Navacopah Telegramm                                                                    2. Quartal/2020

Reispakete, Trockenfisch, Zucker und Kaffee.

Notfallpakete aus dem Navacopah Port.

Mehrmals konnten wir nun in den umliegenden Distrikten Essenspakete mit Reis, Trockenfisch, Zucker und Kaffee verteilen. Nachdem das Team vor Ort einen Weg gefunden hat, viele Reissäcke und anderes Essen zu kaufen und nach Salvacion zu transportieren, konnten sie an viele Familien Notpakete verteilen. Die Regierung hat nun auch Hilfsprogramme für die besonders armen Familien mit vielen Kindern gestartet, da sie während der Quarantäne durch Corona keinerlei Einkünfte haben. Währenddessen versuchen wir, Essen an die Familien zu verteilen, bei denen die Hilfe noch nicht angekommen ist und die unser Team trotz der Quarantänemaßnahmen erreichen können.

Auch ohne Schule machen wir Unterricht.  

Der Lock-Down auf den Philippinen hält an und auch im Navacopah Port sind die Menschen nun schon seit langer Zeit in Quarantäne. Leider gibt es keinerlei Anstrengungen der Schulen den Kindern aus den umliegenden Regionen Bildungsmöglichkeiten zu bieten. Auch vorläufig wird es keine Schule öffnen - die Studiengänge an den Universitäten liegen ebenfalls lahm. Im Navacopah Port finden sich jeden Tag Kinder und Jugendliche der umliegenden Häuser ein und wir konnten eine Lehrerin in den Port holen, die jeden Tag Unterricht in Kleingruppen macht. Seit einigen Monaten bleiben auch viele der Kinder und Jugendlichen im Port und übernachten im Staff house.

“I don’t sing because I’m happy; I’m happy because I sing.”  William James

Musik ist im Alltag des Navacopah Ports zurzeit ein wichtiges Ventil. Vier Monate sind nun schon vergangen, ohne das die Kinder, Jugendlichen und das Team den Port verlassen konnten. Lediglich eine einzelne Person darf einkaufen gehen. Einige Jugendliche wollten diesen Sommer ihr Studium beginnen, jedoch gibt es zurzeit keine Aussicht auf neu beginnende Studiengänge. Andere haben gerade erst den Wiedereinstieg in die Schule geschafft - trotz hohem Alter und nach langjährigem Schulabbruch. Der Einstufungstest, den wir organisiert hatten, um die älteren Schüler je nach Leistungsstand vielleicht höherstufen zu können, wurde von den Behörden durch Corona einfach vergessen und nicht mehr bearbeitet. Ein Gefühl von Perspektivlosigkeit macht sich bei einigen breit und das ständige Zusammensein in großer Gruppe ist auch eine Herausforderung. Dabei hilft das Versinken in die Musik.

Das Singen und Üben auf Gitarre und Djemben wirken wie ein Ventil für die vielen Emotionen, die aufkommen und die die Jugendlichen nicht richtig benennen können. Auch die Nähwerkstatt wird gerade viel genutzt und schafft ein kreatives Erfindertum und ist immer wieder ein Lichtblick im Port-Alltag.

Drei Hochbeete für den Gemüseanbau.

Ein Lern- und Versorgungsprojekt im Port.

Zusammen werden gerade drei Hochbeete angelegt, die mit einem organischen Schichtsystem aus Baumstämmen, Ästen, alten Bananenstauden, Reisstroh, Wasserbüffelkacke und Erde gefüllt werden. So lernen die Kinder und Jugendlichen den organischen Anbau von Gemüsebeeten mit einfachen und natürlichen Mitteln für nährstoffarmen Boden und für Gegenden, die sonst schwierig für den Anbau genutzt werden können. Gleichzeitig können sie sich damit, besonders in Zeiten, wo Essen knapp ist oder keine Mittel vorhanden sind, wenigstens teilweise versorgen.  

Im Pizzaofen bruzzelt es!

 

Auch der Lehmofen ist eine Alltagsfreude im Port und die Jugendlichen lieben es, zusammen Essen zuzubereiten. Sie üben sich gerade in verschiedenen Backkünsten. Neben Pizza probieren sie Rezepte für kleine Brötchen aus Reismehl, die sie auf der Straße verkaufen möchten. Mal sehen, wie es klappt!

Danke, dass durch euch Paten und Patinnen, Spendende und Unterstützende diese Kinder, Jugendlichen und das Team vor Ort weiterhin auch durch schwierige Zeiten sicher getragen werden. Zudem hat eure Hilfe inzwischen mehr als 200 Familien durch die Notpakete des Navacopah Ports erreicht. Wir sind dankbar, dass ihr damit eine Gesellschaft bezeichnet, die trotz Krisen und Notstände hindurch füreinander einsteht und es schafft, sich trotz eigener Knappheit und Veränderung immernoch für andere einzusetzen und zu kümmern. 

Ahoi!

euer Navacopah Telegramm

Navacopah e.V, Seebener Str. 192, 06114 Halle (Saale), Germany
0345-2905866

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