite Welt und unsere kleine, ganz persönliche Welt. Vielleicht gelingt es uns an diesem Wochenende, an der einen oder anderen Stelle ein bißchen "Segen" für sie zu sein, d.h. Ausdruck von Gottes Wohlwollen für uns alle.

Wir Christen können das eigentlich,

 

meint Ihr Pastor 

Stefan Dumont

 

 

Firmvorbereitung 2020 startet

 

Auch mit Corona und allem was dazu gehört, versuchen wir seitens der Seelsorgerinnen und Seelsorger im Pastoralteam vieles mit den Gemeinden zusammen möglich zu machen. Dabei stoßen wir bei der Planung von Veranstaltungen und Gottesdiensten auch an Grenzen, die uns die gegenwärtige Corona-Situation vorgibt - und das auf noch unbestimmte Zeit.

 

Zusammen mit einem engagierten jugendlichen Firmteam hat Gemeindeassistentin Alena Becker jetzt aber eine Firmvorbereitung für dieses Jahr auf die Beine stellen können, an der immerhin 44 Firmbewerberinnen und -bewerber teilnehmen, die am 14. November in 2 Gottesdiensten das Sakrament der Firmung in der St. Stephan-Kirche empfangen werden. Als Firmspender hat der Bischof dazu den Diözesanjugendpfarrer und Domvikar Matthias Struth beauftragt. 

 

Im Rahmen der Firmvorbereitung wird es auch einen "Besinnungsweg" geben, der für ein paar Tage im Mariendom aufgebaut sein wird. Er soll nicht nur für die Firmlinge, sondern auch für alle interessierten Menschen offen und zugänglich sein. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie im Hirtenbrief der kommenden Woche...

 

Hospitalkirche bleibt nun doch ohne Ruhestandspastor

 

Pfr. i.R. Plümacher kommt nun doch nicht nach Andernach. Es hätte eigentlich alles gepasst, aber auf eigenen Wunsch nimmt er nun doch Abstand von der Option, in die Pfarrerwohnung der Stiftung im St. Nikolaus-Stiftshospital einzuziehen, und im Ruhestand das Team der Krankenhausseelsorge und der Pfarreiengemeinschaft ehrenamtlich zu unterstützen. Der innere Wunsch in seiner Heimat Düsseldorf zu bleiben, war stärker.  Das ist schade, aber nicht zu ändern. Derzeit überlegen wir noch, wie wir trotzdem Gottesdienste in der Hospitalkirche nun wieder regelmäßig gewährleisten können. Im Moment ist das jedenfalls nicht so möglich, wie wir es noch im Pfarrbrief angekündigt hatten - in der festen Annahme der personellen Verstärkung.

Für die kommenden Wochen des September gilt daher folgende Regelung: Die angekündigten Gottesdienste am Mittwoch können nicht stattfinden. Die Abendmessen samstags sollen aber stattfinden - zumindest für den Geltungszeitraum des aktuellen Pfarrbriefs bis zum 3. Oktober. Danach wird es eine neue Regelung für die Hospitalkirche geben. 

Einladung zur Friedhofsbegehung

 

Geführter Rundgang unter Einhaltung der vorgeschriebenen Bestimmungen

 

Mittwoch, 16.09.2020, um 15.00 Uhr

Haupteingang Friedhof Andernach, Koblenzer Straße

 

Förderverein Hospizbewegung Andernach-Pellenz e.V.

Aktueller Pfarrbrief

Der September-Pfarrbrief

liegt hier zur Ansicht als PDF

mit der Möglichkeit zum Download bereit. 

 
Pfarrbrief (PDF)

Offener Gesprächskreis

Theologisches Forum

am 29. September 2020 um 19.45 Uhr 

im Thomas-Becket-Haus, Andernach, Breite Straße.

 

"Als Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1,1)

.... Ist auch das Corona-Virus ein gutes Geschöpf Gottes?

Unser christliches Schöpfungs-verständnis ist schon seit langem radikalen wissenschaftlichen und existentiellen Anfragen ausgesetzt. 

 

Können wir trotzdem auf der Basis einer biblisch begründeten Schöpfungstheologie vernünftige und zufrieden stellende Antworten finden?

 

Vorbereitungsteam:

Roswitha und Paul Meyer, Dr. Kuno Füssel

Was sollen Ihre Leser erfahren? Passen Sie Ihre Texte mithilfe individueller Fonts, Fontarten und Formate an.

 

Pfarrbüro • Agrippastraße 13, 56626 Andernach

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