Liebe Leserin, lieber Leser,
nun ist also Weihnachten im Corona-Jahr. Alles kommt zur Ruhe, viel mehr noch, als wir das sonst gewohnt sind. Unsere Gedanken sind bei den vielen Menschen, für die Weihnachten 2020 mit Beschwernis und Sorge verbunden ist. Viele Familien reißt es auseinander, Eltern und Großeltern in den Senioreneinrichtungen können nicht überall zu Weihnachten besucht und umsorgt werden. Menschen, die in den Krankenhäusern liegen, sind nicht mehr irgendwelche fremden Leute, die die Statistik bedienen, sondern zunehmend mehr Bekannte, Freunde oder auch Verwandte.
Im Angesicht dessen wird der Wunsch nach einem gut gestylten Weihnachtsfest ganz unbedeutend. Vielfach wird gegessen, was der Kühlschrank an Gutem hergibt, aber das Festmahl für die große Familie hat nicht mehr den Vorrang.
Es sind solche kleinen Zeichen, die zeigen, dass an Weihnachten im Corona-Jahr ganz andere Wünsche im Vordergrund stehen. Die Gesundheit nimmt dabei den vordersten Rang ein.
Mit unseren Weihnachtsgottesdiensten wollen wir diesem Wunsch keinen Bärendienst erweisen, aber wir wollen nicht nochmal - wie schon zu Ostern - dieses berührende Fest hinter verschlossenen Kirchentüren feiern. Wo Menschen auf Distanz gehen müssen, braucht wir umso mehr die Möglichkeit, uns vom Kind in der Krippe ansprechen zu lassen, uns anrühren zu lassen von Gott, der sich im Dunkel der Nacht ganz klein gemacht hat, um sich still und leise an unsere Seite zu stellen, um uns dort, wo sich das Leben verfinstert, ein Hoffnungszeichen zu schicken.
Ja, sie darf still und leise sein, die Weihnacht 2020. So hat das einfache Wort von den Hirtenfeldern vielleicht wirklich auch die Chance, gehört zu werden: "Fürchtet Euch nicht."
Ich wünsche Ihnen allen von Herzen gesegnete Weihnachten, Gesundheit, Geduld und Hoffnung. All das zusammen werden wir in der Zeit nach Weihnachten brauchen.
Ihr Pastor
Stefan Dumont
PS: Die "Domweihnacht" mit den Bläsern des Stadtorchesters ist ab 12:00 Uhr heute online. Hier und auf unserer Webseite kpga.de.