Der neue Hirtenbrief aus dem Pfarrbüro

Nr 31 • Sonntag, 30. Juli 2017 • 17. Sonntag im Jahreskreis

Die trabende Giraffe auf der Strasse...

Den Überblick haben wollen, noch bevor die Bergkuppe erreicht ist...

Weit voraus schauen, um frühzeitig den Kurs korrigieren zu können...

 

Nicht immer sind es Bibelsprüche, die treffend ins Wort bringen, was den Pastor so beschäftigt. Manchmal tut es auch ein Bild. Dieses Bild oben mag keine große intellektuelle oder theologische Aussage haben. Es gefällt mir gut und ist seit einigen Wochen mein Bildschirmhintergrund  im Pfarrbüro. Ich weiß gar nicht, ob Giraffen Weg-Tiere sind, oder ob sie nicht vielmehr selber ihre eigenen Pfade gehen. Ganz gleich, die hier trabt in einer offensichtlichen Gelasenheit über den Asphalt  den Hügel hinauf. Die Natur hat ihr einen langen Hals geschenkt, der es ihr möglich macht, schon über die Kuppe zu sehen, bevor sie diese erreicht hat. Da hat sie eindeutig einen Zeitvorsprung...

 

Manchmal wünschte ich mir in diesen Wochen auch, schonmal über die Hügel und Kuppen des synodalen Veränderungsprozeses in unserem Bistum schauen zu können. Wir sind da auf einen Weg eingeschlagen, den die Synode so gewollt - aber selber längst nicht überblickt hat. Vor uns liegen viele offene Fragen, die uns so schnell auch keiner beantworten kann. Anders als noch vor 10 Jahren wissen wir nicht, ob wir in 10 Jahren noch so Kirche sind, wie wir es jetzt sind. Etwas von der natürlichen Weitsicht der Giraffe gäbe uns da sicher mehr Sicherheit auf dem Weg. 

 

Nun hat uns der liebe Gott in seiner schöpferischen Kreativität aber ohne langen Hals gelassen, hat uns stattdessen mit Geist, Geduld, Phantasie und kreativem Verstand ausgestattet, hat uns Sprache und Ausdrucksformen beschenkt. Und mit der Kraft zu Vertrauen hat er uns beschenkt... 

Richtig eingesetzt, ist dieses Vertrauen mehr Wert als die bloße Möglichkeit, heute schon einen Blick aufs Morgen zu werfen.

 

Gott über den Weg zu trauen, sich im Letzten seiner Führung anzuvertrauen, macht mich noch viel gelassener als der Sicherheiten suchende Blick über den Hügel. Sein Blick geht nämlich noch viel weiter - da vertraue ich drauf.

 

Vertrauen heißt auch: Sich in etwas festmachen, von dem man überzeugt ist. 

Solange wir die Endgestalt der nachsynodalen Kirche im Bistum Trier noch nicht sehen, sind wir motiviert, dran mitzuarbeiten, unsere Ideen einzubringen, Erfahrungen auszutauschen, Neues zu gestalten.

 

Das Vergangene hinter sich lassen, aus der Erfahrung das Gute bewahren, vorwärts gehen und den Kopf oben tragen. So hat Gott uns Menschen gemacht.

Auch nicht schlecht, oder?

 

Ich wünsche Ihnen einen guten und schönen Sonntag.

Und wenn's irgendwo sonst hakt...:   Kopf hoch!  Das ist ganz im Sinne Gottes.

 

Ihr Pastor  Stefan Dumont

 

 

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