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Philippi: Malermuseum muss raus

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Für die KfB geht es mit den Plänen zur Umnutzung des ehemaligen Jugendhauses „Villa Winter“ in der Heinrich-Winter-Straße zum Kulturhaus zu schnell voran. Gleich aus zwei Gründen traten die Unabhängigen im Kultur- und Sozialausschuss auf die Bremse.

Angesichts der finanziellen Lage, in der sich die Stadt Kronberg befindet, sollte man das Malermuseum noch für zwei Jahre in der Streitkirche belassen und lieber weiter Miete bezahlen. Das sehen Alexa Börner und ihre Kollegen von der KfB so. Und dafür hat sich Börner jetzt auch in der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses (KSA) am Mittwoch stark gemacht. Zugleich forderte sie, die Planung für den Umbau der Villa Winter und den Einzug der Malerkolonie zu stoppen. Die Überlegungen, das im Talweg befindliche Fritz Best-Museum baulich an die Villa Winter anzugliedern, sollten einbezogen werden.

Diese Idee kursiert in der Stadt schon länger in Gestalt der sogenannten „Bremen-Pläne“. Sie gehen auf den im Altstadtkreis aktiven Manfred Bremen zurück, der sich ein „Haus der bildenden Kunst“ vorstellt. Der Anbau könnte, wie berichtet, im ehemaligen Schulhof entstehen und ein barrierefreier Übergang zum Kulturhaus geschaffen werden.

Alexa Börner stand im Ausschuss mit ihrem Vorstoß jedoch alleine. Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) sagte, das Museum könne nicht weiter in der Streitkirche bleiben, da eine Kündigung vorliege. Zudem würde der Verbleib für weitere zwei Jahre die Stadt 170 000 Euro Miete kosten. Das sei mehr als der Anteil der Kommune an den auf 333 000 Euro geschätzten Umbaukosten für die Villa Winter. Den Löwenanteil von 240 000 Euro wolle die Rheinberger-Stiftung übernehmen.

Best-Anbau denkbar

So ganz konnte Temmen den Vorstoß der KfB ohnehin nicht verstehen. Da werde wegen der angespannten Haushaltslage gefordert, den Mietvertrag für so viel Geld zu verlängern, ohne dass dafür Werte geschaffen würden. Und dann solle die Stadt noch den Anbau für das Fritz Best-Museum vorantreiben. Der wurde auf 500 000 Euro geschätzt. Temmen und Andreas Felden vom Bauamt erklärten, dass mit der Umsetzung der Umbaupläne in der Villa Winter der mögliche und sicher auch wünschenswerte, weil konzeptionell passende Nachzug des Fritz Best-Museums keineswegs ausgeschlossen sei.

Bevor darüber aber überhaupt nachgedacht werden könne, müssten mit Blick auf den Umzug der Best-Exponate juristische Fragen im Zusammenhang mit dem Vermächtnis des 1980 verstorbenen Künstlers geklärt werden.

Die weit fortgeschrittene Planung für das Kulturhaus (siehe: „INFO“), in dem neben dem Museum der Kronberger Malerkolonie auch die Kunstschule und der Kronberger Kulturkreis einziehen sollen, zu unterbrechen, berge zudem noch eine weitere Gefahr.

Möglichst kurze Pause

So könnten die gerade erst greifenden Bemühungen, die Zahl der Museumsbesucher durch flankierende Angebote zu erhöhen, durch eine längere Pause konterkariert werden. Kuratorin Dr. Ingrid Ehrhardt sagte auf Anfrage von Stefan Möller (CDU), ein halbes Jahr Pause sei vielleicht ohne Schaden zu verkraften, darüber hinaus werde es problematisch.

Hans-Robert Philippi, Vorsitzender der Museumsgesellschaft, der das Konzept für die Villa Winter im KSA erläuterte, sagte, die Räume in der Streitkirche müssten Ende August 2017 besenrein übergeben werden.

Die vorsichtige Sorge von KSA-Chefin Petra Fischer-Thöns (Grüne), im Keller der Villa könne es „Schwamm“ geben, nannte er „unbegründet“. Es habe Feuchtigkeitsmessungen gegeben, „Ergebnis – kein Schwamm, kein Schimmel, nichts dergleichen“, so Philippi.

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