Liebe Leserin, lieber Leser,
zum zweiten Adventssonntag grüße ich Sie wieder ganz herzlich mit diesem elektronischen Hirtenbrief. Wir zünden eine zweite Kerze an am Sonntag, nicht ohne Sorge über die Entwicklung bei uns hinsichtlich der Pandemie. Das Turbo-Impfen hat eingesetzt. Gut so, aber für uns alle, die wir Weihnachten - so wie die Feste dieses Sommers - im "fast-normal-Modus" zu feiern hofften, einfach ein paar Monate zu spät. Es hagelt Absagen von großen und kleinen Veranstaltungen. Was haben Gruppen, Chöre, Orchester nicht alles an Kreativität und Energie investiert, um diesen Advent und die Weihnachtszeit für uns alle schön zu gestalten? Stattdessen lesen und hören wir, dass sie alle schweren Herzens darauf verzichten, um dem Virus eben keinen weiteren Raum zu geben. Es ist immer noch die gleiche Frage, wie schon im Frühjahr dieses Jahres, als wir die wöchentlichen Video-Impulse der Fastenzeit unter das Leitwort "Wie lange noch, Herr?" gestellt haben: Wann hört das endlich mal auf?
Am zweiten Advent wird's in der Kirche richtig adventlich. Im Gottesdienst hören wir an diesem Wochenende Texte, die uns das Herz erwärmen und die wir tatsächlich mit Advent und Weihnachtserwartung verbinden. Wollte man ihre Botschaft kurz zusammenfassen, müsste man's so formulieren: "Lasst den Kopf nicht hängen! Rappelt Euch auf, schaut nach vorne, nehmt das Leben in die Hand!"
Da ist dieser wunderbare Text aus dem Alten Testament vom Propheten Baruch. Man hört ihn selten in unserer Leseordnung - aber an dieser Stelle ist er ein echter Hoffnungsschimmer.
Da ist der Adventsprophet schlechthin, Johannes der Täufer. Seine Worte sind uns Ansporn, nicht die Hände in den Schoß zu legen und auf irgendwas zu warten, sondern uns aktiv aufzurappeln und die Zeit zu gestalten, auch wenn sie durch so viele Einschränkungen und Gefährdungen geprägt ist. Dabei dürfen wir uns drauf verlassen, dass Gott an unserer Seite mitgeht. Als Weg-Gefährte. Als Unterstützer. Als vorausschauender Helfer, der weiß, dass kein Weg umsonst ist, auch nicht der durch diese Pandemie-Zeit. Sie prägt uns, sie gestaltet und verändert uns alle. Vielleicht muss man auch sagen, dass sie uns "läutert", diese Zeit. Und auch, wenn's im Moment allgemein nicht so aussieht, glaube ich, dass die Welt sich am Ende nicht zum Nachteil verändern wird. Da will ich den Propheten der Bibel gerne glauben...
Schauen sie doch schonmal rein in diese Texte, sie finden Sie hier.
Ich lade Sie herzlich ein, den Sonntag auch mit den biblischen Hoffnungsbotschaften zu bereichern, z.B. in den unterschiedlichen Gottesdiensten in all unseren Kirchen am Samstag oder am Sonntag (3G). Allen, die von zu Hause aus Anteil nehmen möchten, empfehle ich wieder die Gottesdienstübertragung aus dem Mariendom um 11 Uhr, diesmal wieder musikalisch gestaltet von einem Bläserensemble.
Und wenn Ihnen der Nikolaus am Sonntagabend oder am Montag (6.Dezember!) noch kontaktfrei was Gutes in die Schuhe schiebt, dann sollte der Start in die neue Woche doch voll Zuversicht gelingen.
Also, Kopf hoch! Bereiten wir weiterhin den Weg auf Weihnachten hin.
Gott kommt uns ja doch auf halber Strecke entgegen,
glaubt Ihr Pastor
Stefan Dumont